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Ein neuer Anfang

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#9

Beitrag von Imago » 6. Dezember 2009, 17:57

Hallo polyIV!

Also eine Domestizierung von Lasius flavus, verursacht durch den Menschen, findet ganz bestimmt nicht statt. Eine Domestikation beschreibt z.B. die Isolierung von Wildtieren, welche sich ĂŒber Generationen hinweg fĂŒr den "Haushaltsgebrauch" oder der Veranschaulichung fĂŒr den Menschen anpassen.

Lasius flavus kommt sehr gut mit den Bedingungen aus, inerhalb welcher sich auch Lasius niger wohlfĂŒhlt. Lasius flavus ernĂ€hrt sich in der privaten Haltung ebenfalls oberirdisch von Insekten. Sie passen sich an. Oder besser gesagt, sie haben sich angepasst. In der Natur sieht man Lasius flavus auch tote Insekten eintragen, zwar selten, aber nicht niemals. Dies ist kein Art untypisches Verhalten, es ist in der Natur nur halt nicht die Regel.

Lasius flavus ist nicht so aggressiv wie Lasius niger und ist strenger Nestorientiert, sprich bei gleicher Individuenanzahl sind bei Lasius flavus mehr Individuen in NestnÀhe.

LG Imago



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Maxi
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#10

Beitrag von Maxi » 6. Dezember 2009, 17:58

Also im Wiki ist es so:
Lasius flavus ernÀhrt sich von Honigtau, welcher von WurzellÀusen ausgeschieden wird. WÀhrend der von den Wiesenameisen gehaltenen Winterruhe und bei ausreichender Anzahl der WurzellÀuse ab Mitte Juni werden die LÀuse selbst verzehrt.
Durch diese Art der Nahrungsversorgung verlĂ€sst die Wiesenameise nur selten das Nest um nach Nahrung zu suchen. Werden die Tiere jedoch in Gefangenschaft in einem Formikarium gehalten, so kann eine verstĂ€rkte unnatĂŒrliche AußenaktivitĂ€t beobachtet werden. Da die Wurzellauszucht in der Haltung meist fehlt, sind die Arbeiterinnen gezwungen, oberirdisch nach Nahrung zu suchen.
Nun bin ich mir nicht so sicher ob es klappt, hattet ihr schon mal Àhnliche Versuche?
Und denkt ihr es klappt?



polyIV
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#11 AW: Ein neuer Anfang

Beitrag von polyIV » 6. Dezember 2009, 18:02

Deswegen hatte ich das Wort domestiziert unter AnfĂŒhrungszeichen gesetzt, ist aber ein von mir ganz einfach falsch gewĂ€hlter Ausdruck. "im Formikarium" wĂ€re wahrscheinlich besser gewesen. Jedenfalls danke fĂŒr die Korrektur meiner nicht ganz richtigen Darstellung.
lg polyIV



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#12

Beitrag von Imago » 6. Dezember 2009, 19:38

Hallo!

Ich habe letzten Schwarmflug ein paar Lasius cf. flavus Gynen eingesammelt. Alle haben mehr oder weniger unteschiedlich stark/erfolgreich gegrĂŒndet. Eine Kolonie hat ca. 20-30 Arbeiterinnen, manche haben noch nicht einmal PygmĂ€en und ĂŒberwintern der Weil mit Larven.

Meine Lasius cf. niger Gynen, ebenfalls vom letzten Schwarmflug haben auch unterschiedlich stark/erfolgreich gegrĂŒndet. Eine Kolonie habe ich aufgrund blöder UmstĂ€nde gepushed.

Jedenfalls unterscheiden sich die beiden Arten zumindest bis zur jetzigen Phase stark von einander. Lasius cf. niger ist weitaus dominanter, aggressiver und viel forscher. Und das jetzt schon bei solch einem geringen Koloniestadium. Lasius cf. flavus ist sehr zurĂŒckhaltend und schutzsuchend. Lasius cf. niger schwĂ€rmt jetzt schon weit aus und furagiert weit ab vom Nest im Gegensatz zu Lasius cf. flavus.

Meine Lasius cf. niger sind auch schreckhafter als meine Lasius cf. flavus!

Die beiden Arten sind natĂŒrlich auf ihre Lebensweisen geprĂ€gt. Nichts desto trotz entwickeln sich beide Arten rasant, obwohl ich Lasius cf. flavus in Bezug auf die WurzellĂ€use nicht naturnah halten kann. Lasius cf. flavus scheint es, vom Verstand her fĂŒr diese Art extreme Lebensweise oder Haltung, nichts im Sinne des Koloniewachstums auszumachen. Dies zeigt auch wie anpassungsfĂ€hig diese Tiere sein können.

Lasius flavus ist in der privaten Haltung wohl wesentlich einfacher zu halten, wenn man auf den Versuch der Wurzellaushaltung verzichtet. Außerdem möchte man die wirklich schöne gefĂ€rbten Tiere auch sehen. Den ganzen Tag auf einen ErdhĂŒgel starren und sich vorstellen, was sich wohl darunter abspielt, wĂ€re nicht in meinem Sinne der Haltung dieser Art.

Außerdem scheint den Tieren solch eine "oberirdische" Haltung nicht zu schaden.

LG Imago



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#13

Beitrag von Maxi » 6. Dezember 2009, 20:15

Erstmal danke Imago

Ich hĂ€tte dann noch eine Frage wenn man z.B. Pinky Maden vom ANTSTORE kauft kann man diese auch wenn es zu viele sind einen Teil davon abbrĂŒhen trocknen dann einfrieren und wenn man sie benötigt wieder auftauen?



Imago
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#14

Beitrag von Imago » 6. Dezember 2009, 20:23

Hallo!

Stelle sie in den KĂŒhlschrank, am besten bei 8°C. Das verlangsamt die Entwicklung enorm.

Auch die Puppen der Goldfliege, also die verpuppten Pinkymaden lassen sich, nachdem man sie ca. 3 sek. in 90°C. heißes Wasser getaucht hat (dann sind sie von innen immer noch schön flĂŒssig, wenn sie sich die Fliege nicht schon zu weit entwickelt hat, was aber auch kein Problem ist) wunderbar ferfĂŒttern. So wie die fertige Fliege.

Sollten alle Puppen letztendlich geschlĂŒpft sein kann man sie, nach dem sie 10 min. bei 8°C. im KĂŒhlschrank waren, einfach mit einer Pinzette herausholen, ohne das sie wegfliegen, es ist ihnen zu kalt, ihr Bewegeungsapparat ist fĂŒr solche Temperaturen nicht ausgelegt.

Ich wĂŒrde erst die fertige Fliege einfrieren und vor dem VerfĂŒttern kurz ĂŒberbrĂŒhen. ÜberbrĂŒhst Du vor dem Einfrieren, frierst Du viel Wasser mit ein und Du hast dann evtl. einen Fliegenklumpen.

LG Imago



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#15

Beitrag von Maxi » 6. Dezember 2009, 20:27

Also das ist sehr informartiv ich sag noch mal danke aber das beantwortet meine Frage immer noch nicht...
Jetzt nein oder ja?



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Kottan
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#16

Beitrag von Kottan » 6. Dezember 2009, 20:38

Nein :)

Das Trocknen weglassen. Also Maden ĂŒberbrĂŒhen, in einem Sieb ordenlich(!) abtropfen lassen und in einer Tupperdose ins Gefrierfach. So habe ich es mit MehlwĂŒrmern (sind auch Maden) gemacht und hat sich absolut bewĂ€hrt.

Jan



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