Exoten für Anfänger: Why not?

[Aquila]

Grundsätzlich einer Meinung aber ein aber hab ich auch noch.
Und zwar im Bezug von ausgebüchsten Ameisen.
Schlechte Haltung hat nicht zwangsläufig den Tod der Kolonie zu bedeuten.
Zusätzlich zu Haltungsfehlern noch ein schlechter Ausbruchsschutz und die Viecher können drausen sein und Umgezogen wenns die "richtige" Art ist.
Was einem dann wieder zu Themen wie mögliche Infektionen, Invasiven Arten und Hausameise bringt.

lg Aquila

[Stichlasser]

Auch ich kann mich (obwohl erst kurz hier im Forum aktiv) Merkur anschließen. Allerdings bleibt eine Frage unbeantwortet:

Was macht man, wenn ein Anfänger-Exoten-Halter hier im Forum von seinen Problemen postet?

Reagiert man mit der "Ha, wusst ichs doch!" Keule oder versucht man ernsthaft ihm zu helfen, möglicherweise wissend, dass die gemachten Fehler bei besserer Information vermeidbar gewesen wären?

[Hummelfant]

Grundsätzlich richtig, aber dieser Thread fühlt sich nach Kapitulation an.


Ich möchte niemanden das Recht absprechen seine Zeit und Geld zu investieren, wie es ihm passt. ABER Exoten besitzen nunmal ein gewisses Gefahrenpotential, nicht für den Halter, sondern für die Umwelt.
Und jeden den ich davon abbringe mit Exoten zu starten, bedeutet ein geringeres Risiko. Und dafür lohnt es sich weiter zu machen.

Sind zwar nur Tropfen auf dem heißen Stein, aber zu kapitulieren kommt für mich nicht in Frage.

Denn ich möchte mir nicht vorwerfen müssen, "Warum hast du damals nichts getan?"

Und ganz ehrlich: Welchen Unterschied (bis auf die Optik) macht es ob ich nun Lasius niger oder Polyharchis halte?
Am Start war ich natürlich ebenfalls auf Exoten fixiert, aber seitdem ich aktiv Ameisen halte, versteh ich dies nicht mehr.
Ich halte Lasius niger, eine Art die einfach alles bietet.

[Gast]

[font=Times New Roman]Nun bin ich doch von dem Echo überrascht![/font]
[font=Times New Roman]Allerdings fürchte ich, dass mich der eine oder andere vielleicht missverstanden hat.[/font]

[font=Times New Roman]Ohne jetzt auf Einzelbeiträge einzugehen:[/font]
[font=Times New Roman]Es geht hier ausschließlich um die Frage, ob man Anfängern zu- oder abraten soll, wenn sie den Wunsch nach „tollen Exoten ohne Winterruhe“ äußern.[/font]
[font=Times New Roman]Darauf beziehen sich meine Unterfragen 1-4 und meine Antworten, und da (@ Hummelfant, # 11) „kapituliere“ ich auch tatsächlich, schon lange![/font]

[font=Times New Roman]Selbstverständlich hat der „Infektionsthread“ nach wie vor seine Gültigkeit: ([/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/wissensthreads/36335-infektionsgefahr-durch-exotische-ameisen-infektionsthread.html[/font][font=Times New Roman] )[/font]
[font=Times New Roman]Der ist weder ganz noch in Teilen widerlegt, nur überstimmt. Wenn ich heute nicht mehr viel dazu sage, dann nicht aufgrund überzeugender Gegenargumente, sondern weil ich angesichts der mangelnden Einsicht bzw. Handlungsbereitschaft von Haltern, Händlern, BfN und deutschen NGOs weitgehend resigniert habe. Auch das ist schon lange so, und ich habe das auch schon wiederholt gepostet. [/font]
[font=Times New Roman]Vor diesem Hintergrund ist es zu sehen, dass ich auch kein wesentlich erhöhtes Risiko darin sehen kann, wenn Anfänger sich partout teure und heikle Exoten holen wollen. [/font]

[font=Times New Roman]Zu Imago (#5): Ich werde selbstverständlich keinem Exotenhalter, ob Einsteiger oder „Fortgeschrittenem“, artspezifische Beratung geben, und ihm auch nicht zur Anschaffung zuraten. Weiteres per PN. [/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]

[Krabbeltierfan]

Stimme Merkur da voll zu. Es handelt sich in meinen Augen jedoch nicht um eine Kapitulation. Wenn man mit Kindern zu tun hat kennt man das:

Man sagt etwas 10mal und das Kind, obwohl es evtl. Folgen gesagt bekommen hat, macht weiter. Was ist wirksamer als alles Reden der Welt? Das Kind muss es selbst erfahren. (Das heißt nicht, dass man Kinder nicht vor Gefahren schützen soll. Hab da aber z.B. auch ein Konflikt zwischen mir und meiner Oma im Sinn, als die meinte ich solle die Brennnessel endlich in Ruhe lassen )

Wie das mit der Pflanze ausgegangen ist, ist klar oder?^^
Leider steht natürlich bei Ameisen, welche zu uns kommen, mehr auf dem Spiel als nur ein paar Tage juckende Haut. Das geht von "Verantwortung für Lebewesen" bishin zu "Folgen für das Ökosystem" mit all den Facetten von invasive Art bis Parasit. Allerdings: Guckt mal, wie Importfirmen mit sowas umgehen...so ziehmlich gar nicht. Sind ja immer wieder Meldungen wie "Ameise in Rasierer" oder "Ameisen in Pflanze" oder oder oder zu hören. Die Halter sind da, auch wenn das kein Freifahrtsschein ist, wohl am Ende doch ein eher geringes Problem.

Trotzdem kann man, meiner Meinung nach, mahnende Worte platzieren. Einfach, um niemanden ins Messer laufen zu lassen.

MfG

Edit: Doch eine Kapitulation? Ich denk mir das einfach anders :P

[Raimund]

Und ganz ehrlich: Welchen Unterschied (bis auf die Optik) macht es ob ich nun Lasius niger oder Polyharchis halte?

OT: Letztere weben ihre Nester (fällt das unter Optik?) und sind auch in den Wintermonaten aktiv, was mir besonders wichtig ist. Unterschiede gibt es daher schon, jedoch nicht für einen Anfänger, welcher im März erstmal ausprobieren möchte, ob ihm das Hobby überhaupt liegt.

[Wiseman]

Tatsache ist doch, dass teils von den Händlern (klar, die leben davon), vor allem aber auch von den Haltern ein regelrechter Hype um die exotischen Ameisenarten gemacht wird.
Das weckt übertriebene Begehrlichkeiten, die einheimische Ameisenarten nicht erfüllen können (exotische zumeist auch nicht, aber egal).
Für viele Anfänger steht dann nicht im Vordergrund, sich die Tiere anzueignen, um sie zu beobachten, um ihr Wissen über sie zu erweitern, sondern schlicht um ein Statussymbol zu Hause stehen zu haben.
Frei nach dem Motto: "Pff, was sind schon Lasius niger, die findeste doch hier überall. Ich halte Pheidologeton diversus. Die kommen aus Asien und haben sogar Soldaten!"

Klar gibt es eine Menge (vom Verhalten her) hochinteressanter exotischer Ameisenarten, aber wer behauptet, einheimische wären langweilig, dem muss man unterstellen, von der gesamten Materie keinen blassen Schimmer zu haben.

Die Markwirtschaft lehrt uns, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt. Nur wird die Nachfrage bei so ziemlich allen Produkten in einem ganz erheblichen Maße von nur allzu menschlichen Schwächen wie Neid und Besitzsucht bestimmt.
Was bei einem Auto oder einem PC noch mit einem Schulterzucken abgetan werden kann, wird bei lebenden Tieren zu einer ziemlich traurigen Angelegenheit.
Insofern hat die Community schon eine große Verantwortung, die richtigen Signale zu vermitteln und die Exotenhaltung im rechten Licht darzustellen, welche Verantwortung man dabei trägt, wieviel Arbeit es macht, was alles zu beachten ist usw.
Hier in diesem Forum klappt das zum überwiegenden Teil recht gut, ob das woanders ebenso funktioniert wage ich mal kühn zu bezweifeln.

Letztlich muss ich deshalb Merkurs Beitrag ebenfalls größtenteils zustimmen, auch wenn sich in mir vieles dagegen sträubt. Die Realtität ist nun mal leider genauso, und das ist sehr bedauerlich.

Viele Grüße,

Wiseman

[guzzi2571]

Jetzt mal meine Meinung dazu- ich hab vor ca. 33 Jahren erstmals heimische Arten gehalten- damals gabs kein Internet und fast keine verfügbaren Infos-ich habs einfach ausgegraben und mich an den Haltungsbedingungen orientiert die ich vorgefunden habe- habe damals viele Fehler gemacht die sich manchmal vermeiden hätte lassen- vieles ist aber gutgegangen wenn man ein bisschen nach der Natur geht-

hab dann die Meisen aus den Augen verloren und hatte meine Aquarienzeit mit einem 600 Liter Südamerikabecken und einem 500 Liter Malawibecken etc.-daneben Becken mit Pleurodeles waltl, Cynops pyrrhogaster und Bombina orientalis inkl. Nachzuchten, dann die Zeit mit Vogelspinnen- bis 20 adulte Tiere und ein bisschen Nachzuchten- letztendlich hab ich letztes Jahr wieder zu den Ameisen gefunden-

und hab mit Cataglyphis nodus zugeschlagen- und heuer mit einer 2. Kolonie der gleichen Art für meine Frau die daran sehr interessiert ist und sich selbst darum kümmert-und sonst keine Erfahrung mit solchen Tieren hat- nat. hatte ich Anfangs ein Auge darauf und stand mit Rat und Tat zur Verfügung- war aber nur kurz notwendig-also auch für Anfänger was!- ein Exot?- mag sein- aber sehr unkompliziert wenn man ein bisschen ein Gefühl für Tiere und Ihre Bedürfnisse hat- man muß halt nur Interesse haben und das bisschen Zeit investieren!

Es gibt ja auch Leute die gehen ins Aquariengeschäft und nehmen 2 von Denen obwohl es ein Schwarmfisch ist und mindestens 12 Exemplare braucht um sich wohl zu fühlen und kaufen halt irgendwas nach wenn welche gestorben sind- manche jede Woche-egal ob die Wasserwerte in der Natur mit denen des Leitungswassers zusammenpassen. hab da schon Sachen erlebt....

Also die Problematik gibt es bei jeder Exotenhaltung in jedem Thema- aber wenn man sich für die Tiere interessiert die man hält ist fast jede Schwierigkeit zu meistern.

Probleme hab ich nur mit Einsteigerposts wenn ich das Gefühl habe derjenige hat sich nicht mal eingelesen in das Thema- und da ists mir fast lieber er kauft sich Exoten als ne einheimische Art- ein paar hundert EUR in die Tonne zu treten wird Ihn mehr beschäftigen als ne Lasius niger Kolo um 20 EUR- und die Haltungsbedingungen für fast! jede exotische (Tier) Art ist doch heuzutage mit wenig Aufwand und wenig Geld herzustellen- wenn ich im Vergleich vor 30 Jahren denke-

sorry- ist sonst nicht so meine Art, daß ich soviel von mir erzähle und soviel labere!

lg
Alexander