Ameisen in verschiedenen Größen?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Boro
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#9 AW: Ameisen in verschiedenen Größen?

Beitrag von Boro » 13. Juni 2011, 10:14

Richtig! Die Größe der Arbeiterinnen variiert stufenlos. Das schließt aber nicht aus, dass die Majoren dann auch vorwiegend bei der Abwehr v. Feinden eingesetzt werden. Genau so sieht man sie aber bei Furagieren.
Bei C. truncatus unterscheidet sich die Türschließermorphe in Größe und Körperform und in der Funktion, daher kann man hier von einer eigenen Kaste sprechen. Da gibt es auch keinen stufenlosen Übergang zw. den normalen Arbeiterinnen u. dieser Morphe. Sie ist in ihrer Körperform sozusagen eigenständig, alle Türschließermorphen sehen gleich aus.
L.G.Boro



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Tomi
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#10 AW: Ameisen in verschiedenen Größen?

Beitrag von Tomi » 15. Juni 2011, 21:48

Aha, ok, danke für die Infos. :)

Heute/gestern ist meine frisch geschlüpfte Majore eingegangen. :furchtbartraurig:
Gestern zuckte sie zusammengekrümmt auf dem Boden in einer Kammer. Einige andere Meisen waren um sie herum, ich kann nicht sagen, was sie gemacht haben, aber sie haben immer wieder Konbtakt mit ihr gehabt. Die Beine der Major waren zeitweise zuckend nach oben gestreckt, also über ihren Rücken. Sah sehr merkwürdig aus.
Sie hatte sich auch in den ersten Tagen sehr merkwürdig verhalten, hing in den Kammern immer an der Decke und als sie draussen war, taumelte sie regelrecht durchs Formicarium. Ich hatte das auf "kindliche" Schwäche geschoben, wegen der eventuell noch nicht kompletten Aushärtung des Panzers.
Vielleicht war das aber schon ein Anzeichen, dass mit der etwas nicht in Ordnung war.
Hat das schonmal jemand beobachtet und kennt jemand eine Ursache?

Tomi



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Clypeus
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#11 AW: Ameisen in verschiedenen Größen?

Beitrag von Clypeus » 16. Juni 2011, 17:39

14 Arbeiter und schon ein Major? Ich wusste nicht, dass so etwas bei einem Volk von Camponotus ligniperdus dieser niedrigen Größe schon möglich ist. Ich dachte, Majoren können erst entstehen, wenn eine entsprechend gute Ernährung ermöglicht werden kann, besonders in der Brutphase, in der sich die Nahrung des Majors von der der anderen Arbeiter in ihrer Art unterscheidet.



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Tomi
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#12 AW: Ameisen in verschiedenen Größen?

Beitrag von Tomi » 16. Juni 2011, 20:40

Hallo Clypeus,

da schwingen so ein wenig Zweifel bei deinem Post mit?
Ich schätze sie als Major ein. Es sind Pygmäen und eine Nummer und zwei Nummern größer vorhanden und zwischen diesen größten und der Königin ist die Major von der Größe angeordnet.
Ich hab sie heute genauer angeschaut, nachdem ihre Überreste auf dem "Müll" gelandet waren. Im Hinterleib ist ein Loch, es scheint als wenn die Hülle komplett leer ist. Der Kopf schlackert ganz lose dran rum.
Das Astlöchlein auf dem Bild ist rund 20mm breit, zum Vergleich.

Tomi
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16.06.2011 20-10-28_0005a.jpg



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syafon
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#13 AW: Ameisen in verschiedenen Größen?

Beitrag von syafon » 16. Juni 2011, 22:06

Abend!

Ich konnte bei meiner C. ligniperdus Kolonie die erste Major als Arbeiterin 21 (davor 2 etwas kräftigere Minors, und "2 1/2" Medias) verzeichnen. Wobei sie vom Körperbau her noch etwas klein ist.

Ich würde die Ameise auf dem Bild auch als Major einstufen. Aber auch ich denke, dass eine Major bei 14 Arbeiterinnen etwas übertrieben ist (meine haben mit 11 Imagines überwintert). Scheint mir keine natürliche Entwicklung zu sein. -.-

lg
syafon


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Tomi
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#14 AW: Ameisen in verschiedenen Größen?

Beitrag von Tomi » 14. Juli 2011, 20:55

Hallo,

wie geschrieben ist die Major inzwischen tot. :furchtbartraurig:

Scheint mir keine natürliche Entwicklung zu sein.


Wie meinst du das?

Zur Zeit sind 38 Arbeiterinnen zu zählen. Gestartet sind wir in die Saison mit 18. Ich hatte auf 30 gehofft bis zur Winterruhe. Brut ist in allen Stadien unübersichtlich vorhanden.
Geht das zu schnell?
Wenn ja, woran könnte das liegen? Habe ich Einfluß darauf?

Ebenfalls auffällig: Ich habe nach der Majorin bisher noch zwei andere "behinderte" Meisen entdeckt, die inzwischen tot sind. Sie taumeln, manche Beine funktionieren scheinbar spiegelverkehrt. Nach einigen Tagen sind sie tot.
Könnte das ein Ernährungsproblem in der Entwicklungsphase sein?
Ich verfüttere überbrühte kleine Heimchen und 1:1 verdünnten, weißlichen Blütenhonig.

Tom


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Wiseman
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#15 AW: Ameisen in verschiedenen Größen?

Beitrag von Wiseman » 15. Juli 2011, 11:02

Tomi hat geschrieben:Sie taumeln, manche Beine funktionieren scheinbar spiegelverkehrt.


Konntest Du Verletzungen an den Beinen feststellen? Waren die Beine in irgendeiner Weise verformt?

Ich hatte bei einer meinen beiden Camponotus ligniperdus-Kolonien vor ein paar Jahren auch das Phänomen, dass plötzlich Arbeiterinnen mit verkrüppelten Beinen auftraten. Sie lebten nicht sehr lange bzw. wurden rasch entsorgt.

Des Rätsels Lösung war eine andere Arbeiterin, die offenbar eine Mandibel-Fehlstellung hatte. Beim Versuch die schlüpfenden Nestgenossinnen von der Puppenhülle zu befreien, biss sie diesen versehentlich in die noch weichen Beine, was zu den Behinderungen führte (siehe Bilder).
Ein paar Wochen später hörte das Phänomen schlagartig auf. Grund war wohl, dass die verursachende Arbeiterin in den Außendienst gewechselt war und sich nicht mehr um die Brut kümmerte.
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Arbeiterin_02.jpg
Arbeiterin_01.jpg



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Tomi
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#16 AW: Ameisen in verschiedenen Größen?

Beitrag von Tomi » 15. Juli 2011, 22:10

Hallo Wiseman,

nein, ich konnte keine Verletzungen feststellen. Aber interessanter Hinweis. Wie hast du die mit der Mandibel-Fehlstellung herausgefunden?

In der Tat hatte ich den Eindruck, dass die Beine alle voll beweglich waren, aber eben als wenn das ganze Tier auf dem Kopf läuft. Sie hingen auch im Nest immer an der Decke und draussen liefen sie im Spalt zwischen Glas und Ytong immer am Glas und nicht am Ytong hoch, als wenn sie auf dem Kopf hängend laufen.

Ich werde aber versuchen das Phänomen weiter zu beobachten, speziell bei den schlüpfenden Neulingen.

Danke,

Tom


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