Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Gilthanaz
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#9 AW: Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Beitrag von Gilthanaz » 20. Februar 2012, 20:55

Ameisenstephan hat geschrieben:Die einzige Kolo, bei der ich bisher Pygmäen habe ist die polygyne (ja, polygyn) Kolo von L. niger, hab ich als Experiment mal angesetzt, vllt klappts ja erstmal ne zeitlang.


Och nee... das nennt sich dann Pleometrose, die in diesem Fall noch erzwungen ist. Und wird so enden, wie sie immer endet: Bis auf eine Gyne werden alle getötet, und wenn Du Pech hast, erwischt es bei den Grabenkämpfen sogar alle. Dieses immer wieder von Neulingen gemachte "Experiment" stirbt einfach nicht aus...

lg,
- G



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Ossein
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#10 AW: Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Beitrag von Ossein » 20. Februar 2012, 21:35

Nunja, Gilthanaz sei noch um den Umstand ergänzt, dass die Pleometrose in der Natur vorkommt und es so mehr Pygmäen für die eine überlebende Gyne gibt, und damit eine stärkere Kolonie zu einem früheren Zeitpunkt besteht, die Überlebenschancen steigen.

Und genauso, wie Gilthanaz es ja auch sagt, kommt es beim Schlüpfen der ersten Ergaten (Arbeiterinnen) zum Kampf der Gynen (Königinnen): Es kann nur eine geben! (Die Ergaten kümmern sich um alle Eier, können nicht zwischen ihren Schwestern und den Töchtern der anderen Gynen unterscheiden*).

In der Haltung macht das nicht soviel Sinn, da die Gynen recht unbedrängt gründen können und sich die Kolonien nicht gegen irgendwen durchsetzen müssen.

Wozu also?

LG, Ossein.

*Seifert, DAMuNe, S.275



Gilthanaz
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#11 AW: Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Beitrag von Gilthanaz » 20. Februar 2012, 21:44

Wollte es auch nur mal erwähnt haben, damit die vielen Neulinge der letzten Tage vielleicht mitlesen, und die - eigentlich in Sicherheit gründenden Gynen, danke für die Ergänzung Lord Ossein - nicht in Pleometrose zwingen, wenns denn nicht notwendig ist :) Es muss jetzt keine große Diskussion daraus erwachsen, die SuFu belehrt dahingehend schon in Hülle und Fülle.

Ad Topic:
Wenn die Myrmica sp. also eine Arena haben, solltest Du nach der Diapause Futter anbieten :) Bist Du Dir bei den Temnothorax affinis sicher mit dem 'affinis'? Mich würde nur interessieren, warum, wenn dem denn so sein täte.

lg,
- G



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Ameisenstephan
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#12 AW: Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Beitrag von Ameisenstephan » 22. Februar 2012, 20:02

Weil sie auf dem Baum leben und dort ihre Kolo haben ;)
Außerdem wurden sie glaub ich hier als solche bestimmt (bin mir nicht mehr sicher)
Darum affinis.
Und Leptothorax acervorum sind es höchstwahrscheinlich nicht.

Zur Pleometrose: Ob sie jetzt von Vögeln geschnappt werden oder bei Konkurrenzkämpfen sterben ist ja eigentlich egal, ich wollts halt mal ausprobieren, außerdem hab ich so viele gesammelt, weil da grad Massenschwärmen war...hab ja noch die monogynen Kolos, die sich auf Dauer halten werden.


Mfg, Stephan

Gast
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#13 AW: Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Beitrag von Gast » 22. Februar 2012, 20:42

Zitat Ameisenstephan:
"Und Leptothorax affinis sind es höchstwahrscheinlich nicht."

Aber welche Gattung denn dann?
Die ehemalige Lasius affinis lebt nicht auf Bäumen, und sie heißt jetzt ohnehin Lasius citrinus (siehe z.B. Seifert 2007). Eine weitere Art mit dem Namen affinis gibt es in D nicht.

Zitat Ameisenstephan:
"Zur Pleometrose: Ob sie jetzt von Vögeln geschnappt werden oder bei Konkurrenzkämpfen sterben ist ja eigentlich egal, ich wollts halt mal ausprobieren, außerdem hab ich so viele gesammelt, weil da grad Massenschwärmen war."

Außerdem sind's ja bloß Ameisen, Ungeziefer halt, das man zum persönlichen Spaß totgehen lässt. Oder wie darf ich das verstehen? :mad:

War es nicht Albert Schweitzer, der mal was von "Ehrfurcht vor dem Leben" gebrabbelt hat? Aber der ist auch schon lange tot, was soll's.

Merkur

Vorsichtshalber: :ironie:



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#14 AW: Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Beitrag von Gilthanaz » 22. Februar 2012, 20:55

Jo, dieses "Argument" kann ich auch nicht leiden... mit genau dieser Rechtfertigung kann man auch auf all den Gynen rumspringen und sie zermatschen - ist ja egal, ob Fuß oder Vogel oder Mikrometeorit :/

Sobald Du die Tiere einsammelst, trägst Du auch die Verantwortung für sie. Somit bedeutet erzwungene Pleometrose das Du willentlich Tiere opferst, ohne großen Sinn. Zum pushen hätte es etwas Fremdbrut aus dem Garten im Sommer ja auch getan. Du hast entschieden, und einige werden sterben. Ich vermisse ein bisschen Reife :(

Nicht falsch verstehen: Ja, es kann passieren, und passiert auch andauernd, dass Gynen wegen Haltungsfehlern sterben. Mir sind schon Dutzende Kolonien verstorben, aber nie absichtlich (zumindest nicht, das ich mich erinnern könnte)!

- G

Edit:
Oder vielleicht hab ich auch einfach einen Knall, immerhin halte ich bei Krötenwanderungen an und helfe den Tieren über die Straße. Ich achte in Wohnsiedlungen auf Katzen, Hunde und sonstiges freilaufende Getier (was schon so mancher Kreatur das Leben gerettet hat). Ich pflege unterernäherte Igel über den Winter und wenn ich einen verletzten Vogel finde, versuche ich auch, diesen wieder gesund zu pflegen (leider mit Null Erfolg! Aber der Vogelnotruf ging nicht ans Telefon...). Und, ja - wir haben letzte Woche sogar eine verletzte Strassentaube zum Tierarzt gebracht; Weil die ganze Familie anscheinend einen Knall hat :P



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Ameisenstephan
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#15 AW: Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Beitrag von Ameisenstephan » 22. Februar 2012, 21:10

Ups, hab mich verschrieben, meinte acervorum.


-schnippschnapp- /DmdM


Ja, ich bin auch jedes Jahr bei der Krötenwanderung :)
Mein halbes Taschengeld geb ich auch für den Naturgarten aus, füttere Vögel, helfe den Teich im Neuborn zu retten etc.


Mfg, Stephan

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#16 AW: Was tun mit Gynen, die keine Eier legen?

Beitrag von Ameise1 » 22. Februar 2012, 21:29

@ Gilthanaz: Genau das kommt nicht bei jeden gut an. Ich werde ständig von irgendwelchen Leuten belächelt wenn ich Kröten über die Straße helfe und sie können es garnicht fassen, dass ich wegen solchen "Getier" anhalte.

Vor 2 Jahren im Sommer habe ich mit einem Freund einen Rotmilan mit gebrochenem Flügel im Straßengraben gefunden. Diesen haben wir erstmal mit nach Hause genommen und überlegt wo hin mit ihm. Unsere Entscheidung ist dann auf den Förster im nächsten Ort gefallen. Bei ihm angekommen konnte ich echt meinen Ohren nicht trauen. Was wir uns von diesem ... anhören mussten. Er meinte wir wären Vollidioten und er hätte es auch allein geschafft und hätte sich auch so Futter suchen können. So ein Schwachsinn.:mad:

Zum Glück hatten wir da noch nen bekannten der auch ab und an mal Bussarde aufpäppelt. Und seit vorigen Frühling ist er wieder aus "freien Fuß".:)

Sorry für die ot.

Martin



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