KFKA - Ameisenhaltung kurze Fragen, kurze Antworten

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TheDravn

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#11977 KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von TheDravn » 2. August 2021, 20:47

Antbaron hat geschrieben: ↑
2. August 2021, 16:00

Zum Thema:

Dann schaffe 3-4 Kammern.
30 Individuen samt Gyne => 1 Kammer belegt,
die nächsten werden in 3-6 Monaten voll sein werden,
sofern keine 'Ruhepause' dazwischen kommt oder sonstige Gründe
zu einem stagnierendem Wachstum führen.
So in etwa hatte ich mir das auch gedacht dann, mit der Option einfach einen weiteren Nestblock anzuschließen bei Bedarf.



Antbaron
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#11978 KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Antbaron » 2. August 2021, 21:17

So arbeite ich idR immer.
Oder erweitere durch ein größeren Nestblock.

Bin damit eigentlich immer gut gefahren.

Und wenn man sich absolut sicher ist, geht man meinetwegen mehr ins Detail
und schafft ordentliche Formicarien samt Nest-Möglichkeiten.

Wichtig ist mir immer nur der Ansatz,
dass man keine 1-10 Individuen große Kolonie in ein 60x30cm Starter-Set stopft
und sich wundert, warum die eingehen.

Schönen Abend
Antbaron



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Erne
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#11979 KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Erne » 2. August 2021, 21:55

Warum eigentlich nicht?
In der Natur haben sie noch weitaus mehr Raum und überleben.
Gibt es möglicherweise andere Gründe für das Ableben als die Größe des Startersets?

Grüße Wolfgang
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#11980 KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Anja » 2. August 2021, 22:16

Antbaron hat geschrieben: ↑
2. August 2021, 21:17
So arbeite ich idR immer.
Oder erweitere durch ein größeren Nestblock.

Bin damit eigentlich immer gut gefahren.

Und wenn man sich absolut sicher ist, geht man meinetwegen mehr ins Detail
und schafft ordentliche Formicarien samt Nest-Möglichkeiten.

Wichtig ist mir immer nur der Ansatz,
dass man keine 1-10 Individuen große Kolonie in ein 60x30cm Starter-Set stopft
und sich wundert, warum die eingehen.

Schönen Abend
Antbaron
Wenn du schreibst..so arbeitest du in der Regel immer..also scheinst du mit Ameisen zu handeln? Magst du dich nicht mal gescheit vorstellen?



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Zitrus

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#11981 KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Zitrus » 2. August 2021, 22:20

Erne hat geschrieben: ↑
2. August 2021, 21:55
In der Natur haben sie noch weitaus mehr Raum und überleben.
Ich glaube, der Gedanke dahinter ist, dass (claustral gründende) Königinnen sich für den Anfang eine sehr kleine Gründungskammer suchen bzw.
herstellen und mit dem Wachstum der Kolonie wächst dann auch das Nest mit; es ist also nie "zu viel" Platz da. Wenn sich nun wie in dem Beispiel
eine Kolonie von 10 Arbeiterinnen in einem völlig überdimensionierten Nest wiederfindet, ist diese Enge und Überschaubarkeit des Nestes nicht
gegeben, was eine Form von Stress für die Tiere darstellen kann, genau wie Licht im Nest oder Erschütterungen. Kann man sicher nicht pauschalisieren,
da sowieso jede Art und jede Kolonie anders auf solche Umstände reagiert, aber so hatte ich es zumindest verstanden...

Ich kann mir vorstellen, dass sich eine kleine Temnothorax-Gründerkolonie unwohl fühlen würde in einem XXL-Nest für riesen Camponotus. :)
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#11982 KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Antbaron » 2. August 2021, 22:26

@Erne:
Neben Mülldeponien, Schimmelbildung,
keiner / nicht ausgeprägte Suche nach Futter,
nicht geeigneter Temperatur / allg. Haltungsbedingungen,

sehe ich keinen sinnvollen Grund eine kleine Kolonie in ein Kunstnest zu setzen,
welches zu groß ist.


In der Natur kann ausgewichen werden - in der Haltung idR nicht oder nur zum Teil.


Edit:


Zudem die Kosten,... es wäre nicht nur preiswerter, sondern auch passender
"klein" zu starten und zu erweitern. Kostet keine 50€ und man hat sein erstes Jahr als Ameisenhalter gut überstanden. ;)


Edit2:

Meinen Nickname samt Beiträge von AF-1 lege ich ab und trete als Antbaron flächendeckend auf.
Gefällt mir besser. :!:



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#11983 KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Ameisenstarter » 3. August 2021, 02:41

Zitrus hat geschrieben: ↑
4. Juli 2021, 13:44
Auch die in Deutschland lebenden Messor structor kommen häufig in Siedlungsgebieten und in der Innenstadt vor.
Fabey93 hat geschrieben: ↑
5. Juli 2021, 22:09
Das wäre aber nur der Fall, wenn Stresssensibilität genetisch vererbt wird. Wobei das ja auch irgendwo Sinn macht. Die resilientesten Königinnen überleben und möglicherweise ist ihre Stresstoleranz auch genetisch bedingt.
Hatte ich vorher noch nie drüber nachgedacht, wobei ich auch eine M. structor Kolonie bei Mainz kenne. In einer Allee mit Platanen.
Etwas spät, aber besser spät als nie, weil ich gerade darüber gestolpert bin.

Messor structor kommt nicht in Deutschland vor. Bei den Vorkommen in Mainz handelt es sich um Messor ibericus (siehe: Revision von Steiner et al., 2018 https://antcat.org/references/143195; auf Seite 398 f. sind auch die Mainzer Vorkommen erwähnt).
Eine kurze Zusammenfassung zu den dort beschriebenen Arten und wo sie vorkommen hat Merkur bereits vor drei Jahren im Ameisenportal erstellt: http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.p ... 880#p15880

Antwiki ist auch immer hilfreich wenn es darum geht zu schauen, welche Arten wo vorkommen. Die Vorkommen bei Mainz sind hier i.Ü. auch markiert: https://www.antwiki.org/wiki/Messor_ibericus

Viele Grüße
Ameisenstarter :D
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Gute Lektüre: Wissensteil
Zum Fang von Ameisen: Wichtige Informationen zu geschützten Ameisen

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Erne
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#11984 KFKA - Kurze Fragen, kurze Antworten

Beitrag von Erne » 3. August 2021, 10:46

@Antbaron:
Neben Mülldeponien, Schimmelbildung,
keiner / nicht ausgeprägte Suche nach Futter,
nicht geeigneter Temperatur / allg. Haltungsbedingungen,

sehe ich keinen sinnvollen Grund eine kleine Kolonie in ein Kunstnest zu setzen,
welches zu groß ist.
In der Natur kann ausgewichen werden - in der Haltung idR nicht oder nur zum Teil.
Zudem die Kosten,... es wäre nicht nur preiswerter, sondern auch passender
"klein" zu starten und zu erweitern. Kostet keine 50€ und man hat sein erstes Jahr als Ameisenhalter gut überstanden.


Ein paar Gedanken und Beobachtungen meinerseits.
Gründungen gelingen erfolgreicher in einer kleineren Gründungskammer.

Für mich ist es ein natürliches Verhalten einiger Ameisenarten, das sie Müll im Nest lagern, das ist selbst in Reagenzglashaltung bei kleinen Völkern zu beobachten.
Meine Interpretation, wenig Entsorgungsaufwand, weniger auffällig im Nestumfeld.
Resultierend Vorteile eines größeren Nestes, ermöglicht es den Ameisen doch Brut und Müll entsprechend unterzubringen.
Wächst das Volk soweit das mehr Raum gebraucht wird, wird Müll aus dem Nest geräumt.

Schimmel lässt sich in kleinen wie großen Nestern beobachten, selbst im Reagenzglas.
Für mich die Folge von zu hoher Feuchtigkeit und/oder unzureichender Durchlüftung.

Haltungsbedingungen müssen immer passen, egal ob in kleinen oder zu großen Nestern, wobei in zu großen Nestern die Möglichkeit gegeben ist, das sich unterschiedliche Klimabereiche bilden und Ameisen selbst die geeigneten Bereiche aussuchen können, bzw. ungeeigneten Bereichen ausweichen können.
In kleinen Nestern muss schon genauer was Passendes angeboten werden.

In der Natur können Ameisen ausweichen, für mich mit ein Grund größere als benötigte Nester anzubieten, um halt Ausweichmöglichkeiten anzubieten.

Kleinere Nester sind preiswerter, mit dem Hintergedanken das die Haltung nichts wird und wieder aufgegeben wird, eine sicherere Sache um nicht gleich viel zu investieren.
Gelingt die Haltung entstehen eher Nachteile, ein gleich größeres Nest kann durchaus kostengünstiger (auch weniger Bauaufwand) sein als mehre, in der Größe abgestufte kleinere.
Zudem kommen noch mehrfache Umzüge, die sich nicht selten aufwändiger gestalten.

Weitere Beobachtungen, zu kleine Nester bremsen die Entwicklung von Ameisenvölkern aus.
Dafür sehe ich 2 Gründe.
1. Mehr vorhandener Nestbereich als wie gerade benötigt wird, wirkt motivierend, weniger Stress um für Brut, Futter, Müll geeignete Bereiche zu finden.
2. Liegt eher im Bereich des Halters, nicht jeder der anfängt sich mit Ameisenhaltung zu beschäftigen, hat gleich ein Gespür dafür wann es Zeit für ein größeres Nest ist.

Wer meine Haltungsberichte mitverfolgt, der kann nachlesen wie sich Ameisen entwickeln die in reichlich großen, übergroßen Nestern leben.

>nicht ausgeprägte Suche nach Futter<, darüber habe ich länger nachgedacht ohne schlüssig zu werden.
Resultiert daraus das sie wegen größerer Nester verhungern?
Für mich ist ein größeres Areal die Voraussetzung um ausgeprägt suchen zu können.
Beobachtungen bei kleinen Völkern, deuten darauf hin, dass sie Futter bevorzugen, das nahe am Nest deponiert ist.
Wobei ich nie dazu gekommen bin abzuklären, ob das generell so ist, nicht Bodenbeschaffenheit, Klima außerhalb des Nestes, unpassendes Futter ursächlicher dafür sind.

Ist selten einfach, präziser festzustellen ob eine Gegebenheit für Ameisen geeigneter ist oder ob sie diese nur annehmen weil das Umfeld noch schlechter ist.

Sorry, ist jetzt doch etwas lang geworden für "Kurze Fragen, kurze Antworten", man möge es mir nicht nachtragen.

Grüße Wolfgang
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