Ameisen aus biologischer Sicht :)

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Paderborn074
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#1 Ameisen aus biologischer Sicht :)

Beitrag von Paderborn074 » 4. Mai 2009, 12:55

Hallo Allerseits,

ich habe BIologie LK und nicht zuletzt deshalb großes interesse an Ameisen.
Ich verstehe nicht, warum man die Futtertiere abbrühen oder schockgefrieren muss, bevor man sie verfüttert! Klar wegen Milben okay! Aber die gibts doch in der Natur genauso und die Ameisen haben dort auch keinen Kochtopf oder so um ihre Opfer erst abzubrühen^^
Oder ist Milbenbefall bei großen KOlonien nicht so schlimm?
Oder ist Milbenbefall auch in der Natur der Hauptgrund für den Untergang von Kolonien?

Nun... gibts es auch Ameisenarten die möglicherweise resistent sind gegen Milben? z.B. durch Gifte oder so?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass eine Amseinkolonie eingeht durch Milben wenn ich die Futtertiere nicht abbrühe?



Außerdem habe ich noch ne Frage:
Als ich klein war habe ich immer ein Glass mit Erde befüllt, löcher in den Deckel gemacht und 5-10 Amseisen hineingesetzt um so ein Ameisenvolk zu gründen.
Einmal ist mir das Sogar gelungen! Doch wie? Ich kann mich nicht daran errinnern eine Gyne hineingesetzt zu haben, noch habe ich Eier oder Puppen gesehen.
Es müsste sich um einen Lasius Art gehandelt haben, vermutlich Lasius niger, da ich sie im Sommer einfach im Garten auf der Terasse eingefangen habe.

Vielleicht kann mir ja jemdand das Rätsel lösen.

Vielleicht kann mir da ja mal jemand helfen.

Liebe Grüße

Paderborn074



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Schildkroet
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#2 AW: Ameisen aus biologischer Sicht :)

Beitrag von Schildkroet » 4. Mai 2009, 13:20

Hey!

Ich glaube ich sehe schon warum du den naturwissenschaftlichen Zweig gewählt hast :spin2: (Rechtschreibung)

Mal ein Gegenbeispiel zu den Milben: Schimmel!
Den gibt es in der Natur auch, trotzdem versuchen wir mit allen Mitteln diesen zu unterdrücken. Warum? Weil uns meist Kleinstlebewesen fehlen die gegen den Schimmel angehen (z.B. Asseln, bestimmte Milben).
Ein Formicarium stellt kein allzu tolles Ökosystem dar! Soviel zu den "grundlegenden" Sachen.

Die Milben vermehren sich relativ gut wenn sie genährt werden und somit werden immer mehr Wirte gesucht, weshalb dies gerade in großen Kolonien zu einer Lawinenreaktion führen kann wenn die Milben eingeschleppt werden.

Aber wie hoch die Wahrscheinlichkeit von Milbenbefall bei nicht abgebrühten Futterinsekten ist, wird dir niemand verraten können!
Glaube nämlich das noch niemand empirische Versuche dazu durchgeführt hat. Außerdem spielen da auch noch Faktoren wie Herkunft der Futterinsekten etc. eine Rolle.
Benutz die Suchfunktion falls du mehr Informationen dazu haben möchtest!

Ameisen versterben interessanterweise wenn sie alleine gehalten werden, auch wenn alle Haltungsparameter stimmen und Nahrung angeboten wird.
Mehrere Ameisen können sich durchaus organisieren, dafür ist keine Gyne nötig. Es ist ein im Volksmund verbreitetes Gerücht, die "Königin" gibt vor was zutun ist, dass ist aber nicht der Fall. Das hat eher etwas mit Instinkt zutun.
Doofes Beispiel, aber Kolonien deren Gynen versterben bestehen auch weiterhin, allerdings fehlt der Nachwuchs und die Kolonie stirb irgendwann an Altersschwäche der einzelnen Individuen.

Aber nicht jede schwarze Ameisenart im Garten ist Lasius niger ;) Sie ist zwar recht häufig, aber diese Aussage ist trotzdem mehr als gewagt!


___Schildkroet


<Eine eigene Meinung ist gut, sie weiter entwickeln zu können, ist besser>
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Paderborn074
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#3 AW: Ameisen aus biologischer Sicht :)

Beitrag von Paderborn074 » 4. Mai 2009, 14:13

Ja gut danke erstmal für die Antwort^^

Also ist ein Formicarium im Prinzip als Ökosystem ungeeignet?^^

Aber die Kolonie hat sich damals vermehrt! es entstand eine Ameisenstraße von zig Ameisen an dem Glas, innerhalb des einen Sommers! Oder ist dann möglicherweise eine Kolonie zufällig da hineingezogen?

Wie kann ich Lasius niger genau erkennen? Welche Merkmale sind dabei zu beachten?

Lg

Paderborn074



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Boro
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#4 AW: Ameisen aus biologischer Sicht :)

Beitrag von Boro » 4. Mai 2009, 14:28

Hallo Paderborn074!
Schildkroet hat schon Recht, unsere Formikarien können ein natürliches Ökosystem nie ersetzen. Die Gefahr einer Ansteckung mit Krankheiten ist hier auf engstem Raum, aus dem die Ameisen ja nicht weglaufen können, um ein Vielfaches größer. Vielleicht ist der Unterschied zur Natur so groß wie etwa die Massentierhaltung von Schweinen im Vergleich zur einer Rotte von Wildschweinen in der Natur. Dieses Problem wurde bei uns im Forum schon oft diskutiert, hier aber ein Link zum Ameisenwiki: http://www.ameisenwiki.de/index.php/R%C3%A4uberische_Milben
Wie man Lasius niger erkennt? Sie ist zwar die häufigste Ameise in Mitteleuropa, aber man kann sie leicht mit sehr ähnlichen Lasius-Arten verwechseln. Das gehört also eine gewisse Erfahrung!
Beste Grüße v. Boro



Gamb
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#5 AW: Ameisen aus biologischer Sicht :)

Beitrag von Gamb » 4. Mai 2009, 15:40

Anfängern wird immer dieser Mist gepredigt alles abzukochen und die Becken steril zu halten. Meiner Meinung nach her totaler Unfug, bei mir ging so eine Haltung immer nach hinten los. Man muss kein Ökosystem haben um gegen Milben und Schimmel gewappnet zu sein. Natürlicher Bodengrund mit Mikroorganismen reicht da völlig aus. Ich möchte hier nicht wieder eine Diskussion darüber lostreten. Davon gibts hier genügend über dieses Thema. Einige sind meiner Meinung, einige nicht. Aber schon komisch dass von den Leuten mit natürlichen Anlagen nie einer wegen Milben oder Schimmel geklagt hat.

Wer weitere Informationen dazu möchte sollte mal nach Asseln oder Springschwänzchen in der Forensuche nachschauen.



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Jacky
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#6 AW: Ameisen aus biologischer Sicht :)

Beitrag von Jacky » 4. Mai 2009, 16:04

@Gamb
Du hast grundsätzlich recht und ist bei einem eher feuchtem Tropen oder Waldbecken machbar und auch empfehlenswert. Aber was macht man bei einem trockenem Wüstenbecken? Im staubigem Sand überleben kaum Organismen, Asseln oder Springschwänze. Einzig die kleinen Staubläuse fühlen sich bei solchen Bedingungen wohl.
Aufgrund der Trockenheit hat man allerdings auch weniger Probleme mit Schimmel und die Milbengefahr ist ebenfalls nicht ganz so hoch. Dennoch werden Futtertiere eingefroren und überbrüht. ;)



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#7 AW: Ameisen aus biologischer Sicht :)

Beitrag von Gamb » 4. Mai 2009, 16:21

Das ist nicht so ganz richtig. Es gibt auch Asseln und Springschwänze die in Wüstenbecken überleben. Ich kann mich da noch an deinen Thread zu einem Becken erinnern wo welche gelebt haben.
Aber Wüstenbecken sind ja eh eher selten gegen Wald- oder Tropenbecken.



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TRIA
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#8 AW: Ameisen aus biologischer Sicht :)

Beitrag von TRIA » 4. Mai 2009, 16:54

Springschwänze uns Läuse hab ich auch im Wüstenbecken, die Nervkekse machen sich echt überall breit :) Welche Asselart das wäre, würde mich interessien, kann mir echt nicht vorstellen, das bei meinen Catas, bei Temp. um 30-35° Asseln leben könnten.


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

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