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von Sahal » 3. August 2009, 17:19
ReHola,
deppert finde ich die Frage nicht, eher hochinteressant wie die gesammte Winterruhe!
Die Larven stagnieren in der Entwicklung, wachsen also nicht weiter. Somit ist der Proteinbedarf äußerst gering und kann aus den körpereigenen Reserven gedeckt werden. Das Wachstum beginnt dann im Frühjahr auch erst wieder, wenn die Larven angefüttert werden. So konnte ich regelmäßig beobachten, dass, je nach Futterangebot und Verhältnis Arbeiterinnen/Larven, nur ein Teil der Larven angefüttert wurde und sich entwickelte.
Von Camponotus herculeanus ist bekannt, dass die Larven bei (zu) warmer Überwinterung Erhaltungsfutter bekommen. Dh die Arbeiterinnen verfüttern an die Larven kohlenhydrathaltige Sekrete/Nahrungssäfte, um diese nicht verhungern zu lassen.
Es bleibt zu vermuten, ob auch Larven anderer Arten Erhaltungsfutter bekommen, wenn die Temperaturen zu hoch steigen.
Generell ist zu sagen, dass Völker in der Winterruhe nicht gefüttert werden sollen!
Die letzte Fütterung erfolgt direkt vor der Winterruhe, viele Arten stopfen sich dann schnell noch mit Kohlehydraten voll. Die so angelegten Reserven reichen in der Regel für die Winterruhe aus, und auch noch eine kurze Zeit darüber hinaus.
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!