Temperaturtoleranz einheimischer Gynen beim Brüten

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Ameisenstephan
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#1 Temperaturtoleranz einheimischer Gynen beim Brüten

Beitrag von Ameisenstephan » 27. März 2012, 17:20

Hi, liebe Mitameisenfanatiker,
nach meinen anfängerlichen Fehlversuchen letztes Jahr Kolonien zu gründen (nur die Hälfte der Gynen lebt noch und hat Eier gelegt) wollte ich dieses Jahr was anderes probieren.
Letztes Jahr hat es aufgrund klimatischer Probleme länger als "normal" gedauert, bis die Gynen Eier gelegt hatten (alle Kolos mussten entweder mit Brut oder ohne Eier überwintern) , außerdem hab ich sie zu sehr gestört (haben sie schon Eier gelegt? *nachschau* und heute? *wieder nachschau* ) , deshalb wollte ich das Gefäß mit den Gynen dieses Jahr auf den Dachboden der Garage (war früher ein Stall, da wurde Stroh gelagert) stellen.
Nur ist das unter dem Dach und im Sommer, wenn die Sonne draufscheint, wird es dort gerne mal 40 Grad oder sogar noch mehr.
Also meine Frage: Halten heimische Gynen (Myrmica sp, Lasius sp., Formica s. str., Tetramorium sp., Temnothorax affinis) beim Brüten Temperaturen von 45° aus oder stirbt dann die Brut oder es kommt aufgrund von Denaturierung der Proteine zu Missbildungen?
Weil das wäre eigentlich der perfekte Entwicklungsplatz, ich hätte gerne mal schon vor dem Überwintern die ersten Arbeiterinnen.

Grüße,
euer ameisennesterausversehenzerstörender Forentrampel
Ameisenstephan

(Ach ja, bevor es zu dem drei Zeilen weiter oben Fragen gibt: Ich hab letztes Jahr eine flavus-Gyne in ein Marmeladenglas voll Erde getan und weil ich keinerlei Gänge gesehen hab, gedacht, sie wär tot und dann etwas Erde ausgekippt und dabei das Nest aufgedeckt...mit Larven -.- ich gehöre echt von Wanderameisen aufgefressen dafür)


Mfg, Stephan

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Boro
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#2 AW: Temperaturtoleranz einheimischer Gynen beim Brüten

Beitrag von Boro » 27. März 2012, 18:28

Einsicht ist immer der erste Schritt zur Besserung.......

Gynen und Brut halten keineswegs 40° aus, im vorigen Jahr habe ich die Temperaturen bei Messor barbarus getestet: Auch diese mediterrane Art wurde ab 35° zusehends nervös und wenn die Temperatur im Gewächshaus gegen 40° anstieg, brach Hektik aus und die Brut wurde ziellos durcheinander getragen. Ich hab die Versuche dann natürlich abgebrochen u. nicht wiederholt.
In der Natur können sich die Insekten in tiefere Bodenregionen zurückziehen und damit Hitze od. Trockenheit überdauern, in den Terrarien und sonstigen Einrichtungen ist das nicht möglich.
L.G.Boro



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Isi
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#3 AW: Temperaturtoleranz einheimischer Gynen beim Brüten

Beitrag von Isi » 27. März 2012, 19:53

Hallo Ameisenstephan,

das von Boro für Messor barbarus beschriebene Verhalten, habe ich bei Myrmica rubra schon bei Temperaturen > 25°C beobachtet.

Gruß, Isi



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Ameisenstephan
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#4 AW: Temperaturtoleranz einheimischer Gynen beim Brüten

Beitrag von Ameisenstephan » 27. März 2012, 19:57

Okay, danke.
Dann werde ich lieber einen kühleren, ruhigen Ort aussuchen.
Nur können ja manche Arten nicht mit Brut überwintern und wenn bis zum Herbst die Arbeiterinnen nicht geschlüpft sind, was passiert dann?
Weil ich muss die leider draußen überwintern...


Mfg, Stephan

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Isi
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#5 AW: Temperaturtoleranz einheimischer Gynen beim Brüten

Beitrag von Isi » 27. März 2012, 20:28

Hallo Ameisenstephan,

bei mir haben Königinnen von Lasius cf. niger, Myrmica rubra, Manica rubida und Tetramorium sp. die Gründung (auf Grund niedriger Temperaturen) erst nach der ersten Winterruhe abgeschlossen, haben also nur mit Larven (Lasius cf. niger, Manica rubida) oder gänzlich ohne Brut (Tetramorium sp., Myrmica rubra) überwintert.
Für Königinnen von Formica fusca gilt, wie kürzlich hier berichtet, ähnliches (entweder mit Pygmäen oder allein und ganz ohne Brut in die erste Winterruhe).

Erste Arbeiterinnen müssen also nicht zwingend vor der ersten Winterruhe vorhanden sein.

Gruß, Isi



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#6 AW: Temperaturtoleranz einheimischer Gynen beim Brüten

Beitrag von DermitderMeise » 27. März 2012, 20:54

Ameisenstephan hat geschrieben:Also meine Frage: Halten heimische Gynen (Myrmica sp, Lasius sp., Formica s. str., Tetramorium sp., Temnothorax affinis) beim Brüten Temperaturen von 45° aus oder stirbt dann die Brut oder es kommt aufgrund von Denaturierung der Proteine zu Missbildungen?

Du hältst Formica s. str.? :spin2:

Vorletztes Jahr (?) gab es hier einen sehr warmen Frühling, mit Temperaturen leicht über 30 °C über mehrere Tage mitten im Wohnzimmer. Die Messor fanden das spitze, die einheimischen Arten (Formica fusca, Lasius spp.) hat es nicht nachhaltig beeinträchtigt, soweit ich mich erinnern kann.

Zum Gründen vor, während :p, nach der Winterruhe: Leistungsdruck in der Gründung



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Ameisenstephan
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#7 AW: Temperaturtoleranz einheimischer Gynen beim Brüten

Beitrag von Ameisenstephan » 27. März 2012, 21:53

Serviformica, mein Fehler XD
Wenn man mit den Gedanken woanders ist...da kanns schon mal passieren, dass man mit Lasius s.str. und Formica s.str. durcheinander kommt :D

Ja, meine Myrmica haben auch erst nach der Winterruhe jetzt Eier gelegt...aber ich finde es irgendwie beruhigender, wenn sich Kolonien so schnell entwickeln wie in den meisten Haltungsberichten hier.

PS: Ich erwarte nichts von den Gynen und es ist nicht schlimm, wenn sie erst im zweiten Jahr wirklich gründen, ich fände es nur schöner und hab hier mal gelesen, dass sie hohe Temperaturen super vertragen würden (war glaub ich auf Lasius cf. niger bezogen)


Mfg, Stephan

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