Arbeiterinnen gestorben :( - Camponotus cruentatus

[Jonatan]

Hallo liebes Forum
Ich habe letztes Jahr Ende Oktober eine Camponotus cruentatus Kolonie erhalten.
Diese ging dann Ende November in Winterruhe.

Leider verstarben die Ameisen (10 Arbeiterinnen) nacheinander, bis nur noch die Königin übrig war
Nun frage ich mich ob die Königin alleine einen Neuanfang starten kann ?

Danke im Voraus
Gruß, Jonatan

[Dr_Karrissen]

Heyho,

ja, es ist möglich, siehe:
Mehrfachgründungen möglich?

Winterruhe zur rechten Zeit beenden, zufüttern und viel Ruhe.



lg, doc

[Jonatan]

Hi
Danke für die Antwort!

Die Winterruhe habe ich schon beendet.
Die Königin hat nun Honig, Wasser und ein paar getrocknete Mückenlarven zur Fressauswahl
Na dann hoffe ich mal, dass sie es erneut versuchen will

Gruß, Jonatan

[DermitderMeise]

Hallo Jonatan,
wichtig ist auch herauszufinden warum die Arbeiterinnen gestorben sind; das sage ich nicht ganz uneigennützig , weil es bei mir einen ähnlichen Fall gab:

- † Camponotus cf. cruentatus, eine Königin aus Marokko, die seit 2008 mehrfach gründete, aber die Bedingungen stimmten anscheinend irgendwo immer nicht.

Ihre Arbeiterinnen sind mehrfach auf mysteriöse Art und Weise weggestorben nachdem es eine knappe Handvoll (3-4) war.

Magst du noch kurz aufschreiben wie du die Tiere gehalten hast, damit wir die Bedingungen vergleichen können? Vielleicht ergibt sich daraus ein Anhaltspunkt was schief gelaufen ist. Meine hatten ein beheiztes Nest (kl. Porenbeton) und daran war mit einem kurzen Schlauch eine Heimchendose angeschlossen. Wenn ich mich richtig erinnere wurde es im Nest etwa 25 °C warm, in der Arena war das ähnlich. Den Winter hat diese Königin bei 10-15 °C verbracht.

[Sajikii]

Erstmal, mein Beileid um die Verluste hier!

Wenn ich meine Erfahrungen diesbezüglich auch hinzufügen darf. Ich bekam einmal zwei Gynen dieser Camponotus, ich hatte sie jeweils bei gleichen Bedingungen, in den selben Miniformicarien gehalten. Das waren quasi Miniglasbecken mit einer dünnen Schicht Kies (3-5mm Körnung), Paraffinöl als Ausbruchschutz. Die Gynen waren in Reagenzgläser mit einem gewöhnlichen Wassertank. An der Temperatur hab ich nix gemacht, quasi immer Zimmertemperatur, im Hochsommer ging es mal in die Höhe, klar, aber sonst... im Winter kamen sie einfach in den Keller (gelagert in einer leicht geöffneten Styroporbox). Ab und zu sprühte ich etwas Wasser auf den Kies, aber sonst... sobald die ersten Pygmäen da waren gab es immer kleine Tropfen Honig und kleine Insekten ohne starke Chitinpanzereigenschaften wie erschlagene Microheimchen, Stechmücken, und Stubenfliegen. Und viel Ruhe. Mehr machte ich nicht, und sie entwickelten sich prächtig.

Wenn ich das mit DermitderMeise vergleiche komme ich irgendwie nicht auf irgendwelche echten Unterschiede. Wirklich sehr seltsam!?

[Jonatan]

Hallo
Also ich überlege natürlich auch woran es lag , dass die Arbeiter gestorben sind.
Bevor ich mir diese Ameisen zulegte (meine erste Kolonie) informierte ich mich sehr gut!
Dann habe ich sie bestellt, alle kamen gut an und fraßen. Die Königin hatte sogar Eier gelegt, die sich dann sogar gut weiterentwickelt haben(kurz vor der Winterruhe waren sie schon sehr deutlich 7 Larven erkennbar)

Sie hatten immer Wasser, Honig und tote Insekten zur Verfügung an die sie auch immer wieder rangingen.
Außerdem hatten sie eine Heizung (Wärmematte) und ein kleines Y-Tong Nest(mit roter Folie davor), dass auch regelmäßig bewässert wurde.
Also bis zum Winter lief wirklich alles "perfect".
Ah ja, bevor ich's vergesse, die Winterruhe verbrachten sie bei relativ konstanten 12 Grad

Wisst ihr vielleicht wie lange die Arbeiter normalerweise leben?
Vielleicht lebten sie ja auch schon lange beim Antstore.

Danke für eure Hilfe!
Gruß, Jonatan

[DermitderMeise]

Wenn ich meine Erfahrungen diesbezüglich auch hinzufügen darf

Nä, geh weg!

Ja, seltsam fand ich das allerdings auch. Dass die Königinnen und evtl. vorhandenen Major-Arbeiterinnen resistenter gegen ungünstige Umwelteinflüsse sind ist ein relativ alter Hut, aber warum die Arbeiterinnen unter Bedingungen sterben bei denen die Königin (mehrfach!) erfolgreich Brut aufgezogen hat - tja!?
Achso, gefüttert habe ich natürlich auch: Den Honig den bei mir zu dem Zeitpunkt alle Ameisen bekamen und ab und zu eine Mücke, weil die Hausmannskost (Schaben, Mehlwürmer) nicht gerne angenommen wurde (wieder: wenn ich mich richtig erinnere).

Es kann zwar immer noch sein, dass wir uns hier über verschieden Arten unterhalten (meine kam aus Marokko, da kann es Verwechslungsarten geben) doch die Schwierigkeiten bleiben anscheinend die gleichen...

@Jonatan: Wie warm hast du die Tiere ansonsten, also vor der Winterruhe, gehalten? Mit Zimmertemperatur hatte ich es zuerst probiert, aber die Brut verschwand immer wieder (= wurde aufgefressen); eine Temperatursteigerung wie an mehreren Stellen empfohlen löste schließlich dieses Problem.

Die Arbeiterinnen sollten wie andere Camponotus auch bei einem stressfreien Leben recht alt werden können, ich schätze wenige Jahre; die Angabe dazu aus dem Ameisenwiki erscheint mir übertrieben (C. ligniperdus: 13 Jahre), trotzdem habe ich sie erst einmal übernommen weil ich dazu bisher keine besseren Daten finden konnte.
Vielleicht war es zu kalt; weißt du in etwa wo die Kolonie herkam?

[Jonatan]

Hi
Also wie gesagt benutzte ich vor der Winterruhe eine Heizmatte, die Temperatur war dann auf jeden Fall höher als Raumtemperatur.

Naja und wo die herkamen?
Vom Antstore halt.
Wo die vorher mal lebten keine Ahnung.