Probleme mit Stöpselkopfameise - Camponotus truncatus

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Xjustx
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#1 Probleme mit Stöpselkopfameise - Camponotus truncatus

Beitrag von Xjustx » 12. August 2021, 16:29

Hallo zusammen,

ich habe seit 11.2020 1 Kolonie Messor barbarus welche sich auch relativ gut entwickelt.. von 5 Arbeiterinnen inzwischen 30...

Und eine Königin der Stöpselkopfameisen.. diese habe ich bekommen mit 2 Arbeiterinnen... Nach inzwischen 9 Monaten sind es noch eine Arbeiterin und 1 Ei.. eine Arbeiterin ist gestorben...

Mache ich irgendwas falsch? 1 Ei in 9 Monaten.. und dieses scheint sich auch nicht zu entwickeln..

Sie sind die ganze Zeit dunkel und sind besser 1x umgezogen da in dem alten RG kein Wasser mehr war..
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TheDravn

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#2 Probleme mit Stöpselkopfameise - Camponotus truncatus

Beitrag von TheDravn » 12. August 2021, 16:52

Ich kenne die Art nicht, daher gehe ich einfach mal die Liste durch

- Zugang für Nahrung gegeben?
- Warum der Korkenverschluss?
- Warm gehalten? 21° scheint die unterste Grenze zu sein und geht hoch bis zu 30°, laut meiner schnellen Recherche, also ist normale Zimmertemperatur für Sparflamme
- Winterruhe gehalten?



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Manticor

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#3 Probleme mit Stöpselkopfameise - Camponotus truncatus

Beitrag von Manticor » 12. August 2021, 18:11

Der Korkverschluss muss weg, stattdessen Watte. Diese lässt einen Luftaustausch zu. Wenn kein Wassertank mehr vorhanden ist, muss ein Zugang zu Wasser gegeben sein und halt auch Nahrung. Woher stammt die Arbeiterin? Ist die eigene Brut? Wie Draven schon sagte, wäre Winterruhe noch ein wichtiges Thema gewesen. Wurde die durchgeführt?



Xjustx
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#4 Probleme mit Stöpselkopfameise - Camponotus truncatus

Beitrag von Xjustx » 12. August 2021, 23:27

Danke für eure antworten..

Also die Temperatur ist halt Zimmertemperatur.. denke Mal in der Regel so um die 20 Grad..

Eine extra Winterruhe haben die Ameisen jetzt in ihrem ersten Jahr nicht gehabt..

Wie oft muss ich den 1 Königin und 1 Arbeiterin füttern? Hatte ehrlich gesagt immer Probleme das zu schätzen.. aber in der Regel habe ich alle 2 Wochen einen Tropfen Zuckerwasser mit Protein ins Glas gelassen..

Korken werde ich tauschen...



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Zitrus

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#5 Probleme mit Stöpselkopfameise - Camponotus truncatus

Beitrag von Zitrus » 12. August 2021, 23:54

Xjustx hat geschrieben: ↑
12. August 2021, 23:27
Eine extra Winterruhe haben die Ameisen jetzt in ihrem ersten Jahr nicht gehabt..
Die Winterruhe bei einheimischen Arten ist kein "extra", dass optional ist und einfach weggelassen werden kann. Für die Gesundheit der Kolonie ist es
je nach Art absolut notwendig, dass sie eine ausreichend lange Winterruhe bei ausreichend niedrigen Temperaturen abbekommt. Wenn man nicht bereit
ist oder keine Möglichkeit hat, die Kolonie artgerecht zu überwintern, sollte man keine einheimische Art kaufen/sammeln.


Aber zum eigentlichen Problem (wobei das auch eine Folge der ausgelassenen Winterruhe sein kann).
Camponotus truncatus (inzwischen eigentlich Colobopsis truncatus) ist eine arboricole, also baumbewohnende Art. Die Königin gründet in der Natur
in von anderen Insekten hergestellten Bohrgängen in Totholz, aber auch in Gallen und Pflanzenstängeln. Ein ganz normales Reagenzglas wird dem
nicht wirklich gerecht. Ich würde vorschlagen, dass du ein paar der Größe der Königin entsprechende Gänge in ein Stück Totholz bohrst, und selbiges
im RG unterbringst, vielleicht auch lieber in einem frischen und so, dass die Rückseite vom Holz zum Wassertank zeigt. Alternativ sammelst du ein
paar passende Pflanzenstängel. Im besten Fall wird sich die Gyne wohl fühlen und das Wachstum der Kolonie wird in die Gänge kommen.

Mir ist es ehrlich gesagt ein Rätsel, warum diese Art mit ihren Ansprüchen einfach so wie jede andere in einem RG geliefert wird, als wäre es Lasius niger...



[VA]
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#6 Probleme mit Stöpselkopfameise - Camponotus truncatus

Beitrag von [VA] » 13. August 2021, 00:01

Guten Abend,
Zuerst einmal, "Camponotus truncatus" ist veraltet,die Art heißt nun Colobopsis truncata (SPINOLA,1808).
Zuallererst ist es sehr wichtig zu wissen,wo die Ameisen herkommen.Aus den lokalen Weinbergen,aus Rumänien oder aus Sizilien?Das macht nämlich u.a. Die Wichtigkeit und vorallem die Länge der Winterruhe aus.Während eine Art aus dem heimischen Garten gut 5 Monate Winterruhe hält,eine aus Ost Rumänien oder Sizilien auch mal nur 3 Monate,auch nicht so kalt.
Die Winterruhe ist bei Ameisen generell wichtig und trägt zu einer guten Kolonie Entwicklung bei.
Das nur 1 Ei in 6 Monaten gelegt wird,ist auch nicht ganz normal bzw. wirkt auf mich nicht so.
Gerade am Anfang würde ich weniger auf Kohlenhydrate (ZW,diverse Honig-Lösungen) setzen und der Kolonie mehr Proteine anbieten.Das kurbelt die Legerate der Gyne stark an und wird sicherlich zu einer Entwicklung beitragen.
Einen Maßstab,wie viel man einer solchen Kolonie füttern sollte,kann dir wohl keiner sagen.
Das ist eher individuell zu betrachten - man muss schauen,wie viel die jeweilige Kolonie annimmt.In deinem Fall würde ich zb. einen Heimchen - Schenkel anbieten,und einen winzigen Tropfen Zuckerwasser .
Und sonst absolute Ruhe.
Wie angesprochen ist es wichtig den Korken durch zb. Watte zu ersetzen.
20°C erscheint mir etwas wenig,gäbe es da eine bessere bzw. wärmere Möglichkeit?
Am Besten nicht das Reagenzglas mit einer Heizmatte oder einem Heizkabel direkt beheizen,am Ende hast du da das Problem dass es den Ameisen zu schnell zu heiß wird und es in einem RG kaum Ausweichmöglichkeiten gibt,oder der Wassertank ausläuft.
Meine generelle Empfehlung für deine Kolonie :
- Wärmere Haltung,am Besten in einem wärmeren Raum
- unbedingt Winterruhe einhalten (ggf. Informationen beim Händler zur Herkunft einholen)
- 1 Kleinen (winzig) Tropfen Zuckerwasser ZW und ein Stück Protein (beobachten was angenommen wird)
- Prüfen,ob der Wattestopfen am Wassertank genug Wasser durchlässt,sodass die Ameisen immer Zugang zu Wasser haben
Bei weiteren Fragen wird gerne geholfen!
Viele Grüße, [VA]
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