Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

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Pitiful
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#1 Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

Beitrag von Pitiful » 1. Dezember 2008, 16:54

Hi

Da ich Aquarianer bin und immer Aktivkohle zur Hand habe, hatte ich neulich die Idee meinen Ytong (welche ich fĂŒr meine Lasius niger basteln möchte) mit Aktivkohle zu fĂŒllen (wenigstens die nicht genutzten Kammern). Aktivkohle wirkt ja Schimmelhemmend und wĂ€re leicht fĂŒr meine kleinen um sie rauszutragen falls sie mehr Kammern benötigen... Hat hier jemand bedenken oder sonstige Anregungen vll sogar Erfahrungen?

PS: Sehe auch einen Nachteil da die Aktivkohle ja schwarz ist wie meine Ameisen... Da ich aber einen liegenden Ytong fertigen möchte denke ich die werden alles ausrĂ€umen... Auch hier wĂŒrde mir ein Statement gefallen!

Gruss Pit



Gaster
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#2 AW: Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

Beitrag von Gaster » 1. Dezember 2008, 17:06

Hallo Pitful.

Es spricht nichts dagegen, Aktivkohle in einen Ytong zu fĂŒllen. In Beobachtungsnestern in Labors wird Aktivkohle oft in den Gips eingearbeitet, um Schimmel vorzubeugen, so berichtete mir Dr. Martin Pfeiffer, der sich lange mit Camponotus gigas beschĂ€ftigte.
Selbst habe ich leider noch keine Erfahrungen damit.



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Pitiful
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#3 AW: Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

Beitrag von Pitiful » 1. Dezember 2008, 17:10

Danke fĂŒr die schnelle Antwort! Ich werde dies wohl testen uns euch nacher mal berichten!

Wenn jemand noch was dazu sagen möchte: nur zu!



Necturus
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#4 AW: Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

Beitrag von Necturus » 1. Dezember 2008, 18:04

Huhu Pitiful,
wie groß der Effekt der Aktivkohle sein wĂŒrde, weiss ich nicht. Wenn du alle Kammern verschließt, sollte sich die Kolonie auch nur den Raum erschließen, den sie tatsĂ€chlich braucht - wenn sie dann noch ordentlich den MĂŒll vor die TĂŒr bringen, musst du dir um Schimmel eigentlich wenig Gedanken machen.
Allerdings fĂ€nde ich den Kontrast zwischen weißem Ytong und schwarzem Aktivkohlegranulat nicht besonders ansprechend, sicher wĂŒrden auch schwarze Spuren nach dem AusrĂ€umen zurĂŒckbleiben (oder zwischen Ytong und Scheibe rieseln).
Dagegensprechen tut nichts, aber ich wĂŒrde der Einfachheit halber Sand/Lehm benutzen, da lĂ€sst sich meines Erachtens das Buddeln auch schöner beobachten.
Gruß,
Necturus



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Pitiful
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#5 AW: Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

Beitrag von Pitiful » 1. Dezember 2008, 18:29

Sand/Lehmgemisch wird ja wohl auch einige Spuren hinterlassen oder? kann mir gut vorstellen das dabei auch was ĂŒrig bleibt...

Ausserdem zwischen Scheibe und Ytong wird wohl eher weniger kommen... das Nest soll ja liegend sein ausserdem werde ich die Glasplatte mit Silikon (Aquarien- und Glassteinsilikon aus einem bekannten AmeisengeschĂ€ft...) verwenden um alle zwischenrĂ€ume schön aufzufĂŒllen (mal schauen wie das klappt^^).

(Sry wegen der Bewertung hat mich nur interessiert ob ich eigene Themen bewerten kann...)



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erix
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#6 AW: Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

Beitrag von erix » 1. Dezember 2008, 18:58

Hallo Pitiful
Es will mir nicht recht einleuchten, weshalb das Vorhandensein von Aktivkohle Schimmel verhĂŒten soll. Aktivkohle ist lediglich ein Material, das eine exterm hohe OberflĂ€che hat (alle OberflĂ€chen der inneren Poren sind hier massgeblich), an denen sich Kleinstpartikel anlagern können. Es wird deshalb als Filtermaterial in Gasmaskenfiltern oder Aquarienfiltern usw. verwendet.

Da in einem Ameisennest kein Medium durch einen Filter strömt, sehe ich nicht recht ein, wie hier die Wirkungsweise sein soll. Ich kann mir lediglich vorstellen, dass eine Gipsmasse, die mit Aktivkohle durchsetzt ist, besser luftdurchlĂ€ssig ist. Da Gipsnester oft zu luftdicht sind, mag dies nĂŒtzlich sein. Ytong ist hier im Vorteil.

Da in diesem Forum schon behauptet wurde, dass anorganische Materialien schimmeln wĂŒrden (Gips, Metall, Ton) muss in Erinnerung gerufen werden, was Schimmel ist: die Sammelbezeichnung fĂŒr vielfĂ€ltigste Pilze. Sie brauchen im Prinzip zwei Dinge zum Leben, organisches Material, das sie abbauen (fressen) können und hinreichend Feuchtigkeit. Wo keine AbfĂ€lle herumliegen entsteht auch kein Schimmel.

Da du ein liegendes Nest planst, ist es doch viel einfacher, ein ausreichend kleines Nest zu bauen, das die Ameisen problemlos schimmelfrei halten können. SpĂ€ter baust du ein zweites oder ein grösseres Nest und schliesst es ebenfalls an die Arena. Schimmelprobleme haben meist die Anlagen, bei denen ein Nest fest in eine Arena eingebaut ist. Dann ist es im Nest zu trocken und in der Arena zu feucht und deswegen schimmlig. Man versucht dann verzweifelt mit LĂŒftern usw. Abhilfe zu schaffen, was aber oft nicht möglich ist.

Ich hĂ€tte ausserdem Bedenken gegen Aktivkohle im Formicarium einfach weil ich nicht riskieren wollte, dass am Schluss ĂŒberall schwarzer Kohlestaub ist, den du mit nichts mehr herausbekommst. Sieht dann aus wie ein Kohlebergwerkslandschaft. Nimm lieber sehr sauberen Sand zum VerfĂŒllen.

Gruss: erix



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Pitiful
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#7 AW: Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

Beitrag von Pitiful » 1. Dezember 2008, 19:17

Tönt einleuchtend! Wie fein dar dann der Sand sein? Können die Ameisen alles raustransportieren oder sollte man da noch was beachten?

Weitere Posts zu Aktivkohle sind immernoch erwĂŒnscht!



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Tinschen
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#8 AW: Ytong mit Aktivkohle fĂŒllen?

Beitrag von Tinschen » 1. Dezember 2008, 21:07

Hallo Pitiful,

wir benutzen fein geriebene Kohlekompretten (aus der Apotheke, eigentlich fĂŒr DurchfĂ€lle und Vergiftungen gedacht) zum Bestreuen von schimmelbefallenen Reptilieneiern. Ich kann leider nicht erklĂ€ren weshalb es funktioniert, aber es funktioniert. Der Schimmel ist in den meisten FĂ€llen ziemlich schnell verschwunden, die Eier "sehen fast wie neu aus" (bis auf die Tatsache dass sie etwas schwarz sind) und es schlĂŒpfen gesunde Schlangen und Echsen :) wie man hier sehen kann:

Bild

Das Ei war auch mit Schimmel befallen...
Soweit zu unseren Erfahrungen mit Kohle und Schimmel... wir hoffen es hat ein wenig geholfen.

Schönen Abend noch!
Tinschen & sistrurus



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