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von Boro » 17. Dezember 2012, 11:20
Ich würde mich da im Wesentlichen an die Vorgaben der Natur halten: Hypogäische Arten, die fast ausschließlich unter der Erde leben, brauchen wohl sicher keinerlei Beleuchtung. Die oben angesprochene Lasius flavus erscheint praktisch nur zum Schwärmen an der Oberfläche (Geschlechtstiere und Arbeiterinnen). Auch die Größe der Augen gibt schon einen Aufschluss, inwieweit die Art oberflächlich unterwegs ist und das Tageslicht zum Sehen bzw. zur Orientierung (Sonnenstand, polarisiertes Himmelslicht) braucht. Gerade einige Chthonolasius-Arten haben kleine bis winzige Augen!
Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass etliche Arten ohne Tageslicht auskommen. Auch wenn sie die Beute mit anderen Sinnen erfassen können (und die meisten Arten sowieso schlecht sehen), werden die Augen und das wahrgenommene Licht zur Orientierung benötigt. Bei einer Haltung im Kunstnest/Terrarium wird dieser Aspekt sicher keine große Rolle spielen.
Als krasses Beispiel möchte ich noch die ebenfalls oben angesprochen Gigantiops destructor nennen: Bei mir sind sie absolut tagaktiv, bei Finsternis habe ich kaum jemals ein Tier im "Freien" gesehen (Haltung 3 Jahre). Sie sehen sehr gut, reagieren stark auf optische Reize, verlassen sich bei der Jagd ganz offensichtlich auch auf ihre Augen und überwinden Distanzen bis zu 15 cm sehr häufig im Sprung! Ohne Frage spielt hier das Sehvermögen (bei Tageslicht) eine entscheidende Rolle.
L.G.Boro