Pheidole pallidula

[DermitderMeise]

Sehr schön!
Warum Königinnen spontan versterben weiß niemand; es gibt eine Fülle an Möglichkeiten - dazu gehört auch dass Arbeiterinnen die Königin zerlegen wenn sie ihnen nicht fit genug ist. Ob das bei dieser Art auch passiert weiß ich aber nicht.

[Sajikii]

DermitderMeise @ Vielen Dank für den Link! Ja, das ist richtig, es kommt natürlich auf die Art drauf an. Wenn es eine polygyne Art ist, spricht kaum etwas gegen eine Adoption, keine Frage. Bei Arten die aber monogyn sind, wird es sicher schwieriger, aber bestimmt machbar.

Ich frage mich immer, was die Natur sich dabei dachte, wenn z.B. in einer Pheidole Kolonie die Arbeiterinnen die Gyne töten. Das kann wahrscheinlich niemand erklären, aber... warum? Es ist bei monogynen Arten ja noch unerklärlicher, bedeutet dies doch den Todesstoß für die gesamte Kolonie. Bei Honigbienen verstehe ich es ja noch, wenn sie die vorhanden Gyne abstechen (aus welchen Gründen auch immer, krank oder nicht richtig begattet), sie können einfach mit Eiern bzw. jungen Larven neue Gynen nachziehen. Aber bei den Ameisen, da steht ja gleich alles still!

Vermutlich tritt sowas nur in der Haltung auf, dieses "grundlose" töten von Gynen?

Aber wenn ich so zurück denke, ...es gab doch manchmal Fälle wo es Pheidole pallidula Kolonien mit zwei Gynen gab? Vlt. sieht es diese Art in manchen Situationen gar nicht so eng und erleichtert eventuell in diesem Sinne eine Adoption?

simiLP @ Spontan würden mir da ein paar Ideen (die Betonung liegt auf "Ideen", ich habe keinerlei Praxis oder Erfahrungen diesbezüglich!) einfallen, wie man eine Adoption einleiten könnte (ich bin mir aber sicher das die SuFu auch viel sagen kann):

Vorraussetzung ist sicher einmal einige Wochen zu warten (damit die alten Pheromone schwächen und entweichen) und die Ameisen weiterhin durchzufüttern. Dann kommt natürlich die Frage, wie man die Gyne zusetzen soll? Ein paar Vorsichtsmaßnahmen wären da sicher nicht schlecht .

Mir schwirrt da sowas vor wie einen Zusetzkäfig, wo die Gyne reinkommt, und vor dem Nesteingang in der Arena gelegt wird. Man beobachte dabei das Verhalten der Arbeiterinnen... ich denke, wenn sie die Gyne putzen und füttern wollen, sollte man die Gyne nicht länger im Käfig belassen und frei setzen.

Unterstützen könnte man diesen Zusetzversuch eventuell damit, den Zusetzkäfig und Gyne etwas mit flüssigen Honig zu bekleckern, vlt. wird hier die Annahme etwas erleichtert. Oder man setzt überhaupt das gesamte Formicarium mit einem ätherischen Öl quasi in eine Duftwolke, damit auch wirklich die weisellose Kolonie die restlichen Pheromone der verstorbenen Gyne verliert und die Annahme der neuen Gyne somit sicher deutlich erleichtert wird? Ich denke aber, man sollte sehr sparsam mit den Ölen umgehen, nicht das die Tiere Schaden nehmen!

Soweit meine Ideen, wie ich es vlt versuchen würde, in letzter Not...

[DermitderMeise]

Ich frage mich immer, was die Natur sich dabei dachte, wenn z.B. in einer Pheidole Kolonie die Arbeiterinnen die Gyne töten. Das kann wahrscheinlich niemand erklären, aber... warum? Es ist bei monogynen Arten ja noch unerklärlicher, bedeutet dies doch den Todesstoß für die gesamte Kolonie. [...]

Vermutlich tritt sowas nur in der Haltung auf, dieses "grundlose" töten von Gynen?

Nönö, das ist ausnahmsweise kein hausgemachtes Problem. Vor einigen Tagen habe ich ein Beispiel gelesen (weiß leider nicht mehr wo, war in irgendeiner wissenschaftlichen Publikation) in dem erwähnt wurde dass Königinnen, die bestimmte Fertilitätsanforderungen bzw. -"versprechungen" (vermittelt über Duftmerkmale) nicht erfüllen, aussortiert werden. Auch Arbeiterinnen haben offensichtlich gewisse Mindestansprüche.

Dann kommt natürlich die Frage, wie man die Gyne zusetzen soll? Ein paar Vorsichtsmaßnahmen wären da sicher nicht schlecht .

Ich würde eher einen Tisch für zwei reservieren, die neue Königin und eine der alten Arbeiterinnen. Wenn man die Königin zu den alten Arbeiterinnen setzt und sie dort Alarm auslöst, stelle ich es mir schwierig vor sie vor der winzigen Meute zu retten.

Mir schwirrt da sowas vor wie einen Zusetzkäfig, wo die Gyne reinkommt, und vor dem Nesteingang in der Arena gelegt wird.

Ja, das wäre eine gute Lösung, da ein Beispiel wo es bei Lasius funktioniert hat:
http://www.ameisenforum.de/europ-ische- ... 48928.html

Oder man setzt überhaupt das gesamte Formicarium mit einem ätherischen Öl quasi in eine Duftwolke, damit auch wirklich die weisellose Kolonie die restlichen Pheromone der verstorbenen Gyne verliert und die Annahme der neuen Gyne somit sicher deutlich erleichtert wird?

Du meinst dann stellt sich ein Axe-Effekt ein? Schätze dass die dann eher aus den Latschen kippen...

[Sajikii]

Der Axe-Effekt, jo. Grob ausgedrückt, ja. Bei näherer Betrachtung: ein Tropfen in das Nest geben und ganz wenig auf den Zusetzkäfig? Zu viel des Guten tötet vlt. auch so winzige Ameisen wie Pheidole in weiterer Hinsicht.

Bei einem Zusetzkäfig sollte man die Gestaltung so wählen das man auch sehen kann wie die Arbeiterinnen mit der neuen Gyne umgehen. Bei Pheidole gestaltet sich das natürlich sehr schwierig, bei so winzigen Ameisen. Vlt hilft da Zellulose, also Küchenpapier, wo man mit einer Nadel sehr sehr winzige Löcher einsticht damit eventuell Fühlerkontakt möglich wäre...

Das die Arbeiterinnen gewisse Ansprüche an die Gyne setzen, ist interessant, und war natürlich nicht auszuschließen, ist wohl dann eine harte Auslese.

simiLP @ Weißt du schon was du machen willst?

[simiLP]

mhm einen Versuch ist es ja wert. Wenn es mal eine einzelne Gyne zu kaufen gibt kann ich ja zuschlagen...Ich würde dann die Drosophila-Gase für die Gynebox verwenden. Ich bezweifele das sie da durchkommen....
Danke nochmal für die viele Hilfe von euch