Camponotus ligniperdus

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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pfoff
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#1 Camponotus ligniperdus

Beitrag von pfoff » 17. Juni 2014, 18:34

Hallo liebe Foren Mitglieder,

war vor kurzen auf der Suche nach ein paar Jungkönigen und bin da auf etwas erstaunliches gestoßen, abgesehen davon, dass ich sehr große C. ligniperdus Kolonien gesehen habe, die alle oligogyn waren(mit mindestens zwei Königen, die definitiv mehr als zwei cm Größe hatten), entdeckte ich unter einem Stein 5 ligniperdus Königinnen, die anscheinend pleometrotisch eine Kolonie gegründet haben.

Ich habe die Königinnen eingefangen und ihnen die Möglichkeit geboten sich zu trennen, was sie auch getan haben, aber sie wechseln täglich die Teams, bis auf eine Königin die hat sich vollkommen separiert


Jetzt zu meiner Frage, soll ich die restlichen Königinnen auch trennen?
Derzeit bin ich mit dem Bau eines Nestes beschäftigt, dass verhindert dass die Königinnen zueinander finden, sprich nur die Arbeiter können wandern, was haltet ihr von dieser Idee.
Normalerweise bin ich kein Fan von solchen Ideen, aber da in dieser Gegend anscheinend die Kolonien einen Hang zu oligogyn verhalten haben, könnte ich mir vorstellen, dass das ganze funktioniert. Gerade da C. ligniperdus ja nicht so extrem geruchs-fixiert ist.
Hoffe auf interessante Rückmeldungen.
Falls es hilft, die Königinnen stammen aus Leoben, Österreich
Hoffe hier weiß jemand Rat, danke für die Korrektur, war etwas in Eile beim Schreiben



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Kalkesh
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#2 AW: Camponotus ligniperdus

Beitrag von Kalkesh » 18. Juni 2014, 10:40

Hast du vielleicht Fotos wo du sie gefunden hast? Fotos machen Themen immer gleich noch Interessanter finde ich. Aufjedenfall ein sehr interessantes Thema und ich werde es gerne weiter verfolgen.
Danke für deinen Beitrag schonmal.


LG Lars



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Homwer
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#3 AW: Camponotus ligniperdus

Beitrag von Homwer » 18. Juni 2014, 15:39

Hallo Pfoff,
woher weist du dass die sehr großen Kolonien alle oligogyn waren ?
Da die Königinnen im Falle eines Falles auch von Arbeiterinnen getötet werden ist dein Vorhaben zwecklos :)
Aber ein paar Bilder wären wirklich toll.
Liebe Grüße
Philipp


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pfoff
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#4 AW: Camponotus ligniperdus

Beitrag von pfoff » 18. Juni 2014, 18:14

So vielleicht ein kleiner Beitrag von mir noch um das ganze etwas aufzuklären.

Ich habe die Tiere unter einem Stein (40*50) gefunden in abgelegenen Gelände, dass heißt es wird schwer vom Fundort ein Foto zu machen, Ort war aber optimal, auf einer Lichtung auf einem bewaldeten Berg(meine Studienkollegen würden mich beleidigen wenn ich dass als Österreicher Berg nenne denn überall wo noch Bäume wachsen ist kein Berg, schätze die Höhe auf 900m +- 100)
Die Kolonien mit den mehreren Königen habe ich am Hang gefunden unter jeweils drei Steinen, wobei ich unter dem größeren sofort zwei Königinnen entdecken konnte(unter dem selben Stein zwischen geschätzten 3000Arbeitern).
Was ich betonen will, dass sie deutlich über 2cm waren, vorallem aufgrund des sehr großen Abdomens.
Eine weitere solche Kolonie habe ich nicht unweit der zweiten entdeckt, diese war aber kleiner.

So zum Nestbau, ich plane gerade ein Ytongnest, dieses wird turmförmig und wird in mehreren Ebenen aufgebaut, dieser Nest wird dann auf einem Untertopf(Untertasse eines großen Blumentopfes) plaziert, ein größerer kommt herum, hier kommt ein Wassergraben rein.
In mitten des Turmes wird ein Verbindungsschacht angelegt. Rund um diesen sind Kammern angelegt, in der obersten Ebene, planar ausgerichtet sonst jeweils an den einzellnen Fasadenseiten. Die Kammern sind mit kleinen gängen hin zum Verbindungsschacht verbunden, sodass nur Minor und Mediaarbeiter diesen passieren können. Jede Ebene hat aber einen eigenen Ausgang, der vorallem für die Majorarbeitergedacht ist, die Königinnen müssten also das Nest komplett verlassen, wenn sie Ebenen wechseln möchten. aja das Nest wird adaptierbar, falls es klappt wird die Kolonie ja massiv wachsen

Mein Plan ist jetzt ihnen Fremdbrut zu geben, so dass die ersten Arbeiter schon mal nen ähnlichen Geruch haben(ob das was bringt weiß ich nicht, beschleunigt aber das ganze etwas) und sie sobald die ersten schlüpfen zu trennen.
Die große Frage ist wirklich attakieren auch Arbeiter die Königin?
und was ich mich persönlich Frage ist es klüger die Kammern zum Schacht zu verschließen mit Sand, damit sie nicht sofort zusammen kommen oder ist sogar gut, dass sie bald Kontakt haben, zwecks Geruchsaustausch.

Gibt es noch Fragen von euch?
Bzw Anregungen oder Erfahrungen?

Hoffe auf rege Beteiligung



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Safiriel

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#5 AW: Camponotus ligniperdus

Beitrag von Safiriel » 18. Juni 2014, 19:30

Erfahrungen habe ich damit keine, aber ich würde dringend davon abraten, alle so eng auf einem Raum zu halten.

Warum willst Du pushen? Die geschlüpften Arbeiterinnen werden doch nach der Gyne riechen, bei der sie geschlüpft sind.

Klar greifen Arbeiterinnen Gynen an. Wer denn sonst?



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fink2
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#6 AW: Camponotus ligniperdus

Beitrag von fink2 » 18. Juni 2014, 23:52

Hi pfoff, bitte zeige uns Bilder,
das wir das ganze besser nachvollziehen können.

Grüße, fink2



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Baumarkthammer
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#7 AW: Camponotus ligniperdus

Beitrag von Baumarkthammer » 19. Juni 2014, 00:04

Wie ich auch schon im Antstore Forum schrieb, ich denke, dass Gründung in Pleometrose bei Camponotus deutlich häufiger vorkommt, als oftmals behauptet wird.
Ich konnte ähnliches bei Camponotus lateralis in Kroatien beobachten. Teilweise haben dort drei Königinnen zusammen gegründet und größere Kolonien konnte ich ebenfalls mit mehreren Königinnen feststellen. Allerdings ist dies genau bei Camponotus lateralis zu sagen, was ausgewachsene Kolonien angeht, immerhin legt die Art unheimlich gerne viele Zweignester auch noch in den kleinsten Ästchen an.
Diese Beobachtungen konnte ich beispielsweise nicht in Istrien machen, wo ich auch einige male war.
Es wird also extrem abhängig von der jeweiligen Population sein, wie häufig so eine Gründung in Pleometrose stattfindet, bei Arten, welche eigentlich klassischer Weise monogyne Kolonien haben.
Aber auch Faktoren wie das Klima, hoche Nestdichten und Nistplatzkonkurrenz etc. darf man nicht außer Acht lassen.

Übrigens ist das nicht nur ein Phänomen bei Camponotus, auch Pheidole pallidula habe ich einige Male mit mehreren Königinnen vorfinden können, bei diesen waren es allerdings immer nur höchstens zwei Königinnen in einem Nest, allerdings da auch teilweise in einer Kammer.

Eine weitere Fragen, die sich dierekt aufdrängt ist, ob auch alle diese Königinnen begattet sind.
Wenn sie, wie du behauptest, schon physogastrisch zu sein scheinen, dann ist es eigentlich auch naheliegend, dass sie begattet sind. Sicher sagen lässt sich dies allerdings nicht.

Wenn ich den Versuch richtig verstene willst du mit Jungköniginnen die Gründung einer oligogynen Kolonie versuchen?
Dazu gibt es meine ich schon einige Berichte auf Ameisenforum.de.
Wie dem auch sei, würde ich sehr eng verbundene Kammern wählen. Es ist oft erstaunlich, wie eng Königinnen aneinander leben und in wie kleinen Lebensräumen man tatsächlich mehrere Königinnen finden kann.

Gruß
Kaj



pfoff
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#8 AW: Camponotus ligniperdus

Beitrag von pfoff » 2. Juli 2014, 03:33




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