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Solenopsis fugax Gründungsphase

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Sajikii
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#1 Solenopsis fugax Gründungsphase

Beitrag von Sajikii » 1. Dezember 2024, 12:13

Hallo Leute!

Dieses Jahr fand ich auf einem sonnigen Parkplatz eine flügellose Gyne von Solenopsis fugax, als ich vorher schon an der Windschutzscheibe merkte, dass da winzige Drohnen herum krabbelten. Und wieder versuchte ich mein Glück und nahm sie mit.
Sie bekam ein Reagenzglas mit ordentlichen Wassetank und Zwischenraummöglichkeiten, damit sie auch ihrer Größe entsprechend sich sicher in Spalten zurück ziehen kann. Gestern war die erste Kontrolle (also mehrere Monate im Dunkeln in Ruhe gelassen), und leider war sie verstorben. Und leider passiert mir das immer mit dieser Art, schätze mal, das war mein dritter Versuch.

Jetzt möchte ich euch fragen, wie ihr das angeht und wo hier meine großen Fehler liegen?

Herzlichen Dank,

lieben Gruß
Michael



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Harry4ANT

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#2 S. fugax Gründungsphase

Beitrag von Harry4ANT » 1. Dezember 2024, 12:33

Da Solenopsis fugax jedes Jahr direkt vor meiner Haustüre recht massive schwärmt und ich schon öfters einige dutzend Gynen aus dem Hundepool, Wasserfass usw. gefischt habe kann ich dir sagen, dass auch bei mir 70-80% der Gynen nicht gründen & versterben.
Am ehesten scheint die Gründung mit Steckschaum zu klappen aber auch hier eine hohe Ausfallquote, egal ob in Pleometrose oder einzeln, sehr kleiner oder großer Gründunskammer, mit &/ohne Fütterung ...

Woran das liegt kann ich dir leider nicht sagen :roll:


A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

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Schedow
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#3 S. fugax Gründungsphase

Beitrag von Schedow » 1. Dezember 2024, 13:31

Wie schon gesagt wurde sterben S. fugax wirklich schnell.
Woran das liegt kann aber keiner so genau sagen.
Ich selber hatte bisher nur 2 versuche bei denen beide erfolgreich gegründet und die WR überstanden haben.
Leider sind sie dann später gestorben. In der Gründung hatte ich nur ein Normales RG mit Wasser tank und sonst nichts, scheint also auch so zu passen.
Ich würde einfach sagen immer weiter Probieren bis es klappt.



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#4 S. fugax Gründungsphase

Beitrag von Sajikii » 1. Dezember 2024, 21:06

Vielen Dank für eure Antworten.

Wäre interessant zu wissen, ob diese Ausfallsquote auch im Freiland passiert. Hört sich allerdings nach einer wilden Kaulquappenquote an.
Man möchte meinen, die Ausfälle finden beim Schwarmflug und beim eingraben, wie auch später beim ersten Kontakt mit der Außenwelt statt, aber nicht in der sicheren, claustralen Kammer selbst!? Sehr spannend.

Tatsächlich verwendete ich dieses Steckmoos von Antstore, aber ja.. ich bin mir nicht sicher, ob ich da nochmal eine aufsammeln werde. Grundsätzlich hätte ich sie für Safiriel mitgenommen, da ich selbst schon eine Kolonie erworben habe.



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Harry4ANT

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#5 S. fugax Gründungsphase

Beitrag von Harry4ANT » 1. Dezember 2024, 22:51

Wäre interessant zu wissen, ob diese Ausfallsquote auch im Freiland passiert.
Also wenn ich mir allein den Schwarmflug da bei mir im Garten anschaue (an dem Tag verdunkeln die wirklich die Sonne) von den S. fugax und ich mir vorstelle da würde auch nur 1% jedes Jahr durchkommen und erfolgreich gründen (Stichwort Exponentielles Wachstum) ...da würde ich mir Sorgen machen um die restliche Tierwelt und die Menschheit =)*201 :lol:


Du kannst davon ausgehen, dass in der Natur nur 0,00000xxx Promile durchkommen (dürfen).


A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

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#6 S. fugax Gründungsphase

Beitrag von Sajikii » 2. Dezember 2024, 21:14

Genau, deshalb meinte ich ja sowas wie eine Kaulquappenquote. Dass das die Strategie ist, damit wenigstens ein paar Gynen überleben, steht ja außer Frage.

Ich meinte nur, dass das wohl "artentypisch" sein muss, wenn Gynen in der claustralen Situation einfach sterben. Wenn man einfach einen Versuch starten würde, wo man 100 Gynen von Lasius niger und fugax jeweils in Reagenzgläser gründen lässt... wie würde dann das Ergebnis aussehen? Womöglich wird man dann rund 97 niger Gründerkolonien haben, und ein paar wenige fugax Gründerkolonien.

Ist natürlich nur laut gedacht.
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#7 S. fugax Gründungsphase

Beitrag von Unkerich » 2. Dezember 2024, 22:34

Hey,
Ich komm ursprünglich auch aus so einem S. fugax Gebiet, und habe die Art eigentlich als relativ problemlos in der Gründung erlebt.
Die meisten Jungköniginnen scheinen sich nicht mit Artgenossen zu vertragen, aber ansonsten verliefen die meisten Gründungen bei mir relativ reibungslos. Da die Gynen (bei mir) meist erst nach dem Winter mit der Gründung begonnen haben, bin ich dazu übergegangen, die Tiere wenige Wochen nach dem Schwarmflug einzuwintern - im Frühjahr war die Gründung dann meist relativ problemlos.
Dass die Tiere auch bei perfekten Bedingungen und ohne Einfluss von Prädatoren etc. quasi "von Natur aus" so eine hohe Mortalität haben, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Das würde ja bedeuten, dass all diese Individuen mit so einem Verhalten keine Gene an die nächste Generation weitergeben, entsprechend würde es von Generation zu Generation weniger solcher Individuen geben - erscheint aus evolutionärer Sicht wenig sinnvoll.
Die Methode mit extrem vielen Nachkommen macht ja nur Sinn, wenn viele davon zwar durch Feinde, Umwelteinflüsse etc. umkommen, die Individuen für sich genommen aber alle gute Chancen haben / hätten ihre Gene an die nächste Generation weiterzugeben, sofern die Bedingungen passen und sie keinen anderen Einflüssen zum Opfer fallen. Andernfalls wäre die Aufzucht derartiger Mengen von Nachkommen ja reine Ressourcenverschwendung, wenn die meisten davon ohnehin nicht lebensfähig wären.

Bei mir ist die letzte Gründung der Art schon eine Weile her, die genauen Haltungsbedingungen kann ich spontan jetzt auch nicht mehr nennen, müsste aber bei relativ "gewöhnlichen" Befingungen bei Zimmertemperatur (Winter im Kühlschrank) gewesen sein. Ich hatte damals auch mal einem Gründungsbericht geschrieben, vielleicht ist der ja auch irgendwie hilfreich :)
Hier der Link: solenopsis-fugax-haltungsbericht-t55326.html

Damals hatte ich diverse Pleometrose-Kombinationen ausprobiert, wenig erfolgreich. Bei einzelnen Königinnen gab es aber kaum Verluste.

Liebe Grüße
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Meine Haltungsberichte: Camponotus substitutus, Camponotus socius, Solenopsis fugax

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#8 S. fugax Gründungsphase

Beitrag von Sajikii » 3. Dezember 2024, 11:35

Danke auch dir für deine Antwort!

Es freut mich sehr, dass hier jemand mit der genau gegenteiligen Erfahrung berichten kann. Und das hört sich auch alles sehr stimmig an.
Ressourcenverschwendung gibt es bekanntlich in der Natur nicht, und deshalb konnte ich die hohe Sterberate nicht verstehen bzw. wurmte mich.

Die Tiere früher in die Winterruhe zu schicken, finde ich spannend und schlüssig, ich werde wohl doch nochmal, und das schon vlt. im nächsten Jahr, einen Versuch probieren.

Lieben Dank an alle Mitwirkenden,

schöne Woche noch!



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