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Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
buddy
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#17

Beitrag von buddy » 27. Juli 2005, 23:13

Meine favorisierteste Ameise:

Argentinische Heeresameise (Eciton sp.)

Sie geht auf Jagd, mit Heeren. Beispielsweise greifen sie Nester der Blattschneider an. Dabei rückt sie in einer langen Kolonne von mehreren Zentimetern Breite an, umkreist das Nest und stürzt erst dann auf die inzwischen zur Verteidigung bereiten Blattschneider, wenn der ganze Aufmarsch beendet ist. Durch den von allen Seiten erfolgenden Massenangriff wird der Widerstand der Verteidiger schnell gebrochen.


Sie ist mit den Treiberameisen in Afrika (Dorylinen) der meist gefürchteste Jäger.



NEO
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#18

Beitrag von NEO » 28. Juli 2005, 14:07

Original von Buddy
Meine favorisierteste Ameise:

Argentinische Heeresameise (Eciton sp.)

Sie geht auf Jagd, mit Heeren. Beispielsweise greifen sie Nester der Blattschneider an. Dabei rückt sie in einer langen Kolonne von mehreren Zentimetern Breite an, umkreist das Nest und stürzt erst dann auf die inzwischen zur Verteidigung bereiten Blattschneider, wenn der ganze Aufmarsch beendet ist. Durch den von allen Seiten erfolgenden Massenangriff wird der Widerstand der Verteidiger schnell gebrochen.


Sie ist mit den Treiberameisen in Afrika (Dorylinen) der meist gefürchteste Jäger.


Diese Ameise hört sich sehr interessant an. Wie ist diese zu halten?

Edit:

Art-Details (Eciton burchelli)
Unterfamilie: Ecitoninae (Wanderameisen)
Gattung: Eciton
Nahrung: Alle Arten von Arthropoden, oft Brut anderer Ameisen, aber auch Schlangen, Eidechsen und Jungvögel. Kurzum alles, was fressbar ist und nicht fliehen kann.
Lebensraum: Mexico bis nach Brasilien und Bolivien
Königinnen: monogyn, Königin dichthadiigyn
Winterruhe: keine
Sonstige Angaben:
In regelmäßigen Abständen erfolgen Raubzüge. Eciton burchelli unterscheidet sich von verwandten Arten, die oft in vielen kleinen Kolonnen jagen, durch einen "Schwarm-Raubzug", der an der Front eine Breite von bis zu 15m aufweisen kann.
Diese Arten ist polymorph, hat große Major-Arbeiter mit riesigen Mandibeln und einige Zwischenformen.
Die Königin unterscheidet sich bei Eciton von denen der meisten anderen Ameisenarten dadurch, dass sie keine Flügel besitzt. Ihr Körperbau ist arbeiterinnen-ähnlich. Sie ist eine Dichthadiigyne.
Die Männchen können gefahrlos zu einer fremden Eciton-Kolonie fliegen und die Weibchen begatten. Eine begattete Königin setzt sich später mit einem Teil des Volkes ab, die anderen werden getötet.
Eciton burchelli kann wahrscheinlich Volksstärken von über einer Million Individuen erreichen.



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Wiseman
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#19

Beitrag von Wiseman » 28. Juli 2005, 14:23

Gar nicht, es sei denn, Du hast ein Formikarium mit einer Größe von einigen hundert Quadratmetern.
Diese Tiere bauen keine Nester im eigentlichen Sinn sondern sogenannte Biwaks., d. h. lebende Nester bestehend aus hunderttausenden von Arbeiterinnen.

Die Tiere wechseln zwischen einer stationären Phase und einer nomadischen Phase.
In der stationären Phase schwillt der Hinterleib der Königin sehr stark an (Physogastrie) und sie legt innerhalb kurzer Zeit große Mengen Eier. Sobald aus den Eiern Larven schlüpfen, ziehen die Tiere weiter, wobei jeden Abend ein neues Biwak errichtet wird. Von dort starten die Arbeiterinnen, begleitet von riesigen Soldaten, ihre gefürchteten Raubzüge.

Sobald die Larven sich verpuppt haben, gehen die Tiere zur stationären Phase über.

Hier findest Du noch ein paar ausführlichere Informationen:
http://www.geo.de/GEO/wissenschaft_natur/tiere/2004_08_GEO_ameisen/print.html?linkref=geode_artikel_service_druckansicht&SDSID=

Ciao, Wiseman!



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Marian
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#20

Beitrag von Marian » 28. Juli 2005, 14:24

diese Art braucht ein ca 2km großes Formicarium :-) Nee schmarrn Treiberameisen im allgemeinen sind nicht zu halten.



NEO
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#21

Beitrag von NEO » 28. Juli 2005, 14:44

Original von Marian
diese Art braucht ein ca 2km großes Formicarium :-) Nee schmarrn Treiberameisen im allgemeinen sind nicht zu halten.


Schade. Hätte gerne solche Raubzüge aus der nähe gesehen.

Vielleicht wenn ich meinen Garten in ein Formicarium umbaue? :D



buddy
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#22

Beitrag von buddy » 28. Juli 2005, 21:29

Dann hetz ich persönlich das Umweltamt auf dich ;-)

Nein, sowas kann man wirklich nicht halten. Wenn du sowas aus der nähe sehen willst, geh nach Argentinien in Urlaub..

Du könntest sie wirklich nicht Artgerecht machen. Ich hab noch einen kleinen Ausschnitt für dich von K. Gößwald "Unsere Ameisen" (ist schon 50 Jahre alt):

"... Ihre Kolonien sind ungeheuer vokreich und fast immer befinden sie sich auf dem Kriegszug. *ber hundert Meter Länge und mehrere Meter Breite haben die Kolonnen der Ecitoninen, die plündernd, raubend und mordend durch Urwald, Busch und STeppe ziehen. An den Flanken rücken schmalere Reihen vor, welche die verschiedenartigsten Kleintiere aufstöbern und in die Hauptmasse des Zuges hineintreiben. Schreie der Ameisenvögel (Formicariidae), welche die Eciton-Züge begleichten, um die von ihnen aufgescheuchten und z.T. forfliegenden Insekten zu erhaschen, verkünden schon von Ferne das Nahen des Ameisenheeres. Die mehr in die Länge gezogenen Kolonnen der Dorylinen marschieren 24 h an dem Beobachter vorbei, ohne dass ein Ende abzusehen ist; auch sie haben ihre Trabanten der Vogelwelt.
Wenn die wandernden Jägerameisen, die von den Eingeborenen Siafu genannt werden, eine menschliche Siedlung besuchen, nehmen die Bewohner reißaus! Die Visitenameisen vertilgen inzwischen alles mögliche Ungeziefer, wie Wanzen, Schaben, Mäuse und Ratten; aber auch eingesperrte HÜhner und angepflockte, nicht rechtzeitig in Sicherheit gebrachte Perde, Esel und andere Haustiere werden getötet und skelletiert. Sogar gefangenhehaltene Leoparden, desgleichen Riesenschlangen, die vollgefressen und daher mehr oder weniger bewegungsunfähig waren, ja, sogar Krokodile werden üverfallen. Die AMeisen beißen sich zuerst in den Augen und Schleimhäuten der natürlichen Köperöffnungen fest und fressen sich von hier aus weiter in das Körperinnere..."


Freu dich drauf, wenn sie dir ausbrechen... Wirklich nichts zum Halten



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#23

Beitrag von Lasius » 24. März 2006, 08:10

Ich find am interessantesten ein gemeinschaftsformicarium von Raptiformica sanguinea und Formica fusca.



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#24

Beitrag von moglie » 24. März 2006, 10:53

Hi,

es stimmt so nicht, dass alle Ecitoninae nicht haltbar sind, Neivamyrmex ist z.B. haltbar, leider stellt sich bei ihnen sehr schnell ein Problem mit der Futterbeschaffung ein und man sieht nicht wirklich viel von ihnen, ansonsten sind sie aber durchaus haltbar.



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