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Blattlauszucht

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
vern
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#9

Beitrag von vern » 23. Januar 2006, 16:54

Ich werds dieses Jahr mal probieren in meinem angebautem Atrium eine niedrig wachsenden Brunnenkresse (?) versuchen.

Hab mehrfach gelesen, dass die Brunnenkresse von Blattläusen befallen wird, ausreichend stark ist um das stetige Saugen auszuhalten und sie wird von allen Dingen nicht höher als 20 cm und wächst damit nicht aus dem Formicarium raus. GANZ WICHTIG.

Diese Erbsengeschichte hab ich letztes Jahr versucht. Hat nich soo gut funktioniert. Die Erbsenpflänzchen fingen schnell an zu schimmeln und es stanck recht heftig ...



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LuigiU
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#10

Beitrag von LuigiU » 23. Januar 2006, 22:40

Sacht mal wie macht ihr das eigentlich mit den verschiedenen Stadien der Läuse. Es gibt doch bei Läusen auch beflügelte Stadien. Sind eure Formicarien alle abgedeckt? Und ab und zu muss ja auch das geöffnet werden?!

Daniel



vern
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#11

Beitrag von vern » 1. Februar 2006, 01:00

Wenn ich die Entwicklungstadien richtig verstanden habe, entwickeln die Nachkommen nur Flügel wenn das Futter knapp wird.

Also sorg für ausreichen Happa happa ...

Ob das nun stimmt kann ich nicht beweisen ...

Hab heut Kapuzinakresse-Samen gekauft.

Werd mal ein Paar Pflanzen anziehen und schauen, wie groß sie werden.
Lt. Packung werden sie maximal 30 cm, was ideal bei meinem Formicarium wäre.



GFJ
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#12

Beitrag von GFJ » 22. Februar 2006, 14:28

Allgemeine Information: [url]http://de.wikipedia.org/wiki/Blattläuse[/url]
Speziell zur Blattlauszucht im Formikarium: http://www.ameisenwiki.de/index.php/Blattlauszucht



samydeluxe88
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#13

Beitrag von samydeluxe88 » 7. Februar 2007, 22:50

wollte nun fragen ob das jemand durchgezogen hat mit den Blattläusen? Gibt es schon Resultate, Erfahrungen...?

Grüsse

SamyDeluxe



Sahal
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#14

Beitrag von Sahal » 8. Februar 2007, 15:35

Hi und Hallo,

Versuche mit der Kultivierung von Pflanzensaugern habe ich einige hinter mir, erfolgreiche, weniger erfolgreiche und überwiegend vollkommene Zeitverschwendungen...

Erbsen und Bohnen gehören zu den weniger erfolgreichen Grundlagen, ich konnte gar nicht genug Pflanzensauger nachkippen, wie Lasius niger geschlachtet hat...
HUSSA, hätte nicht viel gefehlt, und die Gyne hätte ihre Gitarre zum Grillfest ausgepackt und Lagerfeuerlieder geschmettert.:bdancer


Ich sollte dabei aber unbedingt zugeben, wenn auch ungerne, dass ich eine exakte Bestimmung der Pflanzensaugerart nicht durchführen konnte !
Ob es sich nun um Erbsen- / Bohnenläuse oder einen tibetanischen Zwergkrüppelkiefergrünzweigsaugrüssler handelte... kA


Recht erfolgreich waren jedoch Versuche und gar über eine komplette Saison laufende Kulturen mit Pflanzensaugern an Rosen. Der Arbeitsaufwand ist jedoch sehr groß !


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Ratinger
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#15 AW: Blattlauszucht

Beitrag von Ratinger » 22. April 2007, 13:44

Deine Lasius haben die Läuse abgeschlachtet?!
Haben sie sie auch verspeist oder nur getötet und auf den Müll geworfen?
Könnte man Läuse die draußen von Lasius gemelkt werden als Eiweißfutter nutzen wenn ja welche Arten fressen Blattläuse?
Also meine Eltern würden sich freuen wenn ich die Blattläuse die unsere Rosen befallen verfüttern würde :)



Sahal
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#16 AW: Blattlauszucht

Beitrag von Sahal » 22. April 2007, 17:51

Hola,

nach meinen Erfahrungen gehören Pflanzensauger an Rosen zum bevorzugten Vieh, große Schlachtungen erfolgen idR nur, wenn die Rose eingeht und die Läuse somit keinen Honigtau mehr liefern können. Jedoch werden permanent die ein oder anderen Läuse an die Brut gegeben.
Da in D kein Mangel an Pflanzensaugern herrscht und die meisten hiesigen Arten relativ tolerant in der Auswahl der Pflanzensaugerart zu sein scheinen (wobei alles was zu Sein scheint, scheint Schein zu sein :D ), sind zB Lasius niger recht flott mit der Schlachtung des Viehs. Nach eigener Beobachtung wird das unproduktive Vieh im Formicarium kurzermandibel gefressen oder schlicht mit Missachtung gestraft, im Freiland wird die Kolonie meist verlassen oder auch auf produktivere Pflanzen umgesiedelt.

Eine recht wirksame und langlebige Methode der Viehzucht lässt sich mit 4 kräftigen, kleinwuechsigen (Zimmer-)Rosenpflanzen realisieren. Die Pflanzen werden je in ein separates Becken gepflanzt, die Becken (zB Kunststoffboxen von Ikea fuer 2-5 Euro) sollten auf der Fensterbank oder dem Balkon Platz finden.

Nun wird ein Becken mit Pflanzensaugern infiziert und an das Formicarium angeschlossen. Die Ameisen (Kolonie ab ca 300 Arbeiterinnen) werden relativ schnell die Läuse als Vieh akzeptieren und pflegen, vor allem Lasius niger stellen sogar Wachen ueber Tag ab.
Sobald die Pflanze kränkelt und die ersten braunen Blätter aufweist, sollten einige Pflanzensauger abgesammelt und zur Infektion der nächsten Pflanze genutzt werden. Die bisher genutzte Pflanze wird vom Formicarium abgekoppelt, mit zB "Marienkäfer" besetzt oder Öl besprueht und fuer mind. 4 Wochen in Urlaub geschickt. Die frisch infizierte Pflanze wird wieder ans Formi angekoppelt.

So rotierend können bei gruenem Daumen die Ameisenkolonien ueber die ganze Saison mit Läusen versorgt werden.

Achtung: diese Art der Honig(tau)-Versorgung ist relativ unzuverlässig, es sollte auf jeden Fall zusätzlich etwas Honig angeboten werden.

Wenn ich Arbeitsaufwand und Beobachtungen in Relation setze, ist die Zucht ein voller Schuss in den Ofen! Es lohnt sich schlicht nicht, und die Pflanzensauger sind extrem schlecht zu kontrollieren... die schnellste Bekämpfung zu Beginn der Erholungszeit geht wohl mit einer Dusche aus Öl, nach etwa 7 Tagen zu wiederholen.

Anstelle der Rotation können natuerlich auch jeweils frische Pflanzen genommen werden, allerdings besteht jedes mal erneut die Gefahr einer Pestizid-Behandlung in der Gärtnerei und es geht schon etwas ins Geld, denn länger als zwei Wochen hat es bei mir noch keine Pflanze ueberlebt.

Rosen lassen sich natuerlich gegen andere, zimmertaugliche Pflanzen tauschen, soweit die Pflanzensauger dieser Pflanzen bei den Ameisen Akzeptanz finden, jedoch empfinde ich Rosen als eine extrem dekorative Variante. Recht easy lässt sich das Vieh in der Natur finden: einfach eine Kolonie suchen, die bereits von der gehaltenen Art bewirtschaftet wird. Hier ein paar adulte Tiere absammeln und auf bevorzugte Wirtspflanzen setzen.

Bitte unbedingt den Artikel im AWiki lesen!! Nicht alle Sauger lassen Frauen ran :D Eine paar Arten haben Wehrsekrete entwickelt, um sich u.a. Ameisen im wahrsten Sinne des Wortes vom Hintern zu halten.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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