Kleine Biester

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Hummelfant
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#9 AW: Kleine Biester

Beitrag von Hummelfant » 2. September 2007, 14:31

Versteh das nicht falsch, aber so ganz verstehe ich deine Geschichte nicht! Du hasst eine Ameisenart, von der du nicht einmal genau weißt, um welche es sich handelt?


Ich selber halte Lasius cf. niger. Die Art hat sich bei mir ungewollt eingeschläußt.

Pheidole pallidula ist entgegen der allgemeinen Ansicht sehr wohl in der Lage einen milden Winter im Freien zu überstehen!


Eine weitere Bestätigung für das, was ich getan habe.

Zuerst die gute Nachricht: Ich weiß, sie sind Ausbrecherkönige, aber mittlerweile habe ich die Sache im Griff!


Kein Kommentar....

Also ich für meinen Teil "hasse" keine Ameisenart, ein echter Ameisenfreund hasst diese Tiere nicht.


"Hassen" in dem Fall bedeutet eher, dass ich sie als Bedrohung Ansehe. Hätte ich ein eigenes Haus, dass ich hermetisch abriegeln kann, würde mich die Haltung dieser Art auch reizen. Allerdings kann ich dies von meinem Zimmer nicht behaupten. Ergo: Sie müssen weg.

Allerdings glaube ich, dass die Sache mit den "Hausameisen" (in unseren Breiten) etwas übertrieben wird. Ich bin ab und zu in Südtirol, dort gibt es sie im Freien, ich habe aber nie jemanden über "Pestants" schimpfen gehört!


Und wenn in einen von tausend Fällen sich Pheidole in einem Haus einnistet und die Beseitigung ind die tausende geht, hat es sich immernoch gelohnt.



Gast
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#10 AW: Kleine Biester

Beitrag von Gast » 3. September 2007, 21:00

@ Hummelfant:

Jetzt wissen wir leider immer noch nicht, ob deine Ameisen denen in dem verlinkten thread ähnlich waren!
( http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=4676 )

Inzwischen gibt's auch hier eine kurze Beschreibung (mit Bildern):
Pheidole parva - AmeisenWiki

Also: Waren sie es oder nicht?

Gruß,
Merkur

PS: @ Boro: Hast du schon mal jemand über Pharaoameisen schimpfen gehört? Bei uns stoße ich immer auf ungläubiges Staunen, wenn ich davon erzähle. "Wie, das gibt es wirklich?" - In Südtirol war ich auch schon und habe nichts von Pheidole pallidula gehört. Habe sie aber an den heißen Felshängen in Massen gesehen.



Hummelfant
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#11 AW: Kleine Biester

Beitrag von Hummelfant » 3. September 2007, 21:39

Sry, dass ich dazu nichts mehr gepostet habe.

Na ja, die Ameisen sahen denen aus den Links schon sehr ähnlich. Nur die Farbe schien mir etwas anders zu sein. Die "Soldaten" wirkten etwas dunkler, während die Minors eher heller wirkten. Kann aber alles auch Lichtbedingt sein.



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treztrez
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#12 AW: Kleine Biester

Beitrag von treztrez » 10. April 2008, 15:24

Du hättest den Bonsai auch raus bringen können.


Es ist sehr unhöflich Sätze nicht zuende zu schrei

Necturus
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#13 AW: Kleine Biester

Beitrag von Necturus » 10. April 2008, 17:31

Nein treztrez,
die Ameisenart ist nicht bei uns heimisch, und daher darf man sie hier auch nicht freilassen! Und auch bei einheimischen Ameisen darf man das nicht. Für die genaue Erklärung, such mal nach "intraspezifische Homogenisierung".
Gruß
Necturus



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Boro
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#14 AW: Kleine Biester

Beitrag von Boro » 10. April 2008, 20:39

Hallo Necturus!
Ich kann zu dem Thema noch etwas beisteuern:

1.Winterruhe: Mein Volk stammt aus Istrien und ist inzwischen wieder im Gewächshaus sicher untergebracht. Obwohl es dort bei Sonnenschein im Oktober noch oft 20-25° haben kann, verschwinden sie in diesem Monat zwischen den Trittplatten und halten eine Winterruhe, die bis Anfang April dauert (!!). Auch im Februar oder März kann es im Gewächshaus 25° oder mehr haben. Die Winterruhe meines Volkes dauert damit trotz weit höherer Temperaturen als im Freien gleich lang wie die einheimischer Arten.
2. Die Winterhärte der Tiere ist vorhanden, wie ich in diesem Thread schon geschildert habe ("schlechte Nachricht"). Allerdings war der bewusste Winter mild, trotzdem war der Blumentopf zeitweise durchgefroren (!!).
3. Eine Ausbreitung im Freien halte ich aus einem ganz anderen Grund bei uns auch für unwahrscheinlich: Wo es Lasius niger gibt, kann Pheidole pallidula im weiten Umkreis nicht existieren. Ich kenne mich bei Lasius niger gut aus, weil sie bei uns allgegenwärtig ist und als dominante Art alle anderen Arten im Garten und Umgebung voll im Griff hat.
Ich habe noch nie ein so rabiates Verhalten einer Art gegenüber Fremdameisen gesehen. Auch bei zahlenmäßiger Unterlegenheit der Lasius-Angreifer hat Pheidole pallidula gegen Lasius niger nicht den Hauch einer Chance. Es wird jedes Nest im Sturmangriff erobert, es werden alle Arbeiterinnen und Soldaten gestreckt und getötet, die Brut wird restlos abtransportiert und aufgefressen. Anschließend verbleibt ein Stoßtrupp der Angreifer noch für 1-2 Wochen im geplünderten Nest (!!).
Die Angriffe von Lasius werden in regelrechten Kriegszügen mitunter über weit mehr als 10m geführt.
Also, ich glaube, über die Kriegsstrategien von Lasius niger könnte ich schon bald ein Buch schreiben......
Gruß Boro



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