TPE hat geschrieben:Na, na, na so ist das ja auch nicht.
In der Beschreibung Lasius niger steht zwar "sehr aggressiv", aber in der Beschreibung Formica fusca steht "sehr interessant zu beobachten".
Also zwei Gegensätze, die sich gegenseitig wieder aufheben.
Da muss ich eben PHiL mal beistehen
Formica fusca ist in der Tat eine wenig aggressive Art! Sie gehen Konflikten, vorallem mit anderen Arten, lieber aus dem Weg, was sie zu der von PHiL beschriebenen "Lusche der Dominanzhierarchie" macht!
Lasius niger ist dagegen ein wahrer "Giftzwerg"! Wehrhaft und ein absolut harter Knochen!
Es ist klar, dass alle Ameisen bei einer Neststörung aggressiv werden, um das Nest zu verteidigen, aber in der sonstigen Lebensweise gibt es eben unterschiede!
Recht nette Aspekte für die Unterscheidung, auch von nah-verwandter Arten, hat Frank Mattheis genannt!
Es gibt also wirklich die "pazifistischeren" Ameisen, die beliebtere somit Angriffsziele darstellen und aufgrund ihrer Aggressivität eine Opferrolle darstellen!
Inwiefern das nun für einen Einsteiger entscheidend ist, lässt sich denke ich schwer sagen, denn die Erwartungen an die Ameisen unterscheiden sich auch!
Es gibt Einsteiger, die wollen sehen wie Heimchen gejagt und zerlegt werden, es gibt aber auch Einsteiger die sich mit dem Sozialleben der Kolonie beschäftigen wollen!
Somit ist die "Einsteigerart-Schlecht-Hin" sowieso nie gegeben, da es immer von den Wünschen des Einsteigers abhängig ist!
Doch diese Wünsche sind auch davon abhängig, was man bereit ist, zu geben. Lasius niger sind eben relativ anspruchslos und werden trotzdem volksstark, was für viele Einsteiger ein entscheidender Punkt ist!
Polygynie mag schon ein interessanter Aspekt in Bezug auf die Lebenserwartung der Kolonie sein, doch ist nicht bei jedem Einsteiger gesagt, dass er die Ameisen unbedingt lange behalten will, und das seine Kolonie den Hochzeitsflug vollzieht!
Ein Einsteiger beginnt erst sich mit dem Thema Ameisenhaltung auseinander zu setzen und probiert quasi aus, ob es ihm das gibt, was er sich erhofft. Viele Einsteiger hören nach wenigen Wochen/Monaten/Jahren auf, weshalb sie sich nicht unbedingt eine Kolonie anschaffen müssen, die Jahrzehnte übersteht!
Aufgrund der einfachen Haltungsbedingungen, des Preis-Leistungs-Verhältnisses in Bezug auf das Kolonieleben (viele Individuen, aggressive Jäger) und den Aspekt, dass es viele Informationen über diese häufig gehaltene Art gibt, wird denke ich hauptsächlich Lasius niger als Einsteigerart empfohlen!
___Schildkroet