Messor barbarus nähe Hannover

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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swagman
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#9 AW: Messor barabrus nähe Hannover

Beitrag von swagman » 17. Februar 2009, 18:22

Na ja, möglich wäre es allemal.
Gerade südeuropäische Arten sind eigentlich immer auf den Sprung zu uns sobald die Bedingungen passen.
Bestes Beispiel war wohl eine Crematogaster scutellaris Kolonie, welche einige Jahre in Deutschland überlebten und am Schluss, bevor sie vernichtet wurden, sogar Geschlechtstiere aufzogen.
Die letzten zwei Winter waren auch recht mild.
Es sind ja auch andere Arten wie Cheiracanthium punctorium (Ammen-Dornfinger) immer weiter vorgedrungen.



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Mathis Funke
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#10 AW: Messor barabrus nähe Hannover

Beitrag von Mathis Funke » 17. Februar 2009, 18:24

Das ist auf jeden Fall ne gute Idee.
Wobei ich mir bei der Bestimmung schon recht sicher bin.
Aber zunächst sehe ich am WE nochmal nach,
den Standort finde ich schon wieder und dann ma etwas buddeln ;)
Das ganze wäre schon sehr wunderlich. Wenn es wirklich M. barbarus ist
und sie den Winter überlebt haben werde ich auf jeden Fall einen Bericht anfangen.
Bin ma wieder lernen -.-

Gruß Mathis


"Du Floh am Sack eines toten Kamels, wenn du mich noch einmal ansprichst kastrier ich dich."

Matze
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#11 AW: Messor barabrus nähe Hannover

Beitrag von Matze » 17. Februar 2009, 19:09

@ Mathis Funke
Mit was für einem Binokular bestimmst du deine Ameisen? Ich selber hab im letzten Jahr ein paar Insekten versucht zu bestimmen, was jedoch sehr schwer war. Ich möchte mir irgendwann selber ein Binokular kaufen und bin über jede Info froh.

@ swagman
Das mit der Crematogaster scutellari Kolonie interessiert mich sehr und daher wollte ich fragen, ob du die Quelle noch weißt und mir nennen könntest?



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#12 AW: Messor barabrus nähe Hannover

Beitrag von Gast » 17. Februar 2009, 20:19

@ Matze,

[font=Times New Roman]Das war wohl dieser thread:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=232&highlight=crematogaster[/font]
[font=Times New Roman]Gleich dabei gab’s noch etwas:[/font]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=643&highlight=crematogaster[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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Mathis Funke
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#13 AW: Messor barabrus nähe Hannover

Beitrag von Mathis Funke » 17. Februar 2009, 20:21

Huhu Matze,

ich benutze ein Windhaus binokular, das HPS 300 wenn ich mich nicht täusche. Damit ist es, solange man weiß worauf man achten muss rel. einfach die wichtigen Merkmale zu bestimmen. Natürlich muss man sich mit so nem Gerät erstmal einarbeiten aber nach na weile geht das ganze sehr flüssig von der Hand.
Aber an sich kann man schon mit einer guten 10x Lupe vom Optiker Ameisen bestimmen. Zwar nicht so genau aber es ist ne günstige alternative die man auch gut im Freiland nutzen kann. So was trage ich auch meist mit mir rum, man weiß ja nie ;)
Ich hoffe das hilft dir etwas.

Gruß Mathis


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Boro
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#14 AW: Messor barabrus nähe Hannover

Beitrag von Boro » 17. Februar 2009, 22:06

Hallo Mathis Funke!
So viel mir bekannt ist, gibt es in der Norddeutschen Tiefebene nicht einmal die heimischen Messor structor. Sollte es sich tatsächlich um eine Messor-Art oder gar Messor barbarus handeln, könnte das Vorkommen nur auf eine absichtliche Freilassung zurückgehen.
Ich halte selbst seit Jahren Messor barbarus und wir alle wissen, dass sie - wie alle mediterranen Arten - hohe Sommertemperaturen benötigen. Inwieweit sie heimische Winter überstehen - auch wenn diese mild waren - kann man ohne entsprechende Versuche nicht sagen. Tatsache ist, dass mediterrane Arten mitunter mehr Kälte vertragen können, als man glaubt. Davon zeugt nicht nur das jahrelange Überleben von Crematogaster scutellaris im Oberrheingraben, auch ich wurde in dieser Hinsicht im vorigen Winter überrascht (Bericht im AF), als ein Volk von Pheidole pallidula in einem Blumentopf (irrtümlich, ohne mein Wissen) einen Winter im Freien überstanden hat, obwohl unsere Winter weit kälter sind als jene von Hannover. Auch die in Österreich inzwischen an zwei Örtlichkeiten erstmals entdeckte Pyramica argiola war bisher nur aus dem Mittelmeerraum und einzelnen sehr wintermilden Fundorten Mitteleuropas bekannt.
Also, möglich ist einiges! Was ich aber eher bezweifle ist die Tatsache, dass mitteleuropäische Sommer einfach zu wenig andauernd hohe Temperaturen zu Stande bringen, die für ein längeres Überleben und vor allem für die Produktion von Geschlechtstieren ausreichen. Man muss auch mit Sicherheit davon ausgehen, dass ein wirklich strenger Winter diese Populationen auslöscht. So regelt sich alles wieder von selbst!
Einige Gewissheit kann es aber erst geben, wenn du im Frühjahr gute Bilder dieser Art ins AF stellst. Ich würde am Fundort jetzt nicht graben, da Messor sp. jetzt keinesfalls schon aktiv ist. Man würde alles zerstören, bevor man überhaupt weiß, um was es wirklich geht!
Mit besten Grüßen Boro



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Eaglesword
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#15 AW: Messor barabrus nähe Hannover

Beitrag von Eaglesword » 17. Februar 2009, 22:36

Mein Freilandversuch mit zwei Messor barbarus- Gründungen hat am Di einen Fund gezeitigt:
Im Faunarium lag die Gyne ohne Gaster. Nu ja, hab dafür ein kleines Volk Tapinoma erraticum reingelassen. Diese Art kommt übrigens im Siegerländer Mittelgebirge wild vor.

Gyne 2 ist unauffindbar verschwunden mit ihrem Personal, schon am folgenden Tag, nachdem ich das Rohr im Sommer 08 auf den Freilandsukkulentenkübel gelegt hatte. Schicksal offen. Wahrscheinlich Verlust.

Werde neuen Versuch beginnen, mit besserer Methode. Simulierte Winterbedingungen im Kühli laufen momentan mit einer Jungkönigin, während 2 in der Wohnung auf der kühlen Marmorfensterbank lagern.

Wintertest im Kühli endete für gutlaufende Pheidole pallidula- Kolonie mit einigen Majoren tödlich. Erwärmung wahrscheins zu schnell...



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Frank Mattheis
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#16 AW: Messor barbarus nähe Hannover

Beitrag von Frank Mattheis » 19. Februar 2009, 12:31

Davon würde ich aber abraten.
Es sei denn, Du möchtest den Ameisen den Garaus machen. Warum willst Du denn jetzt, im Winter dort rumbuddeln? Warte doch einfach auf wärmere Temperaturen, dann kannst Du immer noch buddeln und die nicht mehr starren Tiere können sich aus evtl. entstehenden Verschüttungen wieder befreien.
Sollten die Ameisen überlebt haben, kannst Du dann im Frühling aber vllt. auch fouragierende Arbeiterinnen beobachten/einsammeln und ein Buddeln ist nicht nötig.
Messor barbarus kann sicher auch in Mitteleuropa überleben. Die Art kommt auch in Zentralspanien vor, dort wird es im Winter ebenfalls sehr kalt.

LG, Frank.



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