Polygyne Koloniegündung?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
hazexy
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#9 AW: Polygyne Koloniegündung?

Beitrag von hazexy » 5. Mai 2009, 16:35

Hallo,

ich plane gerade eine neue Kolonie zu gründen (Arena mit integriertem Y-tong). Nun bin ich auf der Suche nach dem richtigen Ameisenvolk. Ich fand obigen Ansatz ganz interessant, jedoch muss ich jetzt ganz direkt fragen ob es eine sinnvolle (Erfolgsaussicht?) Investition wäre 2 Mal eine Myrmica rubra Gyne mit jeweils 4-10 Arbeiterinnen zu bestellen und den Versuch der polygynen Nestgründung zu wagen?

Oder ist es sinnvoller (halt mühseliger:)) sich auf die Suche nach zwei Gynen zu machen?

Obige frage bitte beantworten da ich diese Variante favorisieren würde :)



chrizzy
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#10 AW: Polygyne Koloniegündung?

Beitrag von chrizzy » 5. Mai 2009, 17:02


ich plane gerade eine neue Kolonie zu gründen

Ich rate dir, das der Königin zu überlassen... oder hast du ernsthaft vor, dir Flügel wachsen zu lassen, dich im Massenphänomen Schwarmflug von einem Männchen begatten zu lassen und anschließend nach einem Ausbreitungsflug in einem geeigneten Nest befruchtete Eier zu legen? *gg*

Ne, ich würd mir an deiner Stelle eine kaufen/fangen, das könnte so manches biologische Problem verhindern ;).


polygynen Nestgründung

Wie oft kann man in einem Thema wohl darauf hinweisen, dass es nach gängiger Definition keine "polygyne Gründung" gibt, sondern wenn, dann eine Gründung in Pleometrose (durch mehrere Königinnen)?^^
Derzeitiger Stand: 3 Mal ;)

Wenn die Königinnen bereits Arbeiterinnen haben, wäre das keine Gründung mehr (die Gründungsphase geht mMn von Beginn der Eiablage/des Nestbaus der Königin bis zum Vorhandensein der ersten Arbeiterin bzw. der ersten Nestöffnung).
Dann wäre das ein Zusammenwürfeln von 2 bestehenden Völkern... und das sollte auch bei Myrmica rubra nicht klappen und in Mord und Totschlag enden (vgl. Freund-Feind-Erkennung und Nestduft/Nestgeruch/Kolonieduft/Koloniegeruch).

lg, chrizzy



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Philipp022
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#11 AW: Polygyne Koloniegündung?

Beitrag von Philipp022 » 5. Mai 2009, 17:23

Ich kenne ein Haltungsbericht wo jemand 10 Lasius flavus Königinnen in einem Volk hat, waren doch 10 oder? Und die leben auch fröhlich miteinander, obwohl die Ameisenart monogyn sein soll. Wie geht den sowas?



hazexy
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#12 AW: Polygyne Koloniegündung?

Beitrag von hazexy » 5. Mai 2009, 17:38

Vielen Dank für die schnellen Antworten. Habe mich nun für eine Gyne Myrmica rubra mit 4-10A entschieden und lasse sie wachsen und überlege mir später dann weitere Gynen hinzuzufügen.



chrizzy
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#13 AW: Polygyne Koloniegündung?

Beitrag von chrizzy » 5. Mai 2009, 18:26


Ich kenne ein Haltungsbericht wo jemand 10 Lasius flavus Königinnen in einem Volk hat, waren doch 10 oder? Und die leben auch fröhlich miteinander, obwohl die Ameisenart monogyn sein soll. Wie geht den sowas?

Hallo,

wie groß waren die Völker? Meist sind schon länger Arbeiterinnen vorhanden, bevor sich die Königinnen gegenseitig attackieren und reduzieren (und pleometrotische Koloniegründungen kommen ja auch bei Lasius flavus vor). Außerdem, wie sagt man? Ausnahmen bestätigen die Regel ;)

Übrigens kommen bei Lasius flavus häufig oligogyne Kolonien vor (laut Seifert haben über 55% der reifen Völker mehr als eine Königin).

lg, chrizzy



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Philipp022
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#14 AW: Polygyne Koloniegündung?

Beitrag von Philipp022 » 5. Mai 2009, 20:40




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Boro
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#15 AW: Polygyne Koloniegündung?

Beitrag von Boro » 5. Mai 2009, 22:47

Hallo chrizzy!
Wie wäre es, wenn man die Pleometrose als "polygyne Nestgründung" verstehen würde. Da schließen sich doch zwei od. mehr Königinnen zur Nestgründung zusammen. Sicher, dieses Zusammenleben dauert dann nur bis zum Schlüpfen der ersten Pygmäen, aber die Nest(er)gründung ist doch vollzogen!
Beste Grüße v. Boro



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#16 AW: Polygyne Koloniegündung?

Beitrag von chrizzy » 5. Mai 2009, 23:14

Hallo Boro,

kein Autor hat in keiner Arbeit/keinem Buch, das ich gelesen habe, den Begriff so verwendet... und neue Begriffe einzuführen halte ich nicht für sinnvoll. Ich würde schlicht bei Pleometrose bleiben... oder zumindest sollte man dann den Begriff polygyne Gründung nur dann anwenden, wenn die Königinnen sich anschließend nicht dezimieren.

Aber im Prinzip ist die Verwendung der Fachbegriffe sowieso rein subjektiv nach dem Gutdünken des jeweiligen Autoren, und wenn ich Biologie studiere und dann ein Buch schreibe und das "Nasenpopel-Gründung" nenne, kann auch keiner was dagegen sagen... na gut, ich würde zwar nicht ganz ernst genommen werden, aber verbieten könnte es mir keiner *gg*

lg, chrizzy



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