Adoption fehlgeschlagen!

[Sahal]

ReHi,

die Versuche verwundern mich... denn 5 Minuten im Kühlschrank reicht nicht aus, um die Duftuniform anzugleichen.
Zumal die Tiere nur wenige Minuten brauchen, um bei Wärme wieder volle Aktivität zu entwickeln!
In 7 oder 10 Minuten kann sich da nichts angeglichen haben.

Futtergaben und Leckerlis werden wohl nicht fruchten, das hilft eher bei Hund und Meersau. Ameisen arbeiten nach Priorität und Reizschwellen, da wird erst das Nest von genetischem Abfall, also Fremden, gereinigt und dann gefressen... und wenns ein geiler Tag war, hat man gleich den Fremden gefressen

Die Duftuniform der Arbeiterinnen ist ein hochkomplexes Gebilde aus der Lokalkomponente, der Genkomponente, eine individuelle Komponente und dem Gesamtmix aller Mitglieder. Bei einer erfolgreichen Adoption müssen die Komponenten geändert werden, was einige Zeit in Anspruch nimmt, oder die Art muss tolerant gegen gewisse Abweichungen sein.
Gerade Lasius niger sind als ziemliche Miststücke bekannt, und metzeln alles gnadenlos nieder, was nicht eigen Gen und Gestank ist. Die Toleranz geht genau so weit, dass dem Alien ein schneller Tod gewährt wird.
Eine Arbeiterin sollte bei einem ernsthaften Angriff keine Chance haben.

Größere Arbeiterin? Da Lasius nicht mit Majoren glänzt, wird es sich um Pygmäen gehandelt haben?

[Imilius]

Hi Sahal!

Ich schrieb nach ca. 5 Minuten....

Vielleicht waren es auch 7 oder 10 Minuten. Aber auf alle Fälle keine 15 Minuten. Ich habe ein gutes Zeitgefühl. Die Kolonie befand sich in einem Reagensglas. Als ich die Kolonie aus dem Kühlschrank holte,war das Reagensglas spürbar kalt und die Tiere waren kaum aktiv. Für mich ein klares Zeichen, für die Adoption.
Ich weiss nicht, was für einen Kühlschrank du hast, aber meiner kühlt, wie jeder andere gute Kühlschrank auch, ziemlich gut.

Mit dem Futter muss ich dir leider wiedersprechen. Es funktioniert wirklich ganz gut, also bei Lasius niger konnt ich das beobachten. Mit Honigwasser oder Zuckerwasser kann man sie beruhigen.
Dieses Verhalten bestätigt sich auch, wenn man die Tiere kurz stört. Zum Beispiel, wenn ich die Watte vom Eingang entfernte, spüren die Tiere schnell die Veränderung und eilen schnell zum Brandherd. Wenn ich jedoch ein Tropfen Honigwasser ins Reagensglas (was man nicht sollte, wegen Schimmelgefahr) gebe, hört die Aggresion plötzlich auf und sie fangen an das Honigwasser aufzusaugen. Man kann sogar mit einem Wattestäbchen einige Arbeiterinnen berühren bzw. streicheln. Sie lassen es zu und es stört sie überhaupt nicht.

Mit Futtergaben und Leckerlis kann man viel mehr Tiere beeindrucken als nur Hund und Meersau. Ich weiss nicht ob du Hund und Meersau hälst und bis jetzt nur mit diesen Tieren Erfahrungen gesammelt hast Auf alle Fälle kann Futter bzw. Leckerlis viele Tiere beruhigen und entspannen.

Mir ist bewusst, dass Lasius niger keine Majoren hat. Die Kolonie umfasste ca. 20 Arbeiterinnen (es waren alle Pygmäen). Die fremde Arbeiterin, die adoptiert wurde, war keine Pygmäe, da sie deutlich größer war als die übrigen Arbeiterinnen.

Mit dem Satz: "Die fremde Arbeiterin erkannte ich immer wieder an ihrer Größe."

Wollte ich nur sagen, dass es ein leichtes war die fremde Arbeiterin zu entdecken und immer nachzuschauen, ob es ihr noch gut geht oder immer noch von der Kolonie geduldet wird.
Ich hätte gedacht, du würdest 1 und 1 zusammen zählen und es wäre für jeden verständlich!

Gruß Imilius

[Sahal]

Sawatdee krub,

Thema Kühlschrank: hole erstmal tief Luft, und lies meinen Post nochmals.
Dann wirst Du erkennen, dass ich niemals Deinen Kühlschrank angreifen wollte, ich bezweifle nur Deine Angaben. Begründung siehe oben.


Solange sich Ameisen aus Honig keine Tüte bauen oder Honigtau in der Schischa verdampfen , sehe ich keinen beruhigenden Faktor.
Auch sehe ich keinen Sinn, dass unter Stress stehende Arbeiterinnen (Umzug, Einbruch, Angriff, Wassermangel) erstmal ner Laus am Hintern lutschen und die Probleme Probleme sein lassen... das ist eine rein menschliche Errungenschaft, eine höchst zweifelhafte noch dazu!
Haben sie Stress, wird zuerst der Stressor beseitigt... und ist ein Volk unruhig, steht es unter Stress!


Sobald Du Honig, Zucker, Kaffee, Milch, Fliegen, Tinte, Ameisenkot oder Hühnerbrühe ins RG einbringst, setzt Du die Arbeiterinnen und Königin unter Zugzwang / Stress! Das Nest ist von dieser Substanz zu reinigen, da es sonst eine Gefahrenquelle darstellt und/oder die Nesthygiene leidet. So versuchen sogar vollgefressene Arbeiterinnen noch etwas Substanz aufzunehmen.
Nicht umsonst heißt es wieder und wieder und wieder und wieder: FÜTTERT NICHT IM RG!

Das Du eine Arbeiterin mit einem Wattestäbchen oder Pinsel streicheln kannst, ist doch nichts ungewöhnliches!
In jeder Situation, in der eine Arbeiterin eine Artgenossin zu erwarten hat, wird sie sich streicheln lassen... bzw reagiert nicht auf Berührung!
Das liegt aber nicht an der Honig-Tüte... sondern in der Tüte der Natur!

Ameisen kennen keine Leckerlis, und sie sind nicht zu bestechen!

Nein, für mich war es nicht verständlich, darum fragte ich nach. Allgemein setzte ich "kleine und große Arbeiterinnen" nicht mit Lasius niger in Verbindung, daher Sicherheitshalber nachgehakt.
Ein einzelner Satz ala "Ja, es waren Pygmäen" hätte gereicht

[Imilius]

Hubidi krub,

Thema Kühlschrank: atme erstmal tief aus und lies deine Posts nochmal durch.

Du sagtest: "die Versuche verwundern mich... denn 5 Minuten im Kühlschrank reicht nicht aus, um die Duftuniform anzugleichen.
Zumal die Tiere nur wenige Minuten brauchen, um bei Wärme wieder volle Aktivität zu entwickeln!
In 7 oder 10 Minuten kann sich da nichts angeglichen haben."

Du greifst meinen Kühlschrank nicht an. Ich habe ja keine persönliche Beziehung zu meinem Kühlschrank.
Es geht nur darum, dass ich einen Kühlschrank benutzt habe, um die Tiere runterzukühlen. Und du bezweifelst die angegebene Zeit des Runterkühlens. Ich sage, dass diese Zeit völlig ausreicht, wenn man einen vernüftigen Kühlschrank hat, weil ich es so erlebt habe.
Eine Adoption ohne die Kolonie runter zukühlen, ist mir ja auch gelungen, aber ich denke, dass du es auch anzweifelst;)

Stress ist so eine Sache!!!
Es ist ein stressiger Moment, wenn man die Ameisen im Reagenzglas füttert, das stimmt, aber man kann sie beruhigen, wenn sie Honigwasser erhalten.

Sollte das Reagenzglas auf den Boden fallen und kaputt gehen, ist der Stressfaktor enorm. Dann ist es eher unwahrscheinlich die Ameisen mit Honigwasser zu beruhigen. Stress ist nicht gleich Stress.

Streichelt man eine Lasius niger mit einem Wattestäbchen ohne sie vorher zu füttern, ist die Reaktion ganz anders. Sie ist entweder neugierig und klettert auf das Wattestäbchen oder sie greift es an oder sie versucht dem Wattestäbchen aus dem Weg zu gehen. Ein Streicheln der Arbeiterin ohne das sie Honigwasser erhalten hat, konnte ich nie beobachten.

Gruß Imilius!