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Formicarium fĂŒr Pheidole pallidula

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Pauli M
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#1 Formicarium fĂŒr Pheidole pallidula

Beitrag von Pauli M » 8. Dezember 2005, 16:54

Hallo,

habe mich jetzt doch entschieden, meine Kollonie Pheidole pallidula in einem normalen Becken(40x30x30cm) mit Ytong Nest unterzubringen.
Den Bodengrund habe ich aus jeweils einer Schicht Sand/Erde/Lehm gestaltet, wobei ich auf eine Grabetiefe von ca.15 cm komme.
Den Ytong habe ich mit 4 Kammern versehen wobei die ersten zwei 3x2x1cm sind und die anderen zwei 4x2x1cm (LĂ€nge x Höhe x Tiefe), die Verbindung zwischen den 3 hinteren Kammern habe ich mit Sand verschlossen so dass das Nest nicht gleich ev. zu groß ist, und die Kleinen lieber im Sand nisten.
Hinten am Stein habe ich einen Wassergraben eingefrest welcher ca. die HÀlfte des Nestes gut Feucht hÀlt den unteren Bereich "eher" trocken.
Als Ausbruchssicherung nehme ich eine ca.8 cm breite Schicht aus Vaselin am oberen Rand der Scheibe, ausserdem steht das Becken in einer Plastickwanne welche immer leicht mit Wasser gefĂŒllt ist so also als Wassergraben dient.
Das Becken ist oben offen, weil ich gehört habe dass die Luftfeuchtigkeit ausserhalb des Nestes unter 50% liegen sollte, hoffe das stimmt so!
Beheitzt wird das Ganze mit einer 15 Watt Rotlichtlampe, welche von SchrÀg oben auf dass Nest scheint und im Nest eine Temperatur von ca.27 Grad erzeugt, habe mir einen Infrarotthermometer bestelt um dass exakt sagen zu können.
Meine Kollonie mĂŒsste morgen eintreffen, :] hoffe sie lebt sich gleich gut ein, damit ich sie Anfang JĂ€nner bis Ende MĂ€rz in meinem Keller bei ca.10-15 Grad in Winterruhe schicken kann. :-)
Vieleicht habt ihr noch ein paar Tips fĂŒr mich!? ;)
Fotos kann ich leider erst in ein paar Wochen einstellen, muss mir erst eine Digicam besorgen.

Pauli



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Frank Mattheis
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#2

Beitrag von Frank Mattheis » 8. Dezember 2005, 20:15

Hört sich alles sehr gut an, Paul, hast Dich auf die pallidula gut vorbereitet.
Hoffentlich graben die Ameisen sich aber nicht im Bodengrund Zweignester, da musst Du aufpassen. Luftfeuchtigkeit im Terrarium um 50 bis 60 % ist sicher sehr gut, die Ameisen leben ja in trockenen Steppengebieten des Mittelmeerraumes.
Beheizung des Nestes von schrĂ€g oben ist gut, mach ich bei meinen Tieren auch so und ich glaube, dass man mit dieser Methode die natĂŒrliche WĂ€rmestrahlung der Sonne am besten imitiert. Ausserdem bietet Rotlicht den Vorteil, die Tiere gut beobachten zu können.
GrĂŒsse, Frank.



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Scooby
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#3 Pheidole

Beitrag von Scooby » 1. Januar 2006, 18:53

Hier noch ein paar Hinweise von mir:
Ich habe Pheidole pallidula als eine Ameisenart kennenlernen dĂŒrfen, die recht eigensinnig ist, was die Nestwahl angeht. Eine Großkolonie, die ich mir mal aus Kroatien mitgebracht hatte (Sie lebte in einem abgestorbenen, morschen Pinienstamm, der inmitten eines schattigen Pinienwaldes war) war nicht dazu zu bringen in dem eigens fĂŒr sie bereitgestellten Ytong einzuziehen. Sie zogen in die Erde ein. Ich konnte da nichts machen.
... damit will ich Dich schon mal darauf vorbereiten, daß es Dir passieren kann, daß sie in die Erde gehen - wie Frank es schon korrekt aufgefĂŒhrt hat.

Weiterhin finde ich persönlich, daß ein Heizstrahler unnötig ist. Höhere (in Maßen natĂŒrlich) WĂ€rme ist zwar gut fĂŒr die Brut, aber sie entwickelt sich auch ebenso gut, wenn Du sie einfach so im Zimmer hĂ€lst. Die Tiere sind schließlich keine Exoten in dem Sinne, verglichen mit afrikanischen Ameisen, etc.
Kleiner Hinweis (just for Info): Niemals eine Heizmatte verwenden!! Je tiefer man grĂ€bt, desto kĂŒhler wird es. Damit wĂŒrde man die Welt der Ameisen auf den Kopf stellen!!

Nahrung:
Ich persönlich habe meine Kolonie (wenn Majors da waren) auch mit grĂ¶ĂŸeren, abgekochten Futtertieren versorgt. Die Soldaten konnten gewĂ€hrleisten, daß die Nahrung "mundgerecht" zerteilt wurde. Minors haben da erhebliche Probleme - daher: Wenn Du Deine Kolonie bekommst u. KEINE Majors hast, dann bleibe erst bei kleinen Futtertieren wie beispielsweise Fruchtfliegen, die man ĂŒberall im Fachhandel bekommt.

Feuchtigkeit:
Luftfeuchte ist... in meinen Augen zweitrangig. Die Feuchtigkeit der Erde, bzw. die im Nest ist das A und O, da die Tiere darin leben. Bei meinen Nepenthes Pflanzen (carnivore Kannenpflanzen) ist die Luftfeuchte extrem wichtig - aber das ist was anderes.

Ausbruchsicherung:
Mega wichtig - und wurde hier im Ameisenforum schon immer sehr gerne und vor allem ausgiebig besprochen. *TOP*
Vorsicht ist bei Pheidole pallidula angesagt, denn ich zĂ€hle sie zu den Ausbruchspezialisten. Vaseline, die Du verwenden möchtest hĂ€lt die Tiere meiner Erfahrung nach nicht auf. Auch Parrafinöl wird nach einiger Zeit (so war es bei meiner o.a. Großkolonie) ĂŒberrannt. Was gerne weiterhin genutzt wird ist Natron, das im feuchten Zustand auf die RĂ€nder verteilt wird (mind. doppelte LĂ€nge von der der gehaltenen Ameisenart). Sobald es getrocknet ist und eins der Tiere darĂŒber hinweglĂ€uft, bröckelt ein wenig ab u. die Meise fĂ€llt zurĂŒck. Ich habe damit aber keinerlei Erfahrungen gemacht u. kann/ möchte Dich nicht falsch beraten, wenn ich es Dir bei Pheidole pallidula empfehlen wĂŒrde.
Wassergraben ist ganz nett, kannst Du aber stecken. Die Tiere, die hineinfallen kommen vereinzelt auch am anderen Ende wieder heraus... :rolleyes: Tu etwas SpĂŒli ins Wasser. Damit nimmst Du ihm die OberflĂ€chenspannung u. die Tiere ertrinken, ehe sie Dir ausbrechen. Klingt radikal ist aber halt notwenig, wenn man nicht will, daß sie spĂ€ter im Bett landen.

Noch Fragen offen?

Gruß

Scooby :matrix:



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Jamo
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#4

Beitrag von Jamo » 2. Januar 2006, 01:22

Original von Frank Mattheis

Hoffentlich graben die Ameisen sich aber nicht im Bodengrund Zweignester, da musst Du aufpassen..


Das ist ein sehr wichtiger Punkt - aufgrund der geringen AussenaktivitĂ€t von Pheidole kann man mMn die VolksgrĂ¶ĂŸe schlecht abschĂ€tzen, wenn man keinen Einblick in das Nest hat. Das hatte bei mir fatale Folgen. Also, lass es nicht so weit kommen.... ;)

Edit: Wieso funktioniert der Zwinker-Smilie nicht??


mfG
Jamo

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