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Lasius niger und ihre Blattlauszucht

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G UNIT 88
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#1 Lasius niger und ihre Blattlauszucht

Beitrag von G UNIT 88 » 13. September 2006, 15:25

Hi,
Ich wollte mal wissen wie man solche Blattläuse ins becken bringt,den ich hab da verschiedenes ausprobiert.Ich hab eine Blattlausbefallene pflanze in mein damaliges becken verpflanzt(das mit 15cm erde).Die setzten sich aber ab und liefen im ganzen Becken herum.nach einiger Zeit ging dan auch die planze ein.Also dachte ich es würde an der Pflanze liegen und zog eine im becken die mir nich abbaumelte(es war Löwenzahn,Distel und glaube gelber hahn) setzte dan nochmal Blattläuse ein aber die tummelten sich überall herum ausser bei den Pflanzen!!Wie habt ihr das gemacht oder wisst ihr Antworten darau wie es geht.

Betreiben Myrmica rubra auch Blattlauszucht?Ich glaube das ich das mal irgendwo gelesen hab.

Danke GruĂź G UNIT 88



Wolfcrow
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#2

Beitrag von Wolfcrow » 13. September 2006, 15:32



Zur Kenntnisname: Dieser Post ist die Meinung des Autors und spiegelt nicht die Meinung seines Arbeitgebers oder der kleinen grünen Männchen die ihm den ganzen Tag folgen wieder.

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G UNIT 88
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#3

Beitrag von G UNIT 88 » 13. September 2006, 15:49

Schade!!!Gibt es da bislang echt keine möglichkeit?Naja danke dir Wolfcrow!!



Sahal
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#4

Beitrag von Sahal » 13. September 2006, 18:18

Hi und Hallo,

es gibt einen Weg, der ist jedoch extrem aufwändig und lohnt kaum.
Grundlegend ist eine Lauszucht mit Aphidina und Coccina nur mit lebenden Pflanzen möglich, da nur diese den für die Läuse notwendigen Druck der Pflanzensäfte liefern.
[Exkurs]Die gebräuchliche Bezeichnung PflanzenSAUGER ist falsch, da die Läuse nicht an den Pflanzen saugen, sondern vielmehr die Leiter der Pflanzensäfte anstechen und sich durch den dort herrschenden Druck die Pflanzensäfte in den Schlund laufen lassen, die Pflanze also anzapfen. "O´zapft is"[/Exkurs]

So ganz grob:
mind. 4 separate Arenen mit Erde einrichten, die Erde muss mit einem Gazee dicht abgeschlossen werden. Hier werden dann für die jeweiligen Pflanzenläuse passende Pflanzen eingesetzt, die sich auch für die Zimmerhaltung eignen. Jeder Behälter muss oben mit einem sehr feinen Netz abgeschlossen werden, um die Läuse an der Flucht zu hindern.

Die vier Behälter werden dann nacheinander an das Formicarium gekoppelt und durch die Ameisen und Pflanzenläuse bewirtschaftet, bis die Wirtspflanze Schäden zeigt.
Dann vom Formicarium abkoppeln, neuen Behälter mit Läusen impfen (oder durch die Ameisen impfen lassen) und an das Formicarium ankoppeln.
Die geschädigte Pflanze/Pflanzen entweder entsorgen und neu ansetzen, oder durch zB Marienkäfer säubern lassen und eine lange Erholungsphase gönnen.

Es ist sehr aufwändig und lohnt sich nur bei echter Liebhaberei...
Einfache Möglichkeiten wie zB Bohnen- und Erbsensetzlinge haben sich nicht bewährt, da Lasius niger anscheinden Bohnenläuse (zB Aphis fabae) nicht oder nicht gerne bewirtschaftet.
Die grüne Pfirsichblattlaus Myzus persicae scheint hingegen sehr guten Anklang zu finden und ist nicht ganz so Wirtstreu.

Gut, aber teuer und sehr äufwändig, haben sich zB ZimmerRosen bewährt.

Der Zugangsschlauch der Behälter muss zusätzlich mit einem feinen Ausbruchsschutz versehen werden, um die ungeflügelten Läuse an einer unkontrollierten Verbreitung im Becken zu hindern. Kleine Zweige in Vasen sind bereits nach einem oder zwei Tagen kaputt und die Läuse krabbeln unmotiviert durch die Gegend = keine gute Lösung.

Zu erwähnen sei noch: eine Lauszucht lohnt sich erst bei sehr großen Völkern, mind sollten einige Hundert Imagines vorhanden sein.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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