Monogynie wegen Futtermangel

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Gast3
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#1 Monogynie wegen Futtermangel

Beitrag von Gast3 » 3. Dezember 2008, 23:47

Hi Leute,

hoff das Thema gabs noch nicht, hab zumindest nichts gefunden, aber auch nicht übertrieben gesucht... :fluchen:
Ziehe gerade eine Lasius flavus Kolonie mit 5 Königinnen auf und hab natürlich vorher im Forum gestöbert und dabei ist mir aufgefallen, dass es anscheinend in "Gefangenschaft" klappt polygyne Kolonien zu halten. Irgendwo stand auch eine Quelle wonach Kolonien mit 2 Königinnen in freier Wildbahn auftreten...

Naja, auf jeden Fall: Kann es sein, dass Monogynie auf Grund von Futtermangel hergestellt wird? (gilt vor allem für die Gründungsphase)

Mfg



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Sanguinius
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#2 AW: Monogynie wegen Futtermangel

Beitrag von Sanguinius » 3. Dezember 2008, 23:55

Hi,


Stehe nicht mehr ganz so in der Materie, aber be ieiner Sache bin ich mir doch sehr sicher: Monogynie in der Gründungsphase wird es bei Lasius flavus ganz sicher nicht geben. (zumindest nicht zwingend, bzw. aufgrund von Futtermangel) Die Guten gründen meist in Pleometrose von mehreren Tieren.
Meine auch etwas davon gehört zu haben, dass mehrere Königinnen auftreten könne, wenn sie räumlich getrennt sind. Dazu sollte aber noch jemand anderes etwas sagen ...

Edit: Habe Seifert nicht zur Hand, aber ich meine mich zu erinnern, dass Kolonien mit mehreren Königinnen zur Seperierung neigen.


Mfg Felix



indy
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#3 AW: Monogynie wegen Futtermangel

Beitrag von indy » 4. Dezember 2008, 07:20

Hi

Ähm... jetzt sollten deine Ameisen eigentlich in der Winterruhe sein, oder?

indy



Imago
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#4 AW: Monogynie wegen Futtermangel

Beitrag von Imago » 4. Dezember 2008, 15:35

Hallo Roter Baron!

Ich hoffe das bringt ein wenig Licht ins Dunkle:

Es gibt Beobachtungen bei Lasius flavus, einer ebenfalls monogynen Ameisenart, die dies zu widerlegen scheinen. Ich habe selbst Versuche zur Koloniegründung dieser vorrangig unterirdisch lebenden Art gemacht und habe festgestellt, daß die jungen Königinnen dieser Art zu einer recht weitgehenden Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Koloniegründung fähig sind. Allerdings legten auch die Königinnen von Lasius flavus seperate Gründungskammern an, wenn sie Gelegenheit dazu hatten und bevorzugten ganz offensichtlich diese Art der Koloniegründung. Ähnliche Beobachtungen habe ich bei Tetramorium caespitum gemacht, auch die jungen Königinnen dieser ebenfalls monogynen Ameisenart können unter Versuchsbedingungen eine Kolonie in Zusammenarbeit gründen, jedoch kommt es auch bei dieser Art wie bei Lasius flavus mit dem Erscheinen der ersten Puppen und Arbeiterinnen zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Königinnen, die auch hier damit enden, daß nur eine Königin übrigbleibt. Bei Lasius flavus wurde die endgültige Regelung der Monogynie meist durch die Arbeiterinnen übernommen und die überzähligen Königinnen wurden später durch diese getötet, bei Tetramorium caespitum begannen Kämpfe zwischen den Königinnen nach dem Verpuppen der ersten Larven, setzte ich in einem früheren Stadium den koloniegründenden Königinnen Puppen hinzu, begannen die Kämpfe zwischen den Königinnen sofort.


Hier der Link zum Thread:
http://www.ameisenforum.de/ameisenforum-2001-2005-archiv/pleometrose-t20796.html

LG Imago



chrizzy
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#5 AW: Monogynie wegen Futtermangel

Beitrag von chrizzy » 4. Dezember 2008, 15:35

Hallo,

Seifert gibt an:

...Bis 55% der reifen Hügel mit über 1 Königin, mittlere Königinnenanzahl pro Hügel 1.5 - 2.0. Polydom-oligogyne Kolonien kommen vor, scheinen aber zur baldigen Separierung zu neigen.
...
...Koloniegründung meist durch Pleometrose von 2 - 22 Königinnen.

Quelle: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas, Bernhard Seifert, 2007

lg, chrizzy

Edit: Zu spät^^



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