Ameisenkonstruktion

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Myrmecophaga tridactyla
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#1 Ameisenkonstruktion

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 1. November 2009, 15:25

Hi

Hier ein paar Bilder zu meine Lösung für eine Kleinkolonie. Die Königin hatte ich Mitte Juni gefunden und sie so untergebracht:

Bild 1.) Box mit Reagenzglas und Spritze mit Schlauch zum Befeuchten.

Ich hatte also nicht auf einen Wassertank vertraut, sondern die Feuchtigkeit über eine Spritze nachgefüllt, die über einen Schlauch mit dem Wattebausch im Reagenzglas verbunden ist. Links sieht man die Spritzenhülle, den grünen Schlauch und unten das Reagenzglas mit roter Folie. Die Folie hab ich von www.modulor.de.

Bild 2.)
Karton zum Abdunkeln. Is aber eigentlich nicht nötig.


Also, ich dachte, die Methode läßt mehr Kontrolle auf die Feuchtigkeit zu. Man hört im Forum zu oft von Problemen mit zu nassen oder zu trockenen Reagenzgläsern. Aber dennoch ist das Regeln der Feuchtigkeit ein Problem, da man nie zu viel nachfüllen darf und man hat eigentlich keine Messung, wie feucht die Watte selbst ist.

Gruß
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ferdinand
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#2 AW: Ameisenkonstruktion

Beitrag von ferdinand » 1. November 2009, 15:33

Hey,
ich versteh nicht ganz wie das Wasser an den Bauschen im RG kommt.
lg ferdinand



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Myrmecophaga tridactyla
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#3 AW: Ameisenkonstruktion

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 1. November 2009, 15:44

Du füllst ein paar Tropfen in die Spritzenhülle und sie fließen durch den Schlauch zur Watte. Du mußt die Box nicht öffnen. Einige hatten im Sommer hier immer wieder gefragt, ob man den Wassertank im Reagenzglas nachfüllen könne, ohne die Konigin zu stören. Aber das Problem ist eben, daß man trotzdem keine Kontrolle über die Feuchtigkeit im Wattebausch hat. Mit wäre ein System lieb, daß man nicht kontrollieren muß, sondern das von selbst die Watte über einen Tank befeuchtet, wobei man aber trotzdem Zugriff hat.
In meinen jetzigen Formikarium ist das einfacher, da ich Y-Tong über einem Sand-Lehm Gemisch habe.
Ich bin aber etwas in Zweifel, ob Reagenzgläser das ideale Gründungsnest sind. Man sollte vielleicht von Anfang an kleine Y-Tong Steine mit Bohrung und roter Folie verwenden.


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lordalexalex
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#4

Beitrag von lordalexalex » 1. November 2009, 16:05

Ja kann ich bestätigen,
in einer mini(5x10cm) Ameisenfarm hat die gründung einer Lasius niger 1 Woche weniger als in einem RG gedauert.
Und ich hatte Am anfang gleich 30 Pygmäen.

Lg Alex


:) Freue mich auf gute Bewertungen :)
Halte: Camponotus ligniperdus, Messor barbarus, Tetramorium sp., Camponotus maculatus var. citrinus
und Lasius cf. emarginatus.
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Gaster
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#5 AW: Ameisenkonstruktion

Beitrag von Gaster » 1. November 2009, 16:38

Mit wäre ein System lieb, daß man nicht kontrollieren muß, sondern das von selbst die Watte über einen Tank befeuchtet, wobei man aber trotzdem Zugriff hat.


Bau doch einen wie bei deinem Konstrukt nachfüllbaren Wassertank, der jedoch nicht direkt am RG ist, sondern die Watte über einen Docht befeuchtet, welcher von unterhalb des Reagenzglases zur Watte verläuft. Wenn die Watte sich vollgesaugt hat, wird kein weiteres Wasser nachziehen.


LG Jan



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nepos
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#6 AW: Ameisenkonstruktion

Beitrag von nepos » 1. November 2009, 17:27

@lordalexalex: Das kannst du so nicht sagen, dass es nicht so lange dauert, wie in einem Reagenzglas, denn jede Kolonie entwickelt sich anders, so habe ich bei meinen diesjährigen Gründungskolonien völlig unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Gründung und auch unterschiedlich hohe Zahlen der Imagines.

gruß nepos
@Myrmecophaga: nette Idee, nettes Konstrukt.
Schonmal an eine Ganzglasbehausung gedacht?
Ich habe da so einige verrückte Ideen, hoffentlich bin ich damit hier nicht allein.


Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt.-Friedrich Paulsen

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Myrmecophaga tridactyla
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#7 Nester

Beitrag von Myrmecophaga tridactyla » 1. November 2009, 21:20

<<@Myrmecophaga: nette Idee, nettes Konstrukt.
Schonmal an eine Ganzglasbehausung gedacht?>>

Ne, Glas is nicht so gut. Glas ist kein natürliches Material, in dem Ameisen in der Natur leben. Nachdem ich das Reagenzglas ins Formikarium gelegt hatte, haben die Arbeiterinnen als erste Handlung den Eingang zugebaut. D.h. sie wollten es dunkler haben. Selbst das bißchen Licht am Eingang war zu viel. Und in meinem Konstrukt hatte ich noch extre rote Folie außen. Man sieht sie auf dem Bild.
Mittlerweile sind sie eh in Winterruhe, aber sie hatten den Eingang des Reagenzglases völlig verschlossen.

Weiterhin hatte ich einen Y-Tong auf eine Schicht Sand-Lehm gesetzt. So wird ein natürliches Nest nachgeahmt, das teils unter Steinen mit Erdteil liegt. Aber sie nutzen meine gefrästen Ausgänge nicht, sondern gingen an der Seite zwischen Glas und Y-Tong ins Nest, wo sie mit dem Bodengrund einen eigenen Eingang angelegt haben, der aber schräg nach unter führt, nicht gerade, wie meiner. Meinen haben sie zugemauert. Weiterhin war ihnen das Nest offensichtlich zu groß und so haben sie den Rest der Kammer zugebaut. Wenn sie wchsen, werden sie das sicher erweitern. Am besten wäre es, wenn die Ameisen ihr Nest immer völlig selbst bauen könnten.

Außerdem sind meine, seit sie im Formikarium sind, sehr oft zwischen Y-Tong und Reagenzglas umgezogen. Manchmal bewohnten sie beide Nester. Sie scheinen sehr gerne umzuziehen, nicht wie Lasius niger, die ja umzugsfaul sein sollen. Wahrscheinlich ist es eine der Serviformica-Arten. Und der Y-Tong war nicht zu trocken, das Sand-Lehm Gemisch war immer leicht feucht. Sie scheinen es aber trockene Nester zu mögen.

Wenn ich wieder eine Kolonie starte, welche Art auch immer, wird das sicher nicht in einem Reagenzglas sein. Man kann einen Ausschnitt in einen Holzblock, Balsaholz oder Y-Tong fräsen, der nicht größer ist als ein Glas, aber viel kontrollierter zu befeuchten, viel besser zu belüften und viel besser dunkel zu halten, ohne den Einblick zu verlieren.

Gruß


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TRIA
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#8 AW: Ameisenkonstruktion

Beitrag von TRIA » 1. November 2009, 23:11

Ich glaubs ja selbst nicht das ich das jetzt bei dir schreibe, aber mal ne gute Idee :D


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

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