Boden?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Ameise1
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#1 Boden?

Beitrag von Ameise1 » 12. November 2009, 19:16

So ich hab mal eine Frage was den Bodengrund in meinem Formicarium angeht. Also ich will nächstes Jahr Camponotus ligniperda und Lasius flavus zusammen halten. Nun ist das Problem, dass sie völlig unterschiedliche Farben haben. Wenn ich Sand/Lehm Gemisch nehme sieht man die Lasius nicht mehr so gut und wenn ich Erde nehme sieht man die Camponotus nicht mehr so gut.

Gruß,

Martin



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Schildkroet
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#2

Beitrag von Schildkroet » 12. November 2009, 19:26

Hey!

Sand-Lehmgemische gibt es auch in anderen Farben als das bekannte Rotbraun :spin2:

Aber erzähl doch mal ein bisschen mehr?
Ich vermute die Kolonien werden keine Erdnester haben, da sie sich sonst irgendwann zu engen (und streitsüchtigen) Nachbarn entwickeln, wo einer dem anderen mitmal durch die Nestwand plumpst.

-> Mein erster Gedanke wäre weiß/grauer Quarzsand mit ein wenig Bindemittel, z.B. einer Priese Gips. Alles vermengen, anfeuchten, ein wenig zurechtformen, trocknen lassen und fertig wäre ein weißer Sandboden der den Ameisen immernoch Griffigkeit zum tragen schwerer Beute bietet.
Einfacher Sand würde eben die Griffigkeit missen lassen.

Also in der Richtung kann man viel machen, der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Die Frage ist was in deinen Augen mehr Sinn macht.


___Schildkroet


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Ameise1
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#3

Beitrag von Ameise1 » 12. November 2009, 19:35

Nein werden 2 Yton Nester. Das Becken ist 100x50x50cm. Also die Idee mit dem Quarzsand finde ich eigentlich super. Mal sehe ob noch paar gute vorschläge kommen.



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Clypeus
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#4

Beitrag von Clypeus » 12. November 2009, 20:36

So ich hab mal eine Frage was den Bodengrund in meinem Formicarium angeht. Also ich will nächstes Jahr Camponotus ligniperda und Lasius flavus zusammen halten.
Hältst du das wirklich für eine gute Idee? Oder habe ich dich falsch verstanden oder meinst du eigentlich Temnothorax :confused:

Seit wann kann man denn Lasius flavus und Camponotus ligniperda zusammen halten. Das würde doch auf Dauer nicht gutgehen? Es gibt ja genügende Gründe, warum man die beiden Arten nicht zusammen halten sollte. Ich habe oft genug gehört, dass man Lasius flavus am besten nicht mit den meisten Arten vergesellschaften solte.
Vermutlich habe ich einfach nur etwas falsch verstanden... ich bitte um Entschuldigung, wenn dem so ist.



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timmey
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#5

Beitrag von timmey » 13. November 2009, 07:35

Huhu,
du könntest je nach Geschmack auch groben weißen Aquarienkies benutzen ;) Darauf sieht man auch alle Ameisen, muss man halt nur gut waschen :P

Hältst du das wirklich für eine gute Idee? Oder habe ich dich falsch verstanden oder meinst du eigentlich Temnothorax :confused:

Seit wann kann man denn Lasius flavus und Camponotus ligniperda zusammen halten. Das würde doch auf Dauer nicht gutgehen? Es gibt ja genügende Gründe, warum man die beiden Arten nicht zusammen halten sollte.


Lasius flavus sind nicht aggressiv und ich denke nicht, dass die Camponotus ligniperda großartig auf sie achten, wenn beide eigene Nester, Nahrungsangebot und genügend Platz zwischen sich haben. Sie sind halt doch recht winzig. (Temnothorax sp ca: 3mm, Lasius flavus bis ca. 4mm ;) ). Sollten die Camponotus aber doch mal Streit mit ihren Nachbarn anfangen, können sie deren kleines Nest ohnehin nicht betreten, da sie schlichtweg nicht reinpassen. Es könnten also nur einige fouragierende Arbeiterinnen darunter leiden, die aber beim kleinsten Anzeichen von Gefahr weglaufen. Ich denke schon, dass dies einige Zeit lang gut gehen wird, solange das Platz- und Nahrungsangebot ausreichend sind ;)

Grüße Timmey



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Clypeus
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#6

Beitrag von Clypeus » 13. November 2009, 14:52

Danke, timmey. Auf dich als fortgeschrittenen Halter muss ich ja wohl hören :fettgrins:

Aber ich dachte nur daran, dass die Kolonien von Lasius flavus recht groß werden könnten und so ein Konflikt so gut wie unausweichlich wäre.

Sollten die Camponotus aber doch mal Streit mit ihren Nachbarn anfangen, können sie deren kleines Nest ohnehin nicht betreten, da sie schlichtweg nicht reinpassen.


Aber die Lasius flavus in das Nest der Camponotus ligniperda? Und ich glaube, dass man sie in schierer Maße wohl gut überwältigen könnte- auch die gefürchtete Rossameise.



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#7

Beitrag von Ameise1 » 13. November 2009, 15:04

Also ein Freund von mir hat sie drei Jahre zusammen gehalten und es gab nie Probleme.
Naja ich hab ja noch den ganzen Winter Zeit um mir einen guten Untergrund zu suchen . Und danke für eure Tipps:)



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Schildkroet
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#8

Beitrag von Schildkroet » 13. November 2009, 15:15

Hey!

Clypeus, ganz doofe Frage, aber schon einmal Lasius flavus groß furagieren gesehen?
Also ich sehe sie immer erst dann, wenn ich eine Pflanze entfernen will, unter welcher sie nisten.
Die wirklichen Lasius flavus, nicht irgendwelche gelben (Weg-)Ameisen (und davon gibt es viele!) die von vielen gerne einfach "Lasius flavus" genannt werden, leben verstärkt untertag und versorgen sich so weit mglich durch Wurzelläuse, weshalb sie eben so häufig unter Pflanzen zu finden sind.
Lasius flavus hat sich an dieses leben angepasst, man erinnere sich an den verkümmerten Sehsinn, und hofft wohl im Prinzip eher darauf, das niemand in ihren Bau einbricht, als das sie jemanden überfallen würden.
Bei "Feindkontakt" ergreifen sie in der Regel schlagartig die Flucht und sind auch sonst nicht unbedingt die Mutigsten.

So, aber zum Thema Boden:
Ist bestimmt nicht jedermanns Geschmack (meiner auch nicht), aber mir kam noch so die Idee eines vollkommen künstlichen Bodens.
Im Prinzip ein Styroporblock, oder eine Platte, mit den Maßen der Grundfläche deiner Arena mit gewünschter Höhe.
Diese Platte dann ins Becken legen, mit einem Feuerzeug, einem Bunsenbrenner oder was man eben so findet etwas in Struktur bringen, aber aufpassen, Styropor schmilzt und brennt bei direkter Wärmeeinwirkung sehr schnell! Abstand halten, dann wird es weich und schrumpft an der erwärmten stelle leicht.
Wenn man mag, noch einmal herausnehmen und in der Wunschfarbe ansrpühen/pinseln, kann ansonsten aber auch weiß gelassen werden, wenn man es denn zur Beobachtung als besser empfindet.
Dann zum Schutz vor grabwütigen Ameisen und zur Versiegelung der Giftstoffe (z.B. vom Besprühen) schön einkleben und mit Epoxidharz überstreichen. Wahlweise kann man natürlich auch kleine Steinchen/Sand aufs Epoxidharz streuen um entweder einen Farbton zu erzeugen, oder eben mehr Struktur und Griffigkeit zu schaffen.

Ist eine etwas merkwürdige Idee, aber nach diesem Prinzip werden auch viele Terrarienwände selbst gebastelt, warum also nicht auch ein Bodengrund?


___Schildkroet


Edit: Hier mal ein Link Bild von teilweise mit Wärme bearbeiteten Styropor (in Steinform, anschließend mit Fliesenkleber bestrichen) aus meinem Threat "Haltung von Landeinsiedlerkrebsen" (http://www.ameisenforum.de/off-topic/haltung-von-landeinsiedlerkrebsen-t34754.html)
Vielleicht hilft es bei der Vorstellung der Optik des Styropors nach der Wärmebehandlung. Bildet eigentlich eine sehr homogene Oberfläche welche man mit schönen und vorallem fließenden Senkungen versehen kann.
Vorallem das auf dem Terrarienboden , zwischen Schnittresten liegende "U" zeigt, wie formbar Styropor eigentlich sein kann.

Der besagte Link: http://www.ameisenforum.de/attachments/off-topic/15641d1255273226-haltung-von-landeinsiedlerkrebsen-9.jpg


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