Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Wabuo
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#1 Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Beitrag von Wabuo » 6. März 2012, 16:36

Liebe Forengemeinde
Mir ist gerade beim lesen von diesem Beitrag Milben eingefallen das in der Imkerei sogenannte Varroamilbemit 90% Ameisensäure bekämpft werden hat jemand damit Erfahrungen in Bezug auf Ameisen ? Und Könnte ein Imker der dies liest das genaue Verfahren posten?
Danke, mfG Wabuo


Ja ich hab Rechtschreibschwäche :irre: und leider sieht man das. Ich entschuldige mich hiermit für alle Rechtschreibfehler die es trotzdem bis zu euch schaffen.

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Jumpstyle
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#2 AW: Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Beitrag von Jumpstyle » 6. März 2012, 16:48

Ich bin auch sehr interessiert an dieser Bekämpfungsmethode!
Derzeit habe ich ein Milbenproblem bei Atta sexdens und Atta cephalotes.
In den nächsten Tagen/Wochen werde ich mal ein bisschen mit Ameisensäure rumprobieren.
Das Schwierigste wird wohl sein die Ameisensäure richtig zu dosieren.
Desweiteren sollte man aufpassen wenn man keine Glasbecken benutzt.

LG Jump



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Gummib4er
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#3 AW: Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Beitrag von Gummib4er » 6. März 2012, 17:13

Hey ihr zwei,

es gibt bereits Versuche dazu, leider ist die Dosierung schwierig.
Bei Atta weiß ich auch nicht inwiefern die Säure dem Pilz schadet.

Es gibt noch ein anderes erfolgreich getestetes Mittel.
Biosa Pet bzw. Vita Biosa.
Die Milchsäurebakterien töten die Milben ab, aber den Ameisen passiert offenbar nichts.
Getestet wurde es an meinen Harpegnathos venator und an einer kleinen Pristomyrmex spec.

Swagman hat es auch erfolgreich an seinen Myrmecia getestet.
hier der Bericht dazu Klick

Am besten einfach mal ausprobieren.

LG
Henning



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Isi
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#4 AW: Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Beitrag von Isi » 6. März 2012, 19:07

Hallo,

Vita Biosa habe ich bei Myrmica rubra in der gegen Futtermilben eingesetzt .
Ich hatte das Mittel sowohl dem Trinkwasser (Vogeltränke) als auch dem Wasser zur Nestbefeuchtung zugesetzt.

Zumindest hatte es keine negativen Auswirkungen auf die Kolonie. In der Saison 2011 hatte ich dann keine Probleme mehr mit Futtermilben.
Inwieweit das auf Vita Biosa zurückzuführen ist, kann ich aber nicht sagen.
Aber, wie schon erwähnt, schadet es zumindest Myrmica rubra (entsprechend vedünnt) nicht.

Gruß, Isi



fehlfarbe
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#5 AW: Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Beitrag von fehlfarbe » 6. März 2012, 19:11

Hi,

der Bericht ist zwar schon etwas älter, aber sicherlich sehr nützlich: http://www.ameisenforum.de/tutorials/mi ... 30369.html

Bitte berichte, falls es, egal mit welchem Mittel, klappen sollte :)



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Gummib4er
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#6 AW: Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Beitrag von Gummib4er » 26. März 2012, 18:17

Hey,

aus aktuellem Anlass wollte ich mich nochmal melden.

Eine meiner Harpegnathos Kolonien hat in dem Tropenbecken Milben bekommen. An jedem Tier waren 2-6 Milben deutlich sichtbar im Bereich der Augen.
Da ich noch einen Rest von Biosa Pet da hatte, habe ich es kurzerhand 1:1 mit Wasser gemischt und das Ytong Nest in dem die Kolonie lebt, ordentlich gewässert.
Da das Nest nur lose an die Scheibe geleht ist, lief auch etwas von der Mischung in das Nest hinein, sehr zum leidwesen der Harpegnathos.
Sie sind etwas in Panik geraten, haben sich aber sehr schnell wieder eingekriegt und bei meiner Kontrolle 30min später, war keine einzige Milbe mehr an den Tieren zu sehen.

Die Tiere haben das ganze ohne Schaden überstanden, abgesehen von der kleinen Unruhe als das Wasser reinlief.


LG
Henning



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Sajikii
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#7 AW: Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Beitrag von Sajikii » 26. März 2012, 22:12

Ohne lange darüber nach zu denken: Vergesst es! Finger weg!

Richtig, Imker verwenden 85%ige Ameisensäure zur Varroabekämpfung. Die Verdampfung findet durch verschiedene Methoden statt. Die Ameisensäure tötet nicht nur die Varroamilbe auf den Bienen, sondern dringt auch in die Brutwaben ein, um dort die Varroa in der verdeckelten Brut zu töten. Aber nicht nur die Varroa nimmt Schaden, auch die Bienen bekommen Tracheenverätzungen und sämltiche Sinnesorgane werden vermutlich irgendwie beschädigt. Die Honigbiene ist nun mal so groß, dass sie bei richtiger Dosierung (ist auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit angewiesen) überlebt. Wird aber zu viel Ameisensäure und/oder bei falschen Bedingungen verwendet, oder es keine/schwache Luftzirkulation statt findet, kann das gesamte Bienenvolk in kürzester Zeit absterben.
Dann sollte man nicht vergessen, dass für den Menschen die Ameisensäure ebenso sehr gefährlich ist. Da muss man viele Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen, wie Schutzbrille, Handschuhe, Atemschutz und nicht in geschlossenen Räumen verwenden. Man kann sich wirklich ernsthaft verätzen, oder bekommt husten durch die Dämpfe.

Also unterm Strich glaube ich, tötet man mit der Ameisensäure nicht nur die Milben in der Ameisenkolonie, sondern auch die Ameisen selber.

Scheinbar gibt es schon gute Erfahrungen, siehe Gummib4er. Man sollte sich eher nach solchen Mitteln richten!

Viel Erfolg!


LG

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Jumpstyle
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#8 AW: Kann man Milben mit Ameisensäure bekämpfen ?

Beitrag von Jumpstyle » 26. März 2012, 22:43

Ohne lange darüber nach zu denken: Vergesst es! Finger weg!

Hättest du das früher gesagt, hätte ich mir 10€ gespart, mir nicht Ameisensäure über die ganze Hand geschüttet, ein schmerzhafter Atemzug wäre mir auch erspart geblieben und ein paar Ameisen wären ebenfalls zu retten gewesen.

Richtig, Imker verwenden 85%ige Ameisensäure zur Varroabekämpfung.

Ausschließlich?
Ich habe 60%ige Ameisensäure bei einem Imker erworben.

Bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob es wirklich unwirksam ist.

LG Jump



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