Hallo!
Manchmal, wie ich schon in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, gibt schon Aufschluss, ob sie durch eine Außenwand kommen oder nicht. Letztendlich ist es so, das wenn die Möglichkeit besteht, die Ameisen geschützter zu ihrem Ziel kommen, sprich hinter Leisten etc. wird das wohl auch früher oder später genuzt. Sind die Ameisen erst einmal im Haus, hat man evtl. schon ein Problem. Man weiß nie wie große die Kolonie ist und wieviel Zuwachs inerhalb einer Saison dazu kommt. Duldet man die evtl. anfangs vereinzelten Tierchen, die eigentlich nur kundschaften...
Gibt es einmal was zu holen und die Duftspur ist gelegt, kann man sie wegwischen, das dauert aber je nach Koloniegröße nur wenige Minuten bis alles wieder sortiert ist und weiter gehts.
Anfangs kommen sie nur durch einen Spalt an der Leiste. Macht man den zu, kommen sie halt aus dem nächsten Spalt.
Nicht jede im Haus beobachtete Ameisenstraße bedeutet gleich, dass Hausameisen vorhanden sind!
Das ist natürlich richtig, jedoch würde ich schreiben:
Noch nicht!
Oft nutzen gerade im Sommer draußen ansässige Kolonien Spalten und Ritzen um im Haus zu foragieren. Oft verlaufen diese Straßen dann auch unter Leisten etc. Es ist also von Wichtigkeit herauszufinden, ob die Kolonie wirklich direkt im Haus sitzt.
Nicht wirklich, je nach Art oder (schlechter) Lage der Kolonie in der Natur, ist der gegebene Nutzen in der Wohnung von mehr oder weniger Bedeutung. Evt. hat sich die Kolonie mit ihrem Nest bis direkt vor das Haus ausgebreitet und expandiert nun weiter in die Leisten etc. Dann bricht der Winter ein, die Kolonie sitzt aber zum Teil in den Leisten oder im Dämmmaterial etc. und nutz die Wärmeabstrahlung. Man steckt da irgendwie nicht drin.
Ich kenne viele Haushalte
mit Ameisen, mein Bruder wohnt auf Mallorca, was meint ihr was da los ist:) Ich schreibe bewusst mit Ameisen, viele Mieter, Eigentümer etc. kommen einfach gar nicht dagegen an oder leben einfach damit.
Gerade Lasius niger ist nämlich keine typische Hausameise - wenngleich sie des öfteren Straßen in Gebäuden bilden.
Können aber mit Sicherheit die Vorzüge in Menschennähe nutzen. Nahrungsangebot, Wärme etc. Meine bisher gehaltenen Lasius niger Kolonien muss ich dazu sagen, haben Wärme über den Winter
nicht dankent angenommen und waren im Winter trotz Zimmertemperatur stark inaktiv. Kaum Larvenwachstum, kein Zuwachs, kaum Aktivität.
Lasius niger bevorzugen zudem ausgedehnte Erdnester, das sind wohl alles Gründe warum diese Art keine "Hausameise" ist.
Solte dass der Fall sein, musst du lediglich die Ritzen nach draußen abdichten.
Da hat man keine Chance. Sie dringen und ich kenne das nur so, unterirrdisch irgendwo in die Hausfassaden ein. Aber bestimmt nie an der Stelle, wo sie drinnen rauskommen. (Durch kaputte Fensterabdichtungen etc. das ist natürlich etwas anderes, sowie ein Befall der nicht auf Parterre ist). Das ist weiß Gott nicht so einfach. Ich denke das sie vorrangig unterirdisch durch Nesterweiterungen auf Häuserfassaden stoßen und einfach weiter machen und die Gänge erkunden, die sich vor ihnen auftun und schwupps sind sie im Wohnzimmer.
Ich hatte ja geschrieben, evtl. ist es ein Hinweis ob sie durch eine Außenwand kommen, oder durch eine Trennwand im Zimmer, im Gebäude. Letzteres wäre natürlich schwieriger. Bei dem Fall meiner Exfreundin kamen sie aus mehreren Ritzen an den Leisten, an Außen- wie an Trennwänden. Wie lange die Ameisen bleiben, weis man leider nicht. Und wenn sie dann wirlich mal weg sind, weiß man auch nicht ob oder wann sie wiederkommen.
Natürlich kann man alles Nahrungsrelevante, für die Kolonie interessante observieren. Aber wer hat schon Zeit jeden Tag mehr mals zu wischen, zu saugen etc. Die kleinsten Krümel reichen ja schon wieder aus.
Das Einnisten der Kolonie im Haus beschränkt sich ja nun schon wieder auf wenige Arten, vorrangig Lasius brunneus und Lasius emarginatus sind wohl die häufigsten "Hausameisen".
Hier mal ein Bericht der DASW von Prof. Dr. Buschinger:
KLICKUnd hier die Praxis und Tatsachen:
KLICKAlso mir war vollkommen klar, als ich die Ameisenstrasse bei meiner Exfreundin gesehen habe, dass man da handeln muss bevor ein größer evtl. sogar kostspieliger Schaden entsteht. Kann man die Ameisen nicht exakt bestimmen, kann man nie sagen, selbst wenn diese Kolonie ihr Nest im Freiland hat, ob sie nicht willig ist umzuziehen. Ob das Haus in dem man lebt die nötigen Vorrausetzungen für ein langes bestehen einer Kolonie erfüllt, kann man von Außen ebenso wenig sehen.
Ich denke handeln ist in jedem Fall kein schlechter Anfang.
LG
Imago