Gasterfüllung

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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kkloete
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#1 Gasterfüllung

Beitrag von kkloete » 22. Dezember 2013, 18:32

Hallo Forum!

Seit geraumer Zeit beschäftigt mich die Frage, ob man von außen erkennen kann, was sich in der Gaster meiner kleinen Ameisen befindet. Also ob Kohlenhydrate (Honig o.ä.) oder Proteine gespeichert werden.

Bei meinen Camponotus substitutus kann ich wunderbar beobachten wie sich die Gaster bei Fütterung von KH schön prall füllt und dann durchscheinend transparent wird. Allerdings ist es so, dass die Speichertiere im Nest selbst eher eine weiße milchige Füllung in der Gaster haben. Kann mir das eventuell jemand erklären? :)

Ich hab da ja so zwei Theorien.. Entweder wird das Honigwasser, welches ich verfüttere, in undurchsichtiges Fett umgewandelt und so gelagert... oder aber die KH werden einfach mega schnell verbraten und in den Speicherieren befinden sich tatsächlich einfach Massen an Proteinen. Meine Kolonie ist nämlich sehr gut genährt, allerdings sehe ich NUR, außer unmittelbar nach KH gabe, Tiere mit der besagten milchigen, weissen Füllung.


So far
Danjo



DermitderMeise
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#2 AW: Gasterfüllung

Beitrag von DermitderMeise » 22. Dezember 2013, 19:28

Hi Danjo,
gute Frage! Bei meinen Camponotus maculatus ist beides (Transparenz nach Honigfütterung, milchige Gaster bei Speichertieren) auch leicht zu unterscheiden.
kkloete hat geschrieben:Allerdings ist es so, dass die Speichertiere im Nest selbst eher eine weiße milchige Füllung in der Gaster haben. Kann mir das eventuell jemand erklären? :)

Ich hab da ja so zwei Theorien.. Entweder wird das Honigwasser, welches ich verfüttere, in undurchsichtiges Fett umgewandelt und so gelagert...

Das war bisher immer meine Lieblingserklärung; dass sie die Kohlenhydrate nicht so schnell verstoffwechseln können wie sie gesammelt werden nahm ich als selbstverständlich an, besonders jetzt in der Winterruhe (verbringt die o. g. Kolonie bei niedriger Raumtemperatur mit nur sporadischer Beheizung und Fütterung).
Vielleicht kann uns jemand einen tieferen Einblick verschaffen?



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kkloete
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#3 AW: Gasterfüllung

Beitrag von kkloete » 22. Dezember 2013, 19:40

Falls es sich jedoch wirklich um Fett handelt, frage ich mich, wie denn diese dann wieder an die anderen Koloniebewohner weitergegeben wird.. Das können die ja schlecht aus wieder hochwürgen.. oder?



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#4 AW: Gasterfüllung

Beitrag von DermitderMeise » 22. Dezember 2013, 20:56

Nein, als Fettwurst sicherlich nicht. Aber gegen eine vorherige Umwandlung zurück in Zucker spricht eigentlich nichts - oder? ;)

Habe nun kurz in The Ants nachgelesen, Hauptverantwortliche sind hier anscheinend die Postpharynxdrüse (für saisonabhängige Zuckermobilisierung nach der Winterruhe, bei Formica s. str. gefunden) und die Labialdrüse (generell). Frei übersetzt und unterstrichen:
Paulsen fand auch heraus, dass die Sekrete der Labialdrüse, die überwiegend aus Kohlenhydraten aufgenommener Nahrung oder mobilisierten Reserven aus dem Fettkörper bestehen, an Königinnen, Arbeiterinnen und Larven verfüttert werden. Die Labialdrüsen sind aktiver in älteren Arbeiterinnen und ihre sekretorische Aktivität zeigt nicht die gleiche starke Abhängigkeit vom Jahreszyklus wie die Postpharynxdrüsen.

Wenn das nur auch bei uns so funktionieren würde. :D

(muss jetzt erst einmal "sinnvolle" Dinge erledigen...)



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