Sogar Spinnen überleben nicht lange in den Arenen, auch wenn sie kurzfristig einen erheblichen Schaden gegen einzelne Ameisen anrichten. Einmal konnte ich Vergiftungserscheinungen in einem geringen Teil der Kolonie beobachten. Seitdem kommen bei mir keine Spinnen mehr ins Formicarium. Bei den Messor konnten sich so ziemlich alle Spinnen ein Nest im Terrarium bauen und haben sich die Beute immer einzeln von der „Strasse“ geholt. Während Reptilien zu teuer für derartige Experimente sind, denke ich über das Einsetzen eines Kleinsäugers nach, konnte mich aber noch nicht durchringen, weil mir die Grenzen zwischen Tierquälerei, persönlicher Belustigung und tatsächlichem wissenschaftlichem Nutzen doch arg verschwimmen und in der Natur wohl kaum vorkommen würden. Was haltet ihr davon?
Allerdings ziehe ich in Betracht einen Wüstenteufel, eine Krötenechse oder ähnliches zur Populationsregulation der Camponotus in einem eigenen Terrarium zu halten.
Über ein Feedback über den Expansionsdrang eurer Camponotus würde ich mich freuen! Auch möchte ich wissen, wie ihr den Fortpflanzungsdrang (Schwärmen) von älteren Kolonien unterdrückt! Bisher konnte ich das nur Ansatzweise durch Regulation der Umweltbedingungen (besonders durch Temperatur) erreichen. -Wohl erfolgreich, da ich gelesen habe, dass Camponotus ab 3 Jahren schwärmen. Da ich das Gefühl habe, dass sie gerne schwärmen würden, aber sie nicht über ein externes, offenes Modul auf unser Ökosystem loslassen möchte, freue ich mich über Vorschläge, wie ich artgerecht und zum Wohle aller Beteiligten im kommenden Jahr damit umgehen sollte. Ich denke, dass sie in der heimischen Flora und Fauna langfristig nur der Winter eindämmen oder aufhalten könnte. Ein solches Experiment kann ich aber als Biologe im deutschen Ökosystem nicht verantworten. Habt ihr eine Idee?
Das Foto zeigt die Königinnenkammer der Messor in der Endphase der Schlacht.
Freue mich über Feedback, aber ich hätte gerne zur Kritik auch einen Lösungsvorschlag!
Wie reguliert man artgerecht eine Population in einer beschränkten, simulierten Umwelt (im Wohnzimmer-Formicarium oder im Labor), wenn einem nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen? Und wie soll man etwas über die ökologische Potenz der Art und Wirkung bzw. Wechselwirkung mit biotischen Faktoren herausfinden, wenn man die Situation nicht simuliert? Davon abgesehen bin ich ziemich selten in Pakistan um dort unter natürlichen Bedingungen zu beobachten, was wohl in den meisten Fällen kein klares Ergebnis aufzeigt, weil manche Abläufe z.B. unter der Erdoberfläche stattfinden oder sonst wie im verborgenen bleiben, weil jede Veränderung der Umwelt eine Manipulation ist. Auch ist nicht vorhersehbar wann welches Ereignis stattfindet.
Und wenn ich mich der Kritik stelle, muß ich zurückfragen, ob nicht jede Form der Tierhaltung zum menschlichen Vorteil geschieht! ?