Milbenbekämpfung mit Oxalsäure

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Feinstaub
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#1 Milbenbekämpfung mit Oxalsäure

Beitrag von Feinstaub » 15. November 2016, 16:17

Hallo ihr Lieben,

Habe mich schon lange nicht mehr bei Euch gemeldet. Sorry.

Nachdem sich bei uns ja nicht die Frage stellt ob sondern nur wann es zu einem Milbenbefall kommt, bin ich (auch als Imker) immer wieder auf der Suche nach Behandlungen, wenn möglich so schonend wie möglich.

Die Idee und somit auch meine Frage ist, hat schon einmal jemand von Euch versucht die Futtertiere mit Oxalsäure im richtigen Verhältnis mit Zuckerwasser vermischt zu versorgen.

Die Idee wäre, dass die Futtertiere die Lösung trinken (wie Bienen), die Ameisen die Futtertiere selber fressen bzw. den Larven geben und die Ameisen die Milben in weiterer Foge tot abstoßen.

Ich muss gestehen ich habe mich noch nicht getraut diesen Versuch durchzuführen. Möglicherweise gibt es ja Erfahrungswerte Eurerseits.

LG

Christian
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#2 Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Feinstaub » 15. November 2016, 16:21

Ameisensäure kann ich nicht empfehlen, die ist zu agressiv. Oxalsäure ist eine natürliche Säure und ich würde über die Futtertiere indirekt behandeln. Das wäre der Gedanke



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#3 Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von blackbird1 » 15. November 2016, 17:23

Nachdem sich bei uns ja nicht die Frage stellt ob sondern nur wann es zu einem Milbenbefall kommt, bin ich (auch als Imker) immer wieder auf der Suche nach Behandlungen, wenn möglich so schonend wie möglich.


Das stimmt nicht. Wenn die Umgebung niemals Milben freundlich ist wird es auch sehr wahrscheinlich keine Milben geben. (Zumindest keine für Ameisen schädliche)



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#4 Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Maddio » 15. November 2016, 20:17

Feinstaub hat geschrieben:Ameisensäure kann ich nicht empfehlen, die ist zu agressiv. Oxalsäure ist eine natürliche Säure und ich würde über die Futtertiere indirekt behandeln. Das wäre der Gedanke


Ist bei dem Einsatz von Oxalsäure als Xn-Stoff nicht auch Vorsicht geboten?

Zum Thema Parasiten in der Ameisenhaltung, im Ameisenportal wurden vor kurzem Informationen zusammengetragen:
http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=30&t=1496

Es finden sich auch Hinweise zur Vorbeugung in dem Thread. Vielleicht hilft das schon etwas weiter.
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#5 Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Erne » 16. November 2016, 15:33

Hallo Christian,
so an eine Milbenbekämpfung heran zu gehen ist zugleich interessant und schwierig.
Denke vollkommendes Neuland mit vielen Fragen.

Oxalsäure ist nicht unschädlich und selbst bei der Behandlung der Varroamilbe bei den Bienen,
ist nur eine geringe Konzentration anwendbar, sonst nehmen auch die Bienen schaden.
Gibt ab und Berichte in den Foren was an Mitteln versucht wurde um Milben zu bekämpfen.
Ein großes Problem dabei, wie möglichst, im Prinzip alle Ameisen und deren Nachwuchs damit zu erreichen.
Der Ansatz dies mit Futtertieren zu machen, könnte ein Weg sein, allerdings eröffnen sich damit noch mehr Fragen.

Welche Dosierung für die Futtertiere ohne dass diese dadurch sterben?
Was kommt davon noch bei den Ameisen an und auch da die Frage, welche Dosierung vertragen die Ameisen?
Und zuletzt, wirkt Oxalsäure überhaupt bei Milben von denen die Ameisen befallen werden?

Befürchte das dazu viele und längere Versuche nötig werden, in der Haltung wohl kaum machbar.

Grüße Wolfgang
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#6 Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Reber » 16. November 2016, 21:04

Hallo Feinstaub,

Ich muss in die gleiche Kerbe hauen wie meine Vorredner. Die Behandlung von Milben an Ameisen mit Oxalsäure ist mir auch schon in den Sinn gekommen.

Wovon ich sicher abraten würde, ist die permanente Methode über die Futteraufnahme! Es ist schon richtig, dass die Bienen mit der "Träufelmethode" 2,1% Oxalsäure-Zuckerwasserlösung angeschüttet bekommen und diese teilweise auflecken.
Man darf die Behandlungsmethode pro Volk und Winter gerade deshalb nur einmal anwenden, weil mehrfache Behandlung den Darm der Bienen schädigt. Bedenken muss man ausserdem, dass Sommerbienen von Natur aus nur etwa 30 Tage, Winterbienen knapp ein halbes Jahr lang leben: Sie werden also deutlich weniger alt, als unsere Ameisen. Die Königin sitzt zur Behandlungs- und Schwarmzeit inmitten der Bienentraube: Wieviel Säure-Zuckerwasser sie dort abbekommt und ob überhaupt?

Eine "prophylaktische" Anwendung gefährdet meiner Meinung nach die Ameisen unnötig. Was man sich überlegen könnte, ist die Behandlung von befallenen Völkern mit der Sprühmethode - wenn alles andere Aussichtslos erscheint. Also verdünnte Lösung, die mit einem Wasserzerstäuber auf die Ameisen gespritzt wird...

Aber wie oben schon angesprochen, dazu fehlen Erfahrungswerte. Zuerst würde ich das an Teilen eines Volkes - ohne Königin - ausprobieren.
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#7 Re: Milbenbekämpfung

Beitrag von Feinstaub » 17. November 2016, 09:45

Ich werde einmal den ersten Schritt in diese Richtung ausprobieren und Heimchen mit einer entsprechend verdünnten Oxalsäurelösung füttern. Ich habe derzeit kein Milbenproblem daher werde ich die Sache langsam angehen. Melde mich mit Ergebnissen.

LG



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#8 Milbenbekämpfung[mit Oxalsäure]

Beitrag von Lewy » 23. Februar 2023, 16:00

Wikipedia-Auszug zu dem Thema:
In der Imkerei wird Oxalsäure als Winterbehandlung zur Bekämpfung der Varroamilbe eingesetzt.[18] Sie wird 3,5%ig oder 5,7%ig (berechnet für Oxalsäure-Dihydrat, die effektive Oxalsäurekonzentration beträgt 2,5 %) in einer wässrigen Zuckerlösung (50%ige Saccharoselösung) auf die Bienen geträufelt[19] oder dreiprozentig besprüht.

Beim Besprühen betroffener Kolonien würden sie dann vermutlich eine verträgliche Dosis abbekommen, wenn sie sich putzen und durch das gegenseitige Füttern würde die Oxalsäure sicher auch in der ganzen Kolonie verteilt. Die Frage ist ob Ameisen die Oxalsäure gleich „gut“ vertragen wie Bienen (in DE, vermutlich auch CH und AU, ist diese Anwendung ja eigentlich nicht erlaubt, evtl weil sie auch in den Honig gelangt, ein Problem dass man bei Ameisen nicht hat, muss mich mal schlau machen wo man Oxalsäure erhält). Und ob sie auch gegen Milben hilft, die Ameisen befallen…

Zum Glück hab ich kein Milbenproblem, würde es aber in Erwägung ziehen Oxalsäure anzuwenden, wäre es anders. Im nahegelegenen Naturschutzgebiet wächst der „Guter Heinrich“ überall und ist in der Schweiz auch nicht geschützt, werde diesen Sommer mal Samen sammeln und gucken ob die Messoren die fressen, die enthalten recht viel Oxalsäure, evtl könnten die so auch helfen. Gebe Bescheid wenn ich diesbezüglich mehr weiss.

Ups, hab ich jetzt nen Necrotread wiederbelebt? Eben davon gelesen, sorry wenn ja
Gruss Florian



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