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Wandformicarium - Fotos

Fotos von Formicarien und anderen Behausungen fĂŒr Ameisen.
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Janis
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#1 Wandformicarium - Fotos

Beitrag von Janis » 20. Juli 2005, 14:30

Da in meinem Zimmer nicht mehr allzu viel Platz vorhanden war, musste ich mir eine andere Lösung suchen, um meinen Messor barbarus ein ausreichend großes Terrain zu bieten.
Mir kam dann die Idee, ein Formicarium zu entwickeln, welches direkt an der Wand befestigt wird.
Insgesamt setzte ich mir fĂŒr das Formicarium folgende Ziele:
Es sollte
- ein geringes Gewicht besitzen, so dass es an die Wand befestigt werden kann
- Àsthetisch ansprechend sein
- billig in Unterhalt und Anschaffung

Also entschied ich mich dazu das GrundgerĂŒst des Formicariums aus Holz zu bauen. Holz hat den Vorteil, dass es IMO einen sehr hohen Ă€sthetischen Wert hat, WĂ€rme dĂ€mmend wirkt, dass es nicht so viel wiegt, wie Glas und zu dem noch leichter zu verarbeiten ist.
Die benötigten Zuschnitte waren recht schnell erstellt. Die Außenmaße (ohne Abdeckung) betragen 25*35*63. Die Ausbruchssicherung sollte Talkum sein, da ich Talkum nicht unbedingt schön finde, habe ich das Holz so angefertigt, dass die Talkumschicht spĂ€ter nicht mehr zu sehen sein wĂŒrde.
Da das Holz alleine die Ameisen nicht von einem Ausbruch abgehalten hĂ€tte, wurde das GrundgerĂŒst noch mit 0,8mm dicker Plexiglas-Folie ĂŒberklebt und alle Ritzen mit Silikon abgedichtet.
Um spĂ€ter evtl. ein externes Nest anzuschließen, wurde ein Loch in die Formicariumwand gebohrt, in das ein Schlauch eingearbeitet wurde.

Bis dahin sah das Formicarium so aus (Im Hintergrund die Leisten zu erkennen, mit denen das Formicarium an der Wand befestigt wird):
Bild

Der Schlauch fĂŒr ein externes Nest:
Bild

Um natĂŒrliche Strukturen zu erschaffen schnitzte ich Styroporplatten zu Recht, so dass die RĂŒck-/SeitenwĂ€nde und der Boden nicht mehr zu sehen sind.
Außerdem wurden sie so hoch gebaut, dass noch Platz fĂŒr eine 5cm dicke Talkum Schicht blieb, bei spĂ€terer Einsicht jedoch kein Ende der RĂŒckwand zu sehen ist:

Bild

Auch Styropor hat den Vorteil, dass es WÀrmedÀmmend wirkt


Den Schlauch arbeitete ich so ein, dass ein Loch in der Bodenplatte der Eingang zu ihm ist:
Bild



Als nĂ€chstes ĂŒberzog ich das Styropor mit Fliesenkleber, um noch ein bisschen mehr Struktur zu erschaffen, drĂŒckte ich Sand auf die OberflĂ€che des Fliesenklebers.
Danach konnte endlich die Frontscheibe eingesetzt werden.
Diese sĂ€gte ich aus 4mm Bastlerglas zu Recht und fasste sie in Leisten ein, wie sie in der Terraristik verwendet werden. Auch hier wurde natĂŒrlich alles fein sĂ€uberlich mit Silikon versiegelt.
Zu guter Letzt fertigte ich den Deckel an, dieser ist zur HĂ€lfte aufklappbar und außerdem nur mit Schrauben befestigt, so dass man Zugriff auf die an ihm befestigte Lampe hat. Außerdem sĂ€gte ich BelĂŒftungsschlitze in den Deckel, die mit Edelstahldrahtgaze ĂŒberzogen wurden:

Bild


Nun wurde es wieder interessant, denn es ging an die Beleuchtung, die gleichzeitig als einzige WĂ€rmequelle dienen sollte.
Hier entschied ich mich fĂŒr eine 16W T4 Leuchtstoffröhre, die einen hohen Wirkungsgrad (angeblich wie 75W) und eine Lichttemperatur von 3400k aufweist, was den grauen Fließenkleber gelblich erscheinen lĂ€sst und somit dem Habitat von M.b. ein wenig nĂ€her kommt.
Auch bei der Temperatur hatte ich GlĂŒck, die Lampe erwĂ€rmt das Formicarium immer auf etwa 27-28° C.
Um die nötige Luftfeuchtigkeit zu erreichen orientierte ich mich an einem selbstgebauten externen Ultraschallvernebler, wie auf http://www.dendrobatiden.com beschrieben. Dieser wurde vorerst an den Schlauch fĂŒr das externe Nest angeschlossen, welcher mit Edelstahldrahtgaze ausbruchsicher gemacht wurde.
Nun konnte ich mich an die Bepflanzung machen. Hierzu besorgte ich mir ein paar WĂ€rme liebende Tillandsien (Tillandsia caput medusae, Tillandsia albida, Tillandsia heteromorpha), die ich mit Heiskleber befestigte, oder, deren Stiele ich in dem Styropor befestigte.

Heute sieht das Formicarium so aus:
(Licht aus)
Bild

(Licht an)
Bild


Fazit:
Das Formicarium lÀuft nun seit Anfang April.
Insgesamt hat es mich ca. 50€ gekostet (ohne Nebelanlage, die besaß ich schon), was ich nicht so viel finde und auch optisch gefĂ€llt es mir gut.
Ebenfalls seit Anfang April wird das Formicarium von einer Kolonie (damals noch einer Königin) Messor barbarus bewohnt, die sich gut entwickelt. Auch die Tillandsien scheinen sich, ohne dass ich sie zusĂ€tzlich zum Nebel befeuchte, gut zu machen. Ein Indiz hierfĂŒr ist, dass die caput medusae und die heteromorpha im Formicarium zur BlĂŒte kamen.

Hier noch ein paar Fotos:
Bild

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