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Aphaenogaster senilis - Haltungserfahrungen

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Patrick
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#1 Aphaenogaster senilis - Haltungserfahrungen

Beitrag von Patrick » 23. Februar 2006, 17:39

Aphaenogaster senilis


Name: Aphaenogaster senilis.
Heimat: Südeuropa ( meine sind aus Portugal)
Kaste: Monomorph
Aussehen der Königin: Farbe: schwarz (grau meliert), behaart
Aussehen der Arbeiterin: Farbe: wie Königin nur etwas kleiner
Nestbau: Erdnester, auch unter Steinen. Sehr geeignet für die Haltung in Ytong Nestern)
Nahrung: Honigwasser, Insekten, Samen
Temperatur: Mögen es gerne heiss, bis 28°C
Luftfeuchtigkeit: Trockenes Klima
Anzahl der Becken: 1 Becken ist ausreichend
Bodenbeschaffenheit: Sand, Lehm, Steine
Bepflanzung: Trockengewächse
Formicarienzubehör: Lampe, Wärmestrahler

Besonderheit: Sind sehr langgliedrig (fast spinnenartig), sehr agressiv auf Futtertiere. Larven werden zu den Futtertieren gebracht und ernähren sich dann alleine.

Eigene Erfahrungen


Allgemeines Verhalten der Arbeiter:

Mir ist aufgefallen, dass die Arbeiter die ersten Tage sehr ruhig und aufmerksam das Terretorium untersuchten und somit noch nicht aggresives Verhalten zeigten. Dies legte sich im Laufe der Tage und die Arbeiter wurden agressiver. Sie griffen alles mögliche an, was ich ihnen in die Arena legte.
Ich konnte auch beobachten, dass die Arbeiter nachts sehr aktiv sind. Meist sieht man die hälfte der Kolonie außerhalb des Nestes, jedoch sind sie nachts nicht sehr aggressiv und verweigern das Futter.



Allgemeines Verhalten der Königin:

Die Königin ist nicht viel größer als die Arbeiter. Jedoch ist sie etwas kräftiger gebaut und man kann ihr meliertes Silber gut erkennen.
Ich konnte beobachten, dass die Königin nach der Winterruhe fleißig am Eier legen ist. Dies finde ich sehr erstaunlich. Als meine Kolonie samt Königin in ihr neues Nest zog, war die Queen fast gar nicht umrungen von Arbeitern, was bei all meinen anderen Kolonien nicht der Fall war/ist. Dort wurde die Königin immer beschüzt.
Zurück zur A. senilis Königinn :D

Im Nest jedoch ist Königin hauptsache und wird dort bei jeder Gefahr beschüzt. Selbst wenn ich mal die rote Folie vom Nest abnehme werden alle Arbeiter panisch und rennen zur Königin, um sie zu beschützen.




Brut:

Als ich meine Kolonie erhielt, hatte sie schon sehr viele Eier, darunter auch unzählige kleine Larven. Innerhalb einer Woche sind die kleinen Larven um das vierfache gewachsen. Somit kann ich sagen, dass die Brutphase bei A. senilis sehr schnell geht. Das schöne an dieser Art ist auch, dass sie die Larven zu erbeuteten Futtertieren schaffen. Die Larven haken sich dann an das Futter und fressen selbstständich. Den Grund für dieses Verhalten konnte ich noch nicht beobachten. Puppen habe ich bisher auch noch keine gesehen.
Ich finde außerdem, dass die Larven von A. senilis eine komische Körperform haben.
Der Körper der Larve ist rund wie ein Ball.

Futter:

Wie oben schon erwähnt waren meine Ameisen in der Anfangszeit sehr schüchtern.
Sie verweigerten knapp 2 Tage das Essen und Trinken. Nach einiger Zeit legte sich dieses Verhalten und die Arbeiter wurden vertrauter mit ihrer Umgebung. Nach dieser Phase legte sich dieses schüchterne Verhalten und die Arbeiter begannen nach Futter und anderen essbaren Leckerrein zu suchen. Ich bot ihnen sofort mehrere lebende Wachsraupen an, welche anfangs leicht und sorgfältig betastet wurden. Als plötzlich ein Arbeiter eine der Raupen attackierte wurden alle Arbeiter, welche sich um die Wachsraupen versammelt haben, aggressiv und griffen die Raupen ebenfalls an. Ein Arbeiter rannte nach diesem Szenario sofort ins Nest und holte Verstärkung. 10-20 kampfmutige Arbeiter kamen rausgerannt und halfen den wenigen Arbeitern beim erbeuten der Raupen. Die Raupen waren nach etwa 10 Minuten so verwundet, dass die Arbeiter begannen, sie ins Nest zu ziehen, wo auch schon die hungrigen Larven auf frische Nahrung warteten.

Auf Honig- bzw. Zuckerwasser stehen die A. senilis besonders. Auch da konnte ich beobachten, dass ein Arbeiter am Honig- Zuckerwasser trinkt und mit dieser Nachricht sofort ins Nest rennt, um den anderen mitzuteilen: „ Hey es gibt frisches, leckeres Honigwasser“ und die ganze Bande kommt heraus zum trinken.

Formikarium:

Zur Zeit befindet sich die Kolonie mit ihrem Nest in einem Plastikbehälter. Dieser ist für die ersten paar Wochen gedacht, um das Verhalten und Lebensweiße dieser Art zu untersuchen. Wenn ich das wichtigste „ studiert“ habe, wird die Kolonie in ein neues und schön eingerichtetes Formikarium umgesiedelt.

Nest:

Als ich die Kolonie erhielt wurde sie in einem kleinen Plastikbehälter gesendet. Dieses legte ich dann in die Arena, wo auch schon ihr neues Nest, ein Reagenzglas mit roter Folie, bereit stand. Als ich den Transportbehälter öffnete, kletterten einige Arbeiter heraus und untersuchten die neue Umgebung. Einige Minuten später entdeckte einer der vielen Arbeiter das Rg. Dieser meldete es gleich den anderen und der Umzug begann.
Alle Larven sowie Eier wurden sorgfältig ins Rg gebracht und die Köngin machte sich auch nach dem Umzug der Brut auf die weite Reise ins Rg.
Ihnen gefällts bis jetzt noch sehr gut in ihrem neuen Heim, was sich aber im Laufe der Wochen ändern wird. Die Brut wächst und wächst, was dann zu klein wird für die gesamte Kolonie. Deswegen baue ich gerade an einem neuem Nest. Es soll ein großer Ytong Stein sein. Ich werde ihn extra ein bisschen größer machen, damit die Kolonie auch für die spätere Zukunft darin haußen können, ohne sie nach eingen Monaten wieder umziehen zu lassen.
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Da ich meinen Haltungsbericht gerne weiterführen möchte, werde ich in einer Art Tagebucheinträge weiterführen.
Fotos werden auch noch folgen.

In dem Sinne,

Viel Spaß



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