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Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Fotos von Formicarien und anderen Behausungen für Ameisen.
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Jacky
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#1 AW: Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Beitrag von Jacky » 15. März 2009, 17:32

Ne sorry swagman, was du hier schon wieder machst geht mal gar nicht. Da erfreut man sich beim Anblick seiner mühevoll eingerichteten Becken und dann kommst du daher und machst einem alles zunichte.
Mir fehlen die Worte, alles absolut perfekt durchdacht und umgesetzt! :clap:

Was mich noch interessieren würde. Die Heizmatte die das nach unten sickernde Wasser verdunstet, bedeckt ja nur einen Teil des Beckens, hast du da keine Bedenken das sich im nicht beheiztem Bereich Staunässe bilden kann?

Gruß, Jacky



donbilbo
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#2 AW: Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Beitrag von donbilbo » 15. März 2009, 19:18

Eine super Idee. Ich wünschte ich hätte im Moment das Geld so etwas umzusetzen. Gibt es einen Grund warum du keine Rückwand verbaut hast? zB. aus Naturkork oder Xaxim welches dann auch noch schön begrünt?



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swagman
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#3 AW: Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Beitrag von swagman » 15. März 2009, 19:30

Hallo.

Danke für das Lob. Durchdacht stimmt schon, wobei man nie weiß ob auch alles so klappt wie beabsichtigt. Die Planung und Einrichtung hat sich jedenfalls über einige Monate hingezogen. Allerdings habe ich früher schon sehr viele Terrarien gebaut, als ich noch Reptilien gehalten habe. Ein Becken für Ameisen ist allerdings in gewissen Bereichen etwas ganz anderes.
Inzwischen läuft das Becken schon einige Wochen fertig eingerichtet. Bisher schient alles zu funktionieren. Das schwierigste dabei ist, auf längere Sicht vorauszudenken. Da ich eine Dachwohnung habe, stiegt z.B. die Zimmertemperatur im Sommer sehr stark an. Auch das muss mit eingeplant sein. Darum arbeite ich so viel mit Thermostate um ein überhitzen zu verhindern. Wie es sich dann mit dem Wasserbedarf verhält kommt noch auf. Geplant ist, so wenige wie mögliche eingreifen zu müssen. Der Arbeitsaufwand für das laufende Becken soll so gering sein wie es geht, da ich beruflich oft nur sehr wenig Zeit erübrigen kann. Dazu kommt noch, dass es auch für Außenstehende leicht zu pflegen sein muss, wenn ich z.B. längere Zeit im Urlaub bin. Und so geht es munter weiter.
Da sind Wüstenbecken ohne Pflanzen wirklich leichter zu händeln.^^

Nun aber zu den Fragen.
Staunässe ist kein Problem. Theoretisch funktioniert es ja gerade erst durch diese.
Am Boden des Beckens steht allerdings nur sehr wenig Wasser. Meist nur wenige Millimeter. Durch die Heizmatte verdunstet dieses aber recht schnell durch die Bodenschichten in das Becken. Darum muss ich etwa einmal die Woche Wasser nachfüllen. Auch das Vlies hat eine kapillare Wirkung, da ich, als Sichtschutz, einen Streifen an das Glas des unteren Beckenbereiches gemacht habe. Sonst sieht man immer die hässlichen Blähtonkugeln und den ganzen Schnodder. Dadurch wird das Wasser auch noch zusätzlich nach obern gesaugt.
Die Bodenschicht ist dadurch immer sehr feucht, was zum Wachstum von Javamoos und Algen nötig ist. Zudem ist der untere Bereich der Rückwand auch immer feucht. Durch die dahinter liegende kältere Außenwand des Hauses, bildet sich dort ständig Kondenswasser. Zumindest in der kalten Jahreszeit, das wird sich vermutlich noch ändern.
Jedenfalls versuche ich gerade, die Rückwand in diesen Bereichen mit Javamoos etwas zu begrünen. Die Moosstücke kleben dank dem Kondenswasser wunderbar am Glas und haben schon begonnen zu wachsen.
Ursprünglich habe ich schon über eine Verkleidung der Rückwand nachgedacht, dieses aber wieder verworfen. Habe keine mir zusagende Möglichkeit gefunden. Vielleicht kommt irgendwann noch eine Fotorückwand aussen ans Becken. Mal sehen.

Ich werde aber auf jeden Fall regelmäßig berichten wie sich das Becken entwickelt. Ist für mich schließlich auch eine spannende Sache. In dieser Form ist es auch für mich das erste richtige tropische Becken.



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Oberst Emsig
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#4 AW: Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Beitrag von Oberst Emsig » 16. März 2009, 11:25

Hui,

na das sieht ja wirklich grandios aus! Ein Augenschmaus!
Eine fantastische Arbeit, ohne Zweifel.

Mal sehen wie das alles so anwächst, Bilder in 6 und 12 Monaten wären sehr interessant.
In der Praxis wird sich vllt noch so einiges zeigen. Hier muss man sagen, dass kleine Kolonien sicher gut zu händeln sind, aber je größer sie werden, desto schwieriger wird es sicher. Da wird das Tür aufschieben sicher irgendwann sehr schwer oder arbeitsintensiv, so ohne Ausbruchsschutz. Und ich denke, dass man auch mal größere Arbeiten erledigen muss, wenn z.B. etwas abstirbt, völlig wild schimmelt oder mal was Neues rein soll.
Bin gespannt ob sich die vielen Bewohner alle längere Zeit halten und ob tatsächlich so wenig Reste übrig bleiben, oder ob man nich doch (zumindest bei zu hohem Futterbedarf durch die Ameisen) eingreifen, bzw. saubermachen muss.

Wie schützt man die Scheiben eigentlich vor Verkalkung?

Super interessant denke ich, es wird vermutlich nicht langweilig. Ich stelle mir so etwas unheimlich unpraktisch bei der Ameisenhaltung vor. Für Jahre sogar fast undurchführbahr (oder man besetzt das Becken in Abständen völlig neu).

Du bist ja sehr erfahren und gut im Handling mit Ameisen, dazu noch verantwortungsvoll, also denke ich wird soetwas bei Dir noch am ehesten hinhauen.
Freue mich auf die Berichte und hoffe, dass es alles gut läuft, denn das ist wirklich toll!



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#5 AW: Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Beitrag von donbilbo » 16. März 2009, 12:32

Eine Frage habe ich noch. Kann es nicht passieren, dass die unterste Schicht in der ständig etwas Wasser steht "umkippt"? Hast du ein Loch im Boden um eventuell mal das Wasser ablassen zu können? So richtig nasse Terrarien haben oft einen schrägen Boden, ist das bei dir auch der Fall?



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swagman
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#6 AW: Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Beitrag von swagman » 16. März 2009, 20:13

@ donbilbo
Ein Loch gibt es nicht, nein.
Allerdings "steht" nicht ständig Wasser darin. Ich warte schon immer bis ich wieder Wasser nachfülle. Der Blähton saugt sich ja mit Wasser voll und bildet dadurch eine Art Speicher. Zudem soll das Becken nicht ständig dauerfeucht sein. Im Sommer werde ich das Becken sicherlich etwas trockener halten. So kann man gleich die Trockenzeit simulieren.
Im Moment muss sich das Becken und ich mich sowieso noch einspielen.

@ Oberst
Natürlich kann so ein kleines Becken nie ohne Eingriffe von mir auskommen. Das ist mir schon klar, es wird immer wieder mal etwas zu tun geben.
Pflanzen müssen irgendwann zurückgeschnitten oder ausgetauscht werden. Genauso rechne ich damit, dass ich ab und an einen Teil des Torfsubstrates austauschen muss. Das morsche Holz und die bemoosten Äste werden irgendwann zu stark zerfallen und müssen raus. Und vieles mehr.
Aber, das wird alles nach und nach passieren, da werde ich sicher "mit wachsen".

Verkalkung? Na ja, ich benutze nur Regenwasser zum sprühen. Zudem dürfen die Scheiben ruhig verkalken. Immerhin versuche ich ja auch Moos und Algen darauf anzusiedeln. Die Frontscheiben bekommen kein Wasser ab und bleiben so sauber. Zur Not kann ich sie auch rausnehmen und schnell Putzen.



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Joachim

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#7 AW: Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Beitrag von Joachim » 17. März 2009, 17:45

Gefällt mir sehr gut, dein Becken! Als Anhänger von Gemeinschaftsbecken freu ich mich natürlich schon riesig auf deine Berichte, speziell ob und wie die Arten dort zusammenleben und interagieren. Ich finde das den interessantesten Aspekt so eines Projekts, denn dann sieht man auf kleinem und übersichtlichem Level die Bedeutung der Besetzung ökologischer Nischen für Ameisenarten im selben Lebensraum aus erster Hand, und kann das ganze ohne Einflüsse von außen beobachten und evt. dokumentieren.

Deine Artenzusammensetzung ist dabei besonders interessant, erinnert mich an Franks fantastische Becken, aber selbst für einen alten Gemeinschafts-Hasen wie ihn dürfte so eine Kombination aus Ameisen vielleicht interessantes Neuland sein.

Viel Erfolg und berichte fleißig!


vG Joschi

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Frank Mattheis
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#8 AW: Gemeinschaftsbecken asiatische Tropen

Beitrag von Frank Mattheis » 17. März 2009, 20:26

Gefällt mir auch, das Terrarium. Die Zusammensetzung der Ameisenarten wird funktionieren. Gigantiops lebt auch bei mir mit indonesischen Myrmicaria zusammen, ausserdem mit mitteleuropäischen Temnothorax, Crematogaster aus Mittelasien und vielen anderen Insekten und anderen Kleintieren. Die Pflanzen stammen sowieso aus aller Herren Länder.
Gigantiops und Harpegnathus dürfte auch gut passen, beide sehen gut, weichen sinnlosen Nahkämpfen aus und sind wohl zu unterschiedl. Tageszeiten unterwegs.
Staunässe im Boden?
Wenn das Wasser belebt ist, die Pflanzen gut wurzeln und dem Wasser schädliche Stoffwechselprodukte wie Nitrate usw. entziehen, ist das kein Problem. Voraussetzung ist ein ausreichend grosser Wasserkörper. Mein Gigantiops-Terrarium funktioniert so seit anderthalb Jahren, in ihm steht das Wasser etwa 10 cm hoch. Und zwar im gesamten Becken. Ich muss lediglich von Zeit zu Zeit Wasser nachkippen. Die Landfläche bildet eine aus dem Wasser ragende Flusskieselschicht, auf der Bodenstreu usw. liegt. Die grossen Pflanzen leben also in Hydrokultur, kleinere wie Moose, Orchideen usw. wurzeln in der manchmal trocken fallenden Streuschicht.

LG, Frank.



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