[SIZE="5"][color="DarkRed"]Haltungsbericht[/color][/SIZE]
Ankunft.
Am
21.04.2009 erhielt ich ein kleines Volk dieser vom Habitus wage an unsere Waldameisen erinnernden Camponotus, im tausch gegen eines meiner Ameisenvölker.
Diese Camponotini sollen später zusammen mit meinen
Gigantiops destructor in einem Tropenbecken leben.
Diese Ameisen sind recht ansprechend und eignen sich durch ihre zurückhaltende Art sehr gut für ein Gesellschaftsbecken.
Doch bevor die Ameisen das neue Becken beziehen möchte ich es noch etwas einfahren.
In der Zwischenzeit kann ich mich jedoch schon mal etwas vertraut machen mit diesen Ameisen. Ausserdem können sich die Tiere von dem Transportstress erholen.
[color="DarkRed"][SIZE="3"]Aktuelle Haltungsbedingungen.[/SIZE][/color]
Behälter/Unterbringung.
Untergebracht habe ich das Volk vorerst in einer Haushaltsdose. Das Reagenzglas in welchem sie verschickt wurden habe ich mit Alufolie umwickelt um es abzudunkeln. Ansonsten hab ich lediglich etwas Moos mit in die Box gegeben, welches ich ab und an anfeuchte um dadurch die nötige Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.
Einige Springschwänze und Weiße Asseln sollen für etwas Ordnung sorgen, falls sie sich unter diesen Bedingungen(ohne Bodensubstrat) halten können.
Die Haushaltsdose in welcher die Kolonie fürs erste lebt.
Ernährung.
Honigwasser wurde kaum beachtet und neigt meinen Erfahrungen nach bei hoher Luftfeuchtigkeit sehr schnell zur Schimmelbildung. Deshalb füttere ich die meisten meiner tropischen Arten mit Zuckerwasser.
Die Majore können eine ziemliche Menge an Zuckerwasser aufnehmen, ihre
Gaster dehnen sich dadurch sehr stark aus.
Ansonsten bekommen sie lebende und ab und an frischtote Drosophila, halbierte, kleine Heimchen und zerteilte Mehlwürmer. Erweitert wird diese Diät noch durch aus der Natur entnommene Futtertiere.
Die toten Fruchtfliegen tragen sie meist schnell in ihr Nest. Ob sie auch lebende erbeuten können, konnte ich noch nicht beobachten. Jedoch schnappen sie schon mal nach den Fliegen.
Heimchen werden allerdings weit weniger gerne genommen als z.B. Mehlwürmer.
Andere Futtertiere werde ich im laufe der Haltung noch testen und hier im Bericht entsprechend vermerken.
Verhalten.
Diese Camponotus Art kann recht gut sehen, zumindest reagieren sie sofort mit Abwehrverhalten sobald man sich ihnen nähert.
Zuerst drohen sie, besonders natürlich die Majore, mit weit geöffneten
Mandibeln. Dann schnappen sie auch ab und an in Richtung des Angreifers.
Immer wieder klopfen sie dabei auf den Untergrund. Das Klopfen wird meist auch sofort von anderen Tieren beantworten, auch im Nest.
Nähert man sich weiter, begeben sie sich in eine Abwehrpose ähnlich der von Waldameisen. Sie stellen sich erhoben auf und biegen ihre
Gaster unter sich durch um damit in Richtung Feind zu zielen. Ob sie auch tatsächlich Ameisensäure versprühen konnte ich noch nicht erkennen.
Jedoch sind diese Gebärden eher eine Täuschung, nähert man sich ihnen nämlich noch weiter ergreifen sie meist sofort die Flucht.
Meist bleiben eh nur die Majore so lange in Stellung, alle kleineren Arbeiterinnen verstecken sich schon vorher.
Bisher wurde ich noch nie richtig angegriffen, selbst dann nicht wenn ich am Nest hantierte. Nur wenn man die Tiere ergreift, versuchen sie, um sich zu befreien, schon mal zu beissen und etwas Ameisensäure in die Wunde zu spritzen.
Die kleineren Arbeiterinnen jedoch rennen einfach nur davon. Ihre Kiefer sind sowieso zu klein um durch die Haut zu dringen.
Diese Ameisen bewegen sich allerdings nicht sonderlich schnell und lassen sich gut unter Kontrolle halten.
Bisher furagieren diese Ameisen zu jeder Tages und Nachtzeit.
Oft sind die kleineren Tiere dabei etwas gewitzter und entfernen sich viel weiter vom Nest. Die großen Majore bleiben meist dicht beim Nest.
Ich denke jedoch, dass sich im großen Becken da bessere Beobachtungsmöglichkeiten bieten werden. In der kleinen Haushaltsdose findet sich ja alles Futter recht nahe am Nest.
Futterreste werden von den Ameisen an Ort und Stelle mit kleinen Moosstückchen zugedeckt. Einen Müllplatz gibt es bisher nicht.
Ist natürlich ein Nachteil bei der Haltung in einer Haushaltsdose, man muss die sehr oft reinigen, da es durch die gespannte, feuchte Luft sonst schnell schimmelt.
Na ja, ich denke in einem Monat oder so können sie in ihr richtiges Becken umziehen.
Die Kolonie in ihrem Reagenzglas.
Man kann gut die Größenunterschiede der Tiere erkennen.
Ein etwas vergrößerter Ausschnitt mit der
Königin.
Diese ist nicht größer als die Majore, welche durch ihren massigeren Körperbau eher noch größer wirken.
Ansonsten scheinen sie sich gut eingelebt zu haben. Es sind zwar 2-3 Arbeiterinnen verstorben, aber zeitgleich hat die
Königin auch schon wieder viele Eier gelegt. Auch haben sich schon einige der
Larven verpuppt.
Die Kolonie besteht ja bereits aus etwa 30-35 Tieren und entsprechend
Brut, dadurch sollten sie sich problemlos einleben können.