Lasius (Dendrolasius) fuliginosus
Taxonomie
-Familia: Formicidae (Ameisen)
--Subfamilia: Formicinae (Schuppenameisen)
---Tribus: Lasiini
----Genus: Lasius Fabricius, 1804
-----Subgenus: Dendrolasius Ruzsky, 1913
------Species: Lasius fuliginosus (Latreille, 1798)
-------Subspecies: -
Allgemeines
Heimat: von Spanien bis Ostkasachstan (85°E),starke Verbreitung in Mitteleuropa. In Fennoskandien bis 64°N, in den Alpen bis 1800 mNN
Verbreitungskarte:
Habitat: Gehölzstandorte aller Art, zum Beispiel Wälder, Waldränder und Lichtungen, auch einzeln stehende Bäume in offener Landschaft und in Siedlungsbereichen; meidet Stadtgebiete
Kolonie:
Koloniegröße: bis 2.000.000 Arbeiterinnen
Koloniealter: ?
Gründung: sozialparasitisch (sozialer Hyperparasit) bei der Untergattung Chthonolasius, meist bei bereits weisellosen Lasius umbratus
Arbeiterinnen:
Nestbau: durch Hyphen von Pilzarten der Ascomycota Gruppe stabilisierte und mit Honigtau getränkte Kartonnester, meist in Hohlräumen in Baumstämmen und Totholz oder im Wurzelwerk von Bäumen (laut Seifert); nisten sich auch in Holzbalken in Häusern ein (beispielsweise Dachstühle, Fachwerkhäuser usw.) und können deshalb Schäden verursachen;
Selten auch reine Erdnester
Nahrung: hauptsächlich Zoophagie und Trophobiose (Insekten und Honig in der Haltung)
Fortpflanzung: Schwarmflug von Mitte Mai bis Mitte September (eventuell zwei getrennte Perioden); schwärmen an warmen Tagen von 16-22 Uhr,
Aussehen / Färbung
Arbeiterinnen: schwarz, glänzend, Beine werden nach unten hin hellbraun bis gelblich.
Die
Männchen: schwarz, glänzend
Größe
Arbeiterinnen: ca. 4 - 6 mm
Männchen: ca. 4,5 - 5 mm
Entwicklungsdauer
Arbeiterinnen: ?
Eier -
Bemerkungen
Lasius fuliginosus bildet lange Straßen zu Futterquellen (Blattlauszucht) aus. Diese Straßen sind klar gezeichnet. In der Nähe ihrer Nester nehmen wir Menschen einen süßlichen Geruch war. Dieser Geruch entsteht, da die Arbeiter in ihren Mandibeldrüsen die Stoffe Dendrolasin und Undekan bilden. Der Geruch dient als internes Warnsignal für Gefahr. Extern schreckt er andere Ameisenarten (Formica, Lasius) ab.
Der „gezüchtete“ Pilz dient nicht als Nahrung sondern ausschließlich zur Verstärkung der Nestwände.
Lasius fuliginosus gründet sozialparasitär: Eine
Nach Meinung einiger Halter ist Lasius fuliginosus, auf Grund ihrer raschen Entwicklung, Volksstärke, des hohen Platzbedarfes und wegen der Tatsache, dass es sich hier um eine Hausameise handelt, nicht unbedingt zur Haltung geeignet. Aufgrund ihres Wehrsekretes stellt sich ein Versand als recht schwierig dar, weil die Tiere ohne Lüftung daran ersticken könnten.
Haltung
Empfohlen für Anfänger: ?
Temperatur: Zimmertemperatur
Feuchtigkeit: trockene und feuchte Bereiche im Nest, Arena trocken
Nest: Kartonnest in Holz
Formicariengröße: mind. 30*20 für eine kleine Kolonie
Formicarienzubehör: -
Bodenbeschaffenheit: ?
Sonstige Haltungsinformationen: -
Haltungsberichte
Ameise1 - Lasius fuliginosus [15.07.2010 - weitergeführt]
syafon - Lasius fuliginosus [30.05.2010 - 06.07.2010]
Foto-/Videobeiträge
Boro - Lasius fuliginosus [Fotos u.a. mit Lasius fuliginosus]
Wichtige/interessante Diskussionen und Beiträge
Frank Mattheis - Lasius (Dendrolasius) fuliginosus [Beitrag aus der Zeitschrift "Ameisenschutzwarte aktuell" vom Jänner 2003 von Frank Mattheis]
Lasius fuliginosus und Zweignestbildung [ausführlicher Bericht von Frank Mattheis]
Lasius fuliginosus - Gründungserfahrungen [Kleines Halterexperiment - Gründung bei weiselloser Lasius niger Kolonie]
Es gibt leider wenige Berichte in den Foren, in denen eine erfolgreiche Gründung dieser wunderschönen und interessanten Art beschrieben wird. Der Hauptgrund hierfür ist mit Sicherheit die parasitische Form der Koloniegründung, welche in der Haltung auch noch durch die schwierige Bestimmbarkeit der benötigten Wirtsart erschwert wird.
Letztgenanntes Problem liegt auch bei mir vor: Ich fand zwar eine gelbe Lasius-Art, die ich für L. umbratus halte - mit Sicherheit sagen kann ich das aber nicht.
Zusätzlich zu der unsicheren Bestimmung ist der Gründungsversuch weiterhin erschwert. Es gelang mir erst kürzlich (18.05.2011), ein potentielles Wirtsvolk aufzutreiben und wie es nunmal kommen musste, fand ich schon am nächsten Tag eine große Anzahl L. fuliginosus-
Trotz aller erschwerenden Faktoren konnte ich nicht davon lassen, die Gründung mit dieser Königinnengruppe zu versuchen. Insgesamt waren es 46 Gynen, welche ich zu den Arbeiterinnen gab.
Nach einem kurzen, hektischen Lauf durch die umbratus-Arbeiterinnen, wurden sämtliche
Es dauerte nur wenige Sekunden und die fuliginosus kamen ohne jede Verletzung und ohne mit Säure angegriffen worden zu sein wieder frei und liefen weiter durch die Arbeiterinnen-Gruppen.
Eine der
Der Vorgang des temporären Festhaltens wiederholte sich am ersten Tag immer wieder und am Abend waren die ersten Parasitenköniginnen so geschwächt, dass sie starben.
Am nächsten Tag hatte sich das Verhalten beider Gruppen geändert: Die
Die Arbeiterinnen wiederum bemühten sich nicht mehr, die fuliginosus zu ergreifen und ließen sie gewähren.
Insgesamt waren zu diesem Zeitpunkt Ãœberreste von sieben
Über die nächsten Tage hinweg besserte sich das Verhalten beider Seiten immer weiter, bis die
In der Folgezeit wurden immer mal wieder einige
Seit gestern (23.05.2011) sind die Hinterleiber der meisten
Um die Kolonie leichter versorgen zu können, habe ich ihnen gestern ein anderes Nest aus Gips gebaut und es ihnen heute zusammen mit einer kleinen Arena angeboten.
Nachfolgend habe ich einige Bilder des beginnenden Umzuges angehängt.
Falls schon jetzt Fragen aufkommen, stehe ich gerne in meinem Diskussionsthread Rede und Antwort.
LG Jan