User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Warum lieben Ameisen Zuckerwasser?

Futtertiere, Futtertierhaltung, Diskussion, sonstige Ãœberlegungen und Ideen
Benutzeravatar
Sajikii
Erfahrener Halter
Offline
Beiträge: 3082
Registriert: 30. August 2002, 21:18
Hat sich bedankt: 1199 Mal
Danksagung erhalten: 849 Mal

#9 AW: Warum lieben Ameisen Zuckerwasser?

Beitrag von Sajikii » 16. Juli 2014, 23:32

fink2 hat geschrieben:...ich schwöre auf Apifonda.


Darf ich fragen, in welcher Form du Apifonda fütterst? Bietest du parallel noch einen Wassertank an? Wie bewahrst du die angerissene Packung auf ohne das sie austrocknet? Luftdicht und im Kühlschrank?

Ich testete auch schon einmal mit einer handvollen Menge, und es gab keine Ameisenart die sich nicht über das Apifonda stürzte. Aber ich gab den Kleinkolonien immer etwas zu große Kugerl, irgendwann war der Zuckerteig trocken.

Ich denke nämlich, besonders für große Kolonien wird Apifonda in Bezug auf Futterversorgung sehr interessant sein. Ich denke da an die 2,5kg Packung, wo man nur eine kleine Öffnung in die Plastikhülle macht, austrocknen tut da bei kontinuierlicher Abnahme nix und die Kolonie wäre für einige Wochen versorgt. Oder man verbindet die Apifondapackung mit einem Schlauch, der von der Futterarena kommt. Weiß nicht ob das klappt, aber eigentlich könnte man den Schlauch weit in die Apifondapackung führen, wieder zu recht drücken und die kleine Öffnung wieder mit Klebeband dicht machen. Nur so eine Idee... werde das sicher mal testen, in Zukunft :rolleyes:.

Ich denke auch, dass reiner Zucker einfach mehr Power liefert und die Ameisen das eventuell sogar schmecken können. Honig ist einfach ein veredelter Zucker mit Enzymen und vieles mehr.
Wenn Ameisenvölker im Freiland die Chance bekommen, ein Bienenvolk zu plündern, dann tun sie das auch. Also kann Honig für die outdoor Ameisen nicht so unwichtig sein, sonst würden sie es ja nicht riskieren. Die übliche Waldameise kennt da sowieso keine Grenzen ;) und frisst liebend gerne Honig!

Es ist einfach ein für und wieder... aber ja. Betrachten wir das mal ganz nüchtern... Ameisen holen sich die Kohlenhydrate normal von Blüten und Pflanzensaugern jeglicher Art und Formen. Der Nektar der Blüten wie auch die Absonderung der Sauger beinhalten große Mengen an verschiedene Zuckergruppen wie Monosaccharide, Disaccharide oder Trisaccharide (Fructose, Glucose, Saccharose, Melezitose). Abgesehen von den zusätzlichen Mineralien usw. ähneln diese Natursäfte sehr zum Beispiel dem Apifonda in der Zusammensetzung (wahrscheinlich deshalb besonders begehrt). Den Kristallzucker, den ja die meisten Ameisenhalter verwenden, besteht fast ausschließlich aus Saccharose. Wieder vlt. ein Grund, warum Apifonda für Ameisen "einfach besser schmeckt" oder "einfach wertvoller" ist. Unterm Strich ist es aber natürlich egal welchen Zucker man nimmt, hauptsache es liefert genug Power!

Warum vlt. der Honig weniger angenommen wird? Wie schon erwähnt, ist für mich der Honig ein Zusammenspiel von vielen Inhaltsstoffen (die Bienenenzyme als Veredelung, Mineralstoffe, Spurenelemente, gewisse Säuren, Spuren von Blütenpollen usw. usf.) und daher ganz was besonderes. In erster Linie ist es ganz klar die Strategie der Honigbiene, eine ewig haltbare, energievolle und besonders wertvolle Nahrung zu produzieren und für schlechte Zeiten zu lagern. Und genau das könnte den Ameisen etwas weniger gefallen. Man munkelt ja auch, dass vielleicht der Honig besonders für Camponotus sp. etwas ungeeignet sein könnte. Wie wir wissen, haben diese Ameisen besondere symbiotische Bakterien im Körper. Honig wirkt antibakteriell, wäre blöd, wenn da was kaputt gehen würde? Was im Körper eines Menschen heilend wirkt, kann für Camponotus sp. vlt. ganz anders kommen!?

Ja ja, viele Gedanken, viel geschrieben, aber mit einem doch relativ kurzen Sinn oder ;).

Naja, soweit von mir... gute Nacht!


LG

Benutzeravatar
Colophonius
Halter
Offline
Beiträge: 1117
Registriert: 10. Januar 2013, 16:44
Hat sich bedankt: 343 Mal
Danksagung erhalten: 387 Mal

#10 AW: Warum lieben Ameisen Zuckerwasser?

Beitrag von Colophonius » 16. Juli 2014, 23:40

Safiriel hat geschrieben:Hmm... Und das obwohl beide Zuckerarten aus den gleichen Einfachzuckern zusammengesetzt sind? Hattet ihr auch Invertzucker oder Honig im Experiment? Interessante Idee.


Ähm. Ich weiß, dass wir Haushaltszucker und noch verschiedene andere Sorten im Sortiment hatten. Allerdings habe ich wirklich nicht die blasseste Ahnung, welche.



Benutzeravatar
fink2
Halter
Offline
Beiträge: 855
Registriert: 26. März 2013, 18:17
Hat sich bedankt: 382 Mal
Danksagung erhalten: 272 Mal
Kontaktdaten:

#11 AW: Warum lieben Ameisen Zuckerwasser?

Beitrag von fink2 » 17. Juli 2014, 21:13

Sajiki hat geschrieben:Darf ich fragen, in welcher Form du Apifonda fütterst? Bietest du parallel noch einen Wassertank an? Wie bewahrst du die angerissene Packung auf ohne das sie austrocknet? Luftdicht und im Kühlschrank?

Ich testete auch schon einmal mit einer handvollen Menge, und es gab keine Ameisenart die sich nicht über das Apifonda stürzte. Aber ich gab den Kleinkolonien immer etwas zu große Kugerl, irgendwann war der Zuckerteig trocken.


Hi Sajiki, ich habe das Apifonda gleich nach Erhalt, in kleine Luftdichte Dosen gefüllt. Der Bienenzüchter, von dem ich es habe, hat mir erklärt das Apifonda grundsätzlich unsterblich ist, gleich wie Haushaltszucker. Das sollte eigentlich auch kein Problem sein, für Halter, die nur kleine Kolonien haben. Ich befeuchte es vor dem, das ich es meinen Kolonien gebe immer reichlich. Ein Wassertank sollte für jeden Halter selbstverständlich sein. Eine Kolonie braucht immer einen Zugang zu Wasser. Das Apifonda befeuchte ich momentan alle 12 Stunden neu, da es ziemlich schnell eintrocknet, dies sollte man bei den momentanen Temperaturen, auch bei Zuckerwasser so handhaben. Spätestens nach drei Tagen fliegt das Apifonda raus und wird durch Neues ersetzt.

Sajiki hat geschrieben:Ich denke nämlich, besonders für große Kolonien wird Apifonda in Bezug auf Futterversorgung sehr interessant sein. Ich denke da an die 2,5kg Packung, wo man nur eine kleine Öffnung in die Plastikhülle macht, austrocknen tut da bei kontinuierlicher Abnahme nix und die Kolonie wäre für einige Wochen versorgt. Oder man verbindet die Apifondapackung mit einem Schlauch, der von der Futterarena kommt. Weiß nicht ob das klappt, aber eigentlich könnte man den Schlauch weit in die Apifondapackung führen, wieder zu recht drücken und die kleine Öffnung wieder mit Klebeband dicht machen. Nur so eine Idee... werde das sicher mal testen, in Zukunft :rolleyes:.


Interessanter Ansatz, aber ich glaube, er würde trotzdem zu schnell eintrocknen.

Grüße, fink2



Benutzeravatar
Sajikii
Erfahrener Halter
Offline
Beiträge: 3082
Registriert: 30. August 2002, 21:18
Hat sich bedankt: 1199 Mal
Danksagung erhalten: 849 Mal

#12 AW: Warum lieben Ameisen Zuckerwasser?

Beitrag von Sajikii » 17. Juli 2014, 22:59

Alles klar, danke für deine Antwort! :)

Naja, ich kann zumindest erfahrungsgemäß sagen, dass eine 2,5kg Apifondapackung, nur an einem Eck leicht geöffnet, mehrere Wochen nicht austrocknet. Meistens sind die Bienen aber schneller (man füttert eh nur bei Ableger oder bei der Königinnenzucht) und ja...

... ich glaube das einzige Problem könnte die relativ niedrige Luftfeuchte im Haus sein. Verhält sich sicher anders als in einem Bienenstock.

Aber ich werde am Ball bleiben, es gäbe ja nix schöneres als wenn die Ameisen eine Zuckerquelle aufsuchen könnten die mehrere Wochen hält und nicht austrocknen kann ;).


LG

Benutzeravatar
Safiriel

User des Monats April 2018
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 3025
Registriert: 17. Mai 2014, 15:17
Auszeichnung: 1
Hat sich bedankt: 535 Mal
Danksagung erhalten: 1227 Mal

#13 AW: Warum lieben Ameisen Zuckerwasser?

Beitrag von Safiriel » 18. Juli 2014, 06:54

Dieses Apifonda klingt ziemlich fest. An der Konsistenz wird es dann vermutlich auch nicht liegen.



Benutzeravatar
Sajikii
Erfahrener Halter
Offline
Beiträge: 3082
Registriert: 30. August 2002, 21:18
Hat sich bedankt: 1199 Mal
Danksagung erhalten: 849 Mal

#14 AW: Warum lieben Ameisen Zuckerwasser?

Beitrag von Sajikii » 18. Juli 2014, 07:14

Ich möchte noch einmal auf die Luftfeuchtigkeit zurück kommen. Denn in einem Bienenstock kann es eine Luftfeuchte von bis zu 75% geben! Das ist vlt. mit der Grund, warum das Apifonda extrem schwer austrocknet. Wenn man nun rein theoretisch meine Idee mit der externen Position, also mit einem Schlauch verbunden hernimmt, müsste man quasi die Packung in einen Behälter aufbewahren, in der man irgendwie die Luftfeuchtigkeit dauerhaft halten kann. Das müsste ausreichen, dann könnte man eine Kolonie für mehrere Wochen eine Zuckerversorgung garantieren. Ich finde dieses Projekt sehr spannend und würde es am liebsten sofort umsetzen ;). Bloß sind es derweil noch zu wenig Ameisen. :)

Liebe Safiriel!
Naja, Apifonda ähnelt der Konsistenz von Plastilin, ist aber um einiges leichter zu teilen, zieht keine Fäden oder sonst was. Ein richtiger Fladen halt ;). Sicher, man könnte sich selber auch einen Futterteig machen (Puderzucker mit geringen Mengen Wasser ankneten, trocknet aber deutlich schneller aus als Apifonda), lohnt sich aber nur bei garantiert schneller Abnahme.


LG

Neues Thema Antworten

Zurück zu „Futterversorgung, was ist machbar für unsere Ameisenhaltung?“