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Zerstörte Ameisenhaufen?

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Jumpstyle
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#1 Zerstörte Ameisenhaufen?

Beitrag von Jumpstyle » 3. Februar 2013, 10:17

Ist inzwischen zwar mehr als einen Monat her, aber trotzdem will ich das noch hier einbringen.
Ich ging in den Wald um Blätter für die Atta cephalotes zu holen, dabei stattete ich den Formica cf. rufa noch einen kurzen Besuch ab.
Die Haufen, drei von ihnen habe ich gesehen, waren stark beschädigt.

Habe schon öfter gelesen, dass Wild die Haufen zum wärmen? benutzt und sie somit beschädigt/zerstört.
Das allerdings sieht mir gezielter aus, direkt in die Mitte gegraben, bei allen 3 Haufen.
Ich würde da auf den Grünspecht tippen der die Ameisen? bzw. ihre Brut als Nahrung braucht.
Wer mehr weiß, raus damit. :)


Dann mal die Bilder:
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Man beachte auch den Haufen aus herausgegrabenem Baumaterial.



Falls ihr irgendwas nicht erkennen könnt oder die Bilder etwas größer ansehen wollt, Bescheid geben.


Liebe Grüße

Jumpstyle


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#2 AW: Zerstörte Ameisenhaufen?

Beitrag von Gast » 3. Februar 2013, 10:44

Hallo Jumpstyle,

Grünspecht ist schon eine gute Vermutung. Berüchtigt für diese Art des Nahrungserwerbs ist v. a. der Schwarzspecht, der nachweislich bis zu 1 m weit in große Ameisenhügel eindringt. "Spechtschäden" abzuwehren war einer der wichtigsten Gründe dafür, dass man früher empfohlen hat, Drahtschutzhauben über die Nester zu montieren (Deutsche Ameisenschutzwarte).
Inzwischen weiß man, dass die Schäden für die Ameisen in einem gesunden Bestand nicht gefährlich sind, und dass die Schutzhauben, vor allem, wenn sie nicht regelmäßig gewartet werden, sich eher schädlich auf die Ameisen auswirken.
Schlimmer sieht es aus, wenn Wildschweine die Nester durchwühlen und platt machen. Sie sind weniger auf Ameisen aus als auf die fetten Rosenkäfer-Larven, die sich vom verrottenden Nestmaterial ernähren. Aber auch das überstehen Waldameisen gewöhnlich ganz gut.

MfG,
Merkur



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AndyundMandy
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#3 AW: Zerstörte Ameisenhaufen?

Beitrag von AndyundMandy » 3. Februar 2013, 11:02

Hi,

es muss auch nicht nur am Nahrungserwerb liegen, ein Eichelhäher zum Beispiel, setzt sich auf die Ameisenhaufen und schlägt sie mit Flügeln,
um die Ameisen zum Angriff zu bewegen.
Durch die Ameisensäure, die sie dabei verspritzen, vertreibt er Ungeziefer aus dem Gefieder,
nur weiß ich leider nicht, wie das im Winter aussieht, ob er das auch in der kalten Jahreszeit machen würde, oder inwiefern Ameisen in der Winterruhe, zum Angriff übergehen.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das es dann so tief sein könnte, wie auf den Bildern zu sehen.Es sei denn, er gräbt sich regelrecht ein.

Liebe Grüße



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chris1994
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#4 AW: Zerstörte Ameisenhaufen?

Beitrag von chris1994 » 3. Februar 2013, 11:24

Hallo

Soche Schäden konnte ich an den Waldameisenhügeln in meiner Umgebung auch oft entdecken. Wenn die Ameisen nach dem Winter richtig aktiv werden, ist so ein Loch in 2 Wochen Geschichte.
An einem der Hügel den ich seit Jahren beobachte, treten diese Spechtschäden ausnamslos jedes Jahr auf. Die Kolonie verkraftet dies gut und der Hügel wird von Jahr zu Jahr grösser.

LG
Christian


Bei mir in Haltung: Lasius niger(> 1000 A.), Formica fusca (400-500 A.), Formica sanguinea (300-350 A.) Camponotus ligniperdus(35 A.), Temnothorax unifasciatus (1 A)

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#5 AW: Zerstörte Ameisenhaufen?

Beitrag von Gast » 3. Februar 2013, 11:24

@ AndyundMandy:

Das ist das "Einemsen", das auch viele Kleinvögel machen. Manche nehmen ein paar Ameisen in den Schnabel und ziehen sie durchs Gefieder. Die Ameisensäure vertreibt oder killt die Gefiederparasiten, Federlinge, Flöhe usw. Geht aber nur in der warmen Jahreszeit!
Auch Haarwild, Wildschweine u.a., wälzen sich im Sommer in Ameisenhügeln, aus demselben Grund. - Die Schäden an den Nestern sieht man allerdings nicht so lange wie die Spechtlöcher im Winter. Im Sommer sind die Waldameisen ziemlich flink beim Wiederaufbau! ;)

MfG,
Merkur



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Ameise1
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#6 AW: Zerstörte Ameisenhaufen?

Beitrag von Ameise1 » 3. Februar 2013, 12:01

Hallo,

wir haben bei uns einen Waldteil da sind auf ein paar 100 Metern mehrere Dutzend Waldameisennester, aber diese Specht "attaken" kann
ich immer nur bei den etwas kleineren Nestern beobachten. Die richtig großen bleiben eigentlich immer verschont.

Habe dieses Jahr bei uns im Garten auch einen Grünspecht beobachten können der im 15cm tiefen Schnee sich eine richtig große Fläche
auf der Wiese frei machte.
Als er dann nach mehr als einer Stunde graben und Schnee "wegschmeißen" (sah ziemlich lustig aus weil er mit seinem Kopf den Schnee
immer nach links und rechts warf) fertig war ging ich an diese stelle und sah etliche sich im Schnee und auf der Wiese befindende Lasius niger.
Die Löscher die er gebohrt hat wahren ziemlich tief und Zahleich (ca 20-30 Löscher).
Aber wie er das Nest auf der Schneebedeckten Wiese ausmachen konnte ist mir immernoch ein Rätsel.
Denn im Sommer habe ich ihn auch noch nie sehen können.

Lg Martin



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#7 AW: Zerstörte Ameisenhaufen?

Beitrag von Master001 » 3. Februar 2013, 14:25

Hallo Jumpstyle!

Ich war gestern ebenfalls ,wegen dem guten Wetter bei einem Ameisenhaufen und wollte gucken ob schon etwas los ist da es sehr warm in der Sonne war - es war nichts los
Ich konnte ebenfalls solche Löcher beobachten ,etwa 3 bis 4 !
Ich dachte mir aber nichts dabei ,weil ich dachte der Haufen ist durch die Feuchtigkeit nur etwas abgesackt .



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Javis
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#8 AW: Zerstörte Ameisenhaufen?

Beitrag von Javis » 3. Februar 2013, 17:39

Hallo

Neben dem Grünspecht graben auch manchmal Dachse und Füchse nach Käferlarven,
die sich oft in den Außenschichten des Nestes verstecken.
Und öfter wenn die Nester an Fußwegen liegen sind es einfach nur Menschen die mit einem Regenschirm oder Stock in den Nestern rumstochern.

Der eigentliche schaden bei solchen löchern, besteht darin das Regenwasser nicht mehr einfach Außen ablaufen kann, sondern ins Nestinnere eindringt.
Das kann zu Fäulnis führen.
Außerdem ist der Frostschutz an diesen stellen nicht mehr ausreichend vorhanden, so das Ameisen bei Frost erfrieren können.

Und natürlich hat Merkur recht das die Waldameisen Kolonie das meist überteht.
Es sei denn es passiert zu oft.

Was ich auch schon bei einem Nest in meiner nähe gesehen habe ist das Waldarbeiter einfach einen Baum auf das Nest fallen ließen.
Die Kolonie war lange stark beeinträchtigt, 3 Jahre lang sah man kaum noch Aktivitäten am Nest.
Erst danach erholten sie sich wieder langsam.

LG Javis


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

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