Pheidologeton diversus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Carebara (Pheidologeton)
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Necturus
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#1 Pheidologeton diversus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Necturus » 23. Oktober 2007, 02:01

Haltungsbericht Pheidologeton diversus
Bild
Weitere Bilder befinden sich im Fotobeitrag.

Pheidologeton diversus (Unterfamilie Myrmicinae, Tribus Pheidologetonini) bilden in der Natur riesige polygyne Kolonien, häufig am Fuße eines Baumes zu finden. Die morphologischen Unterschiede zwischen den kleinsten Arbeitern und den größten Soldaten ist enorm (für vergleichende Bilder mit Größenangabe, siehe hier.) Sie bilden eindrucksvolle Straßen aus und ernähren sich hauptsächlich von Insekten und kleinen Sämereien. Die jeweils größten Soldaten dienen als „Königliche Wache“, bearbeiten die komplett eingetragene Nahrung und verlassen kaum das Nest. Ãœber die Verpaarung und das Gründungsverhalten ist nichts Gesichertes bekannt, Inzest ist nicht auszuschließen.

Herkunft der Kolonie: Java, Indonesien.

Synonyme: Marauder ant, Asiatische Armee-Ameise



Allgemeines zur Haltung

Temperatur:
Angegeben sind 25-30°C, um die Gefahr einer Ãœberhitzung zu vermeiden, scheinen mir 25-27°C am sinnvollsten. In der Nacht sollte die Temperatur nicht unter 20°C fallen, ich halte sie –mit einer gedimmten Lampe- bei etwa 22°C.
Direkt erwärmte Neststellen werden gerne als Ablage für Puppen gewählt, allerdings sollten auch deutlich kühlere Kammern vorhanden sein, damit die Kolonie nach eigenem Wohlbefinden umziehen kann. Ich beleuchte immer nur einen Teil des Ytongs direkt.

Befeuchtung:
Sowohl das Nest als auch der umgebende Boden benötigen ein gewisses Maß an Feuchtigkeit. Sobald sich ein leichter Niederschlag an der Nestscheibe bildet, halte ich mich mit weiterer Befeuchtung des Nestes zurück. Als Boden eignet sich eine dünne Schicht von Sand/Lehm mit untergemischtem Blähton. Diese sollte aber dünn gehalten werden, da Pheidologeton sehr buddelfreudig sind und bei gleichen Bedingungen das Erdnest dem Ytong wohl vorziehen würden. Das macht zwar häufigere Befeuchtung des Bodens nötig, aber eine durchgehende Nesteinsicht scheint mir sinnvoll – mehr dazu Rückblick.
Immer biete ich auch ein Reagenzglas mit Wasser an, dass frequentiert wird, sobald der Kolonie ihr Nest und Lebensbereich zu trocken wird, und das mir so als „Feuchtigkeitsmesser“ dient.
Unterlegung einer Ecke mit Kies sorgt für einen trockenen Platz zur Nutzung als Abfallhaufen.
Die Luftfeuchtigkeit ist sekundär und regelt sich bei mäßiger Befeuchtung des Bodens selbst. Für Luftbewegung muss aber gesorgt sein, komplett abgedeckte Becken eignen sich nicht.
Für weitere Informationen zu den klimatischen Umständen im Herkunftsland, siehe Klimadiagramm.

Nestwahl:
Um eine durchgehende Kontrolle der Kolonie zu gewährleisten, scheint mir die Nutzung eines Ytongs am sinnvollsten. Farmen sollten eine Mindesttiefe von 5 cm haben, auf diese Nestform würde ich allerdings wegen der Gefahr von Einstürzen verzichten.
Größere Kolonien bearbeiten aktiv den Ytong und können so zusätzliche Ausgänge schaffen, daher sollte das Nest in das Becken integriert werden.
Da die Nester große Ausmaße annehmen und schnell wachsen, sollte von Anfang an genügend Platz einkalkuliert werden. In der Natur legen Pheidologeton diversus auch einige große Kammern an, so dass neben kleineren Kammern (für den Haltungsbeginn) auch diese vorhanden sein sollten.
Wegen ihrer hohen Lichtempfindlichkeit sollte das Nest komplett verdunkelt sein, so lässt sich auch ein Zumauern der Scheibe unterbinden.
Das Startbecken sollte mindestens 60cm in der Länge haben. Die Kolonien wachsen schnell und beschützen ihr Nest fanatisch, zusätzlicher Platz erhöht den Handlungsspielraum im Becken. Alle Becken sollten mit Anschlussbohrungen versehen sein, steil aufsteigende Schläuche überfordern die etwas plumperen großen Soldaten. Schlauchdurchmesser sollte wegen dem Abtransport auch größerer Beute etwa 28-30mm betragen, 2 Bohrungen am Hauptbecken zur parallelen Benutzung scheinen mir im Nachhinein sinnvoll.

Ernährung:
Durchgehend gerne genommen werden Heimchen in allen Größen. Die Größe der Futtertiere sollte an den Zustand der Kolonie angepasst werden, erst wenn mehrere größere Soldaten vorhanden sind, kommen sie auch durch dickere Chitinschichten durch. Bei kleinen Kolonien sollten Heimchen und ähnlich gepanzerte Futtertiere aufgeschnitten werden, in dieser Phase sind Fliegen ein gern gesehener Hauptgang.
Als Kohlenhydratquelle dienen kleine aufgebrochene Nüsse bzw. Samen (Haselnusssplitter, Hirse und ähnliches.).
Zuckerwasser bzw. Honig wird kaum bis garnicht angenommen, aber mit hohem Aufwand zugedeckt. Große Kolonien haben einen enormen Futterbedarf, die laufenden Kosten sind also nicht gering.

Ausbruchsschutz:
Der Ausbruchsschutz ist bei der Haltung von Pheidologeton diversus eine der größeren Hürden. Kleine Kolonien sind noch recht "handzahm", ignorieren die Ausbruchssperre (zumindest solange sie nicht sehr hungrig sind) und bleiben im unmittelbaren Umfeld des Nestes. Große Kolonien werden versuchen, alle Barrieren zu überwinden, klebrige Substanzen beispielsweise werden mit Substrat zugepflastert. Talkum und PTFE wirken zwar bei mäßiger Luftfeuchtigkeit auch bei den winzigen Arbeitern (bei PTFE auf saubere Auftragung achten!), verlieren aber bei hoher Luftfeuchtigkeit ihre Wirkung und sind in der Erneuerung kompliziert. Ich habe bisher einen ~4cm breiten Streifen aus Melkfett benutzt, das optisch nicht viel hermacht (vor allem kombiniert mit dem Faktor Zeit), die nächsten Versuche werde ich mit Öl machen. Das optisch schönere PTFE in Bandform hatte leider keinen Effekt auf die Tiere.
Unbedingt ist auch ein Deckel von Nöten, da die Kolonien auch früh erste geflügelte Tiere produzieren. Mein Deckel besteht aus zwei Glasplatten, die ich mit Silikon an dem Becken festgeklebt habe, zwischen diese passt genau der Deckel mit sehr feinmaschigem Gaze. Einen Schutz vorm Verrutschen des Deckels zu verwenden ist sinnvoll, da bereits kleinste Spalten zu Massenausbrüchen führen. Die feinen Löcher, die beispielsweise in den gängigen Futtertierboxen für Belüftung sorgen, sind für die kleineren Arbeiter passierbar! Gelegentlich wurden Halter von einer Horde marodierernder Arbeiter beim Schlafen besucht und angeknabbert, eine Erfahrung, die ich mir ersparen möchte.
Ytong wird bearbeitet und durchgebissen, externe Ytongnester kommen daher für die Haltung nicht in Frage. Über das Bearbeiteten von Silikon habe ich noch nichts gehört, regelmäßige Überprüfung scheint mir aber sinnvoll.
Einen richtig funktionieren Ausbruchsschutz aufzubauen und zu erhalten, kann handfester Stress sein!

Probleme in der Haltung:
Die erste Hürde ist das erfolgreiche Stabilisieren der Kolonie in der Haltung. Vielfach ist in Berichten von einem Sterben der Arbeiterinnen zu lesen. Die Adoption fremder Arbeiterinnen scheint diesem Problem erfolgreich entgegenzuwirken.
Die Kolonien sind empfindlich gegenüber Hitze und Trockenheit. In trockenen Phasen, wie sie in ihrer Heimat vorkommen, ist die Außenaktivität reduziert. Gelegentlich kommt es zum Abbeißen der Gaster der Arbeiterinnen, dieses Phänomen hängt scheinbar mit fehlender Feuchtigkeit in Nest und Substrat zusammen. Zwangsumsiedlungen sollten verhindert werden, zuviel Stress schwächt die Königin stark und führt bisweilen zum Tod.
Auch größere Kolonien bleiben sensibel. Die Arbeiter, die das Rückrad der Kolonie bilden und Brut, Soldaten und Geschlechtstiere füttern müssen, sind winzig und empfindlich gegenüber Schwankungen in der Temperatur und der Feuchtigkeit. Versterben sie vermehrt, entsteht ein Ungleichgewicht, das zu einem langsamen Niedergang der Kolonie führen kann. Durch Entfernen von größeren Soldaten und Geschlechtstieren kann die Kolonie in diesem Fall entlastet werden. 1 Soldat pro 50-100 Arbeiter scheint mir eine gesunde Quote zu sein.
Offene Wasserflächen sind Todesfallen, auch die Befeuchtung des Nestes sollte entsprechend erfolgen und Wassergräben vorsichtshalber mit grobem Kies gefüllt werden.
Um Parasiten vorzubeugen, sollte auch der Müllhaufen regelmäßig gesäubert werden.
Beim Säubern des Beckens jeden Bodenkontakt mit der Hand vermeiden, um ein "Aufspringen" der Arbeiter zu verhindern. Auch Pinzetten u.ä. werden gerne als Leiter missbraucht. Der Biss der Kleinen ist als leichtes Zwicken zu spüren, vereinzelte Arbeiter rennen aber durchaus mal bis in die Achselhöhle und beissen erst dort. Bisher hat mich erst ein einzelner, winziger Soldat einmal kneifen können, das war deutlich unangenehmer. Auf Luftbewegung, und noch heftiger auf Atem, reagieren die Arbeiter mit totaler Hektik, den Deckel also bei Arbeit im Becken möglichst sanft anheben und ein Atmen auf die Tiere vermeiden.

Adoptionen:
Mit Einschränkungen ist bei Pheidologeton diversus eine Adoption von Arbeitern und Königinnen möglich. Bei der Adoption von Arbeitern sollte nie eine größere Menge an Tieren zugegeben werden, als bereits vorhanden ist, lieber die Arbeiter in deutlich kleineren Dosen nach und nach der Kolonie zuführen. Einmal habe ich erlebt, dass mehrere hundert zu adoptierende Arbeiter standhaft eine kleine Spalte besiedelt hatten und von der neuen Gastfamilie nichts wissen wollten.
Die Adoption von Königinnen schlägt mitunter komplett fehl, und die neue Gyne wird von der Kolonie getötet. Um die Erfolgsaussichten zu erhöhen, sollte die Kolonie eine Stärke von einigen hundert Tieren haben, um eine gute Versorgung zu gewährleisten - hat die Kolonie das "Gefühl", überfordert zu werden, wird der Neuankömmling verspeist und landet (nach scheinbar geglückter Adoption) einen Tag später auf dem Müllhaufen. Je größer die Kolonie ist, umso komplizierter wird eine erfolgreiche Adoption.
Auch die Adoption von Tieren weit entfernter Pheidologeton diversus Kolonien ist beschrieben.

Diskussion bitte hier.



Necturus
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#2 Haltungserfahrungen

Beitrag von Necturus » 30. Oktober 2007, 15:14

Haltungserfahrungen

Zuerst ein kleiner Rückblick: Die Kolonie befindet sich seit über eineinhalb Jahren in meinem Besitz.
So fing es damals an:
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Ytong mit Bewässerungsgräben:
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Die Idee mit der seitlichen Heizschlaufe hat sich als untauglich erwiesen, inzwischen ist die Trennwand verschwunden und an der Seitenscheibe befindet sich eine Bohrung, auch ist ein anderer Deckel im „Einsatz“.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die ich mit der Adoption von Arbeiterinnen einer anderen Kolonie ausglich, wuchs die Kolonie bis zu einer Größe von vielen tausend Tieren heran und nutzte die beiden von mir bereitgestellten Becken (Längen 1m und 60cm, Verbindungsschlauch 20cm Länge) komplett aus.
Einige Monate zuvor zogen sie unter eine freiliegende Wurzel, unter der sich nur wenig Substrat befand, und erweiterten geschaffene Hohlräume durch eine Mischung aus Sand/Lehm und der Erde der Pflanzen.
Hier ein Eindruck der Kolonie kurz vor dem Umzug ins Erdnest. Qualitativ leider nicht allzu hochwertig, da noch mit der alten Kamera geknipst:

Bild

Bereits zu dem Zeitpunkt waren erste Jungköniginnen vorhanden:
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Auf den Bildern ist noch die Spitze der Wurzel zu sehen, um die herum das Nest aufgeworfen wurde:
Bild

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In der Zeit, in der sie dort hausten, haben sie unbemerkt von mir zahllose Geschlechtstiere und weitere „Majore“ ausgebildet. Ich konnte Kopulationen beobachten, und entfernte nach dem Flügelabwurf einige Jungköniginnen (siehe auch hier.):
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In dieser Phase ist das zahlenmäßige Verhältnis von Arbeiterinnen zu „großen“ Tieren (Männchen, Prinzessinnen bzw. Majore) gekippt – als die Kolonie in den bereitgestellten Ytong umzog, war ich baff. Im Nest tummelten sich dutzende geflügelte Tiere, die Brutmenge und die Zahl der Arbeiterinnen waren deutlich zurückgegangen.
Ich erzwang daraufhin den Umzug in den ursprünglichen Ytong, und sammelte in der etwa 6 Stunden dauernden Prozedur mehr als hundert Männchen, dutzende Königinnen (viele ungeflügelt) und viele hundert größere Soldaten. Die Geschlechtstiere wurden in einen eigenen Behälter gesetzt, wo ich weitere Kopulationen beobachten konnte. Die Königinnen, die nach ihrem Flügelabwurf Eier legten, unterstütze ich mit Arbeiterinnen der „Mutterkolonie“, da sie scheinbar nicht zu einer selbstständigen Gründung in der Lage waren. Im Verlauf dieser Versuche sank die Stärke der Kolonie auf wenige hundert Imagines.
Viele der jungen Königinnen sind leider gestorben, da ich ihnen nicht genügend Arbeiterinnen anbieten konnte. Dadurch war die Mutterkolonie aber vor weiteren Schwächungen geschützt, und entwickelte sich in den letzten Wochen weiter.
So sah die Kolonie vor 14 Tagen aus:
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Immer wieder gibts in der Haltung kleine "Schübe", in denen die Koloniestärke einen Sprung nach vorne macht. Der letzte schien kräftiger gewesen zu sein, als ich vermutet hatte, inzwischen ist aus dem trübseligen Rinnsal zum Futter ein ansehnlicher Strom geworden. Da es mir bisher nicht möglich war, die Dynamik einer Ameisenstraße auf Bildern festzuhalten - nicht zuletzt, da man aus größerer Höhe die winzigen Arbeiter kaum erkennen kann - habe ich mich mal an einem kleinen Video versucht:

YouTube - Pheidologeton diversus

Die Qualität ist zwar sehr gering, aber die bewegten Bilder geben einen netten Eindruck vom Gewusel.

Neben 3 Königinnen beherbergt sie nun zwischen mehreren hundert und eintausend Arbeiterinnen, eine handvoll kleinerer bis mittelgroßer Soldaten, sowie ein Männchen. (Bilder siehe Fotobeitrag.) Ein zweites Männchen, das zeitgleich geschlüpft war, wurde bereits getötet. Derzeit füttere ich fast täglich 3 mittelgroße Heimchen, und alle paar Tage ein kleines Stück Haselnuss oder aufgebrochene Hirsesamen. Fliegen dienen als willkommener Snack zwischendurch. Momentan wird angebotene Haselnuss fast ignoriert, scheint ein ausgedehnter Bedarf an tierischem Eiweiß zu herrschen. Das derzeitige, alte Becken (60x30x30cm) wird wohl nur noch wenige Monate genug Platz bieten, so dass ich mich mal langsam an die Neugestaltung des großen Beckens machen werden - diesmal ohne Buddelmöglichkeiten.

Aktuelles Bild der Kolonie:
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Bilder der Fütterung:
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In der Tiefe verborgen, schlummert die nächste Generation:
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Bei derartig winzigen Eiern hat sich die Suche am PC als erheblich leichter erwiesen, als das langwierige Beobachten durch die Nestscheibe. Licht im Nest wird mit schnell ansteigender Hektik quittiert, ein kurzer Blitz scheint mir weniger Stress zu produzieren.

Das wars erstmal, Diskussion bitte hier.



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#3 AW: Pheidologeton diversus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Necturus » 9. Dezember 2007, 18:57

Hallo,
die Hoffnung, die ich nach dem letzten "Wachstumsschub" hatte, musste ich inzwischen aufgeben. Die Brutmenge war nach dem letzten Sprung bemerkbar gesunken, ich hielt das zuerst für eine normale zyklische Schwankung. In den letzten Wochen gab es jedoch keine Verbesserung, und inzwischen ist ein Großteil der Brut deutlich zu groß, als dass aus ihnen irgendwas außer Männchen schlüpfen könnte.
Scheinbar habe ich beim Aussortieren der vermeintlich begatteten Königinnen, die ich zu Kolonien heranziehen wollte, die sicher begatteten Tiere aussortiert. Ob sich noch eine begattete Königin in der Kolonie befindet, kann ich derzeit nicht sagen. Die Aufzucht der separierten Königinnen verlief erfolglos.
Ich befürchte, dass dieser Haltungsbericht zu Ende geht, bevor er richtig begonnen hat.
Werde aber an dieser Stelle nochmal berichten, sobald sich endgültiges absehen lässt.
Gruß,
Necturus



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#4 AW: Pheidologeton diversus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Necturus » 16. Februar 2008, 21:44

Tja, nun muss ich diesen Haltungsbericht doch früher als erhofft abschließen. Nach dem letzten Ansprug in der Populationsgröße war die Brutmenge sehr gering, und jedes Ei wuchs zu einer großen Larve und schließlich einer Drohnenpuppe an. Kurz zuvor war die vorletzte Königin gestorben, ich entfernte die Brut und hoffte darauf, dass die letzte Königin doch noch einmal befruchtete Eier legen würde. Leider gab es keinen neuen Nachwuchs, und so schrumpfte die Kolonie immer weiter. Heute lebt nur noch die Königin, Brut ist keine zu finden. Obwohl ich Kopulationen und Flügelabwurf beobachten könnte, schienen zumindest diese, wenn nicht alle Königinnen unbegattet gewesen zu sein - die begatteten Königinnen habe ich wohl bei dem Umzug entfernt. Damals wurden zwei Königinnen zuletzt ins neue Nest begleitet, die besonders durch Soldaten gesichert waren; ich hielt sie für die begatteten Tiere und beließ sie in der Kolonie. Die Aufzucht der entfernten Königinnen verlief trotz regelmäßiger Zufuhr von Arbeitern aus der Kolonie erfolglos.

Die Kolonie hat mich viel Schweiß und Feinarbeit gekostet, um das richtige Gefühl für sie zu bekommen. Dafür haben die Tiere mir mit ihrer Dynamik viel Spaß und Aufregung bei jeder neuen Beobachtung gebracht. Wenn es Finanzen, Zeit und vor allem der Platz es zulassen, werde ich mich irgendwann nochmal an sie wagen.
Gruß,
Necturus



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