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von Sahal » 16. September 2010, 08:29
Hola,
die Definition der Unterkaste "Soldat" ist schwammig und unterliegt keinen Regeln.
Ein Vorschlag ist es, die Soldaten wie oben definiert abzugrenzen, wenn auch wohl der sinnvollste. Andere Autoren sprechen bereits von Soldaten, wenn sie einfach die größte Unterkaste wie zB Majors von Camponotus ligniperdus meinen, sie werden allerdings bei bimorphen Arten wie zB in Oecophylla ins Schleudern kommen.
Alles in allem ist der Begriff "Soldat" sehr unglücklich gewählt und nur bei wenigen Arten tatsächlich zutreffend!
Zur obigen Definition des Soldaten gehört neben fehlenden Übergangsformen vor allem ein stark "gepanzerter" (sklerotisierter) Kopf und aufgabenorientierte Mandibeln/Köpfe. Die oft riesigen Köpfe haben ihren Ursprung in der extrem kräftigen Mandibel-Muskulatur und deren inneren Haltestrukturen, die sich von Mandibelansatz bis oben in die Kopfkapsel ziehen. Je größer die Köpfe, desto kräftiger die Muskulatur.
Das Verhältnis von Minor- Media, Major und Soldaten wird in einem Volk zumindest längerfristig wieder hergestellt. Das Volk scheint zu riechen, welche Kaste gerade herbe Verluste erlitten hat oder besser: welche Kaste gerade mies vertreten ist.
(Exkurs: vor allem bei Termiten wurde beobachtet, das gefallene Soldaten / ausgedünnte Unterkasten umgehend ersetzt werden.)
Bei zB Pheidole ist bekannt, dass Soldaten (neben anderen Faktoren) je nach Bedarf produziert werden. Ist zB ein anderes Pheidole-Volk in der Nähe und somit ein Kampf zu erwarten, wird die Produktion von Soldaten messbar gesteigert!
"Soldaten" nach einem Krieg sterben zu lassen wäre ökologisch Unklug, da die Produktion von Soldaten ziemlich teuer ist. Sie können zumeist anders eingesetzt werden und sterben einfach wieder auf die richtige Menge bzw werden nicht ersetzt.
Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!