Hallo liebe Ameisenhalter,
ich halte seit Oktober letzten Jahres eine Kolonie Acromyrmex octospinonus aus dem Antstore Berlin und habe leider ein paar Probleme damit. Gehalten wird die Kolonie in einer Kombination aus 3 Glasbecken (30x30x30cm) für Nest, Futter und Abfall, die mit Acrylrohren verbunden sind (Eigenbau). Der Pilz hat momentan die Größe eines Golfballs, war mal geringfügig größer, aber sollte eigentlich inzwischen schon deutlich größer sein. Die Kolonie umfasst ca. 50 Tiere, wobei es immer wieder mal Nachwuchs gab. Momentan stagniert das Pilzwachstum völlig und viele Arbeiter sitzen regungslos im Pilzbecken. Die Temperatur beträgt im Pilzbecken momentan ca. 25 Grad, schwankt aufgrund des Wetters momentan (große Hitze, dann wieder kühler) ein wenig. Feuchtigkeit liegt momentan bei ca 95%, habe auch schon deutlich weniger und mehr ausprobiert. In allen 3 Becken befindet sich als Bodengrund eine Sand-, Torf-, Humus-, Lehmmischung (Antstore) und Seramis-Granulat. Gefüttert werden Brombeer-, Himbeer-, Löwenzahnblätter, aber auch Rosen- und Hibiskusblüten (frisch und getrocknet). Zusätzlich gibt es Haferflocken, Madelstifte und Honig. Das Pilzbecken wird mit einer LED schwach beleuchtet, die Kunststoffabdeckung über dem Pilz ist mit Blättern belegt, damit kein Licht einfällt (Licht wurde aber auch schon komplett weggelassen). Vor ein paar Monaten gab es einen extremen Wachstumsschub des Pilzes (wuchs täglich sehr deutlich sichtbar), dies hörte aber schnell wieder auf. Ich denke die Kolonie müsste nach der Zeit schon deutlich größer sein. Ich kann mir nicht erklären, was ich falsch mache und habe auch schon viel ausprobiert. Bevor ich mir die Tiere angeschafft habe, habe ich mich monatelang informiert und so ziemlich jeden Haltungsbericht, der im Netz zu finden ist, gelesen.
Ich würde mich sehr über Hilfe freuen! Eventuell kann ich auch Fotos hinzufügen, wenn dies der Analyse dienlich ist.
Schon einmal vielen Dank!

Hört sich eigentlich alles ganz gut an bei dir. Am besten wirklich mal Bilder posten - eventuell fällt dann jemand etwas auf.

LF hatte ich bei meinen A. octospinonus im Becken immer zwischen 80 u. 85% aber kommt natürlich auch darauf an wo im Becken man die Messung vornimmt und du hast ja schon höhere und niedere Werte getestet.

Wie sieht es mit Schneideaktivität aus? Wird den regelmäßig geschnitten und eingetragen?
Fliegt viel toter Pilz in das Müllbecken? Dürfte bei dieser Größe eigentlich nur minimale Mengen sein sonst ist das irgendwo der Wurm drin.

Fällt dir nichts ein was in der Phase des Wachstums anders war als sonst?
Golfball ist wirklich etwas wenig Pilz für diese Zeit.

Wie lange hast du das LED Licht testweise ausgelassen?

Schon einmal vielen Dank für die Antwort.
Vergessen zu erwähnen habe ich, dass sich kleine Tierchen im Nestbecken nieder gelassen haben (Foto). Ich weiß nicht inwiefern diese schädlich sind. Ich überlege gerade, das Nestbecken komplett zu reinigen und neu anzusetzen. Vielleicht auch nur mit Seramis ohne Erde, sodass sich weniger organisches material für kleine Lebewesen ansammelt. Dies kommt vermutlich auch daher, weil ich momentan das Futter auch im Nestbecken anbiete, um Laufwege kurz zu halten (wurde mir empfohlen).
Die LED war schonmal 2 Wochen aus, dies schien keinerlei Effekt zu haben.
Also vielleicht das Nestbecken neu ansetzen?

Bei den kleinen Tierchen dürfte es sich um Staubläuse handeln - hatte ich auch hin und wieder im Pilzbecken aber haben keinen Schaden angerichtet.

Auf Bild 2 sieht es schon eher ziemlich nass als nur feucht aus oder täuscht das? Zuviel ist auch nicht gut und der Pilz sollte nicht direkt mit Wasser in Kontakt kommen.

Ich persönlich habe auf Bodengrund im Pilzbecken komplett verzichtet und nur am Rand des Pilz Beckens (80 cm Aquarium) etwas Granulat (Perlite) verteilt und am Anfang einmalig mit der Sprühflasche befeuchtet. Der Pilz war auf einer nackten Acrylplatte.
In diesem Becken hatte ich dann eine gemessene LF (Sensor ungefähr 20 cm über dem Boden an der Scheibe) von ca. 80-85%, in der Anfangszeit noch eine zusätzliche Haube über dem Pilz mit einem kleinen Eingang.
Ansonsten habe ich nur die Blätter im Futterbecken beim Eingeben etwas besprüht aber im Pilzbecken eigentlich gar nicht mehr.
Nur durch das Eintragen von Blattmaterial, die separate Tränke im Futterbecken und das Verkleinern oder Vergrößern des Eingangs der Pilzhaube haben die Damen die Feuchtigkeit reguliert wie sie wollten.

So sah es dann nach ca. 13 Monaten aus:



Hier kannst du die Entwicklung usw. verfolgen:
vorstellung-formica-acromyrmex-cf-octospinosus-bericht-t56029.html?hilit=acromyrmex