Adoption - Ab wann ändert sich der Kolonieduft?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Neues Thema Antworten
Michi-King91
Halter
Offline
Beiträge: 676
Registriert: 27. Mai 2007, 16:40
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Adoption - Ab wann ändert sich der Kolonieduft?

Beitrag von Michi-King91 » 15. Juli 2007, 14:09

Hallo Ameisenfreunde!

habe eine Frage udn zwar habe ich vor etwa 1,5 Monaten aus einem Waldnest 2 Myrmica sp. Gynen und 5 Arbeiterinnen mitgenommen.

Im Rg gefällt es ihnen scheint es gut und die Arbeiterinnen zerlegen alle 2 Tage ein Insekt. Die ersten Larven sind auch schon da.
Ein großes Problem habe ich! Im Rg hat sich ein Fäulungsprozess, wohl mit Schimmel gebildet. Dies kommt von einer Art Raupe, die komischerweise mit ins RG gefallen sein muss?!

Die Watte ist auch schon ziemlich unhygenisch. Deswegen dachte ich mir ob ich nicht noch 5-10 Arbeiterinnen des Nestes entnehmen kann und dort hinzufügen kann. Ich weiß nicht ob diese nach so langer Zeit noch wissen das sie zur gleichen Kolonie gehören? Ich will ja kein Massaker.

Wichtig wäre es aber schon, vorallem wegen dem RG, das der Umzug bald in gange kommt. Eine so kleine Kolonie würde aber nicht umziehen und der Ytong wurde noch nicht mal angeschaut!

Ich bräuchte also dringend eure Hilfe!

Danke

Mfg

Michi


Derzeit halte ich: Nichts. Habe die aktive Haltung aufgegeben.

Benutzeravatar
Oberst Emsig
Halter
Offline
Beiträge: 1364
Registriert: 17. Februar 2003, 19:03
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 6 Mal

#2 AW: Adoption - Ab wann ändert sich der Kolonieduft?

Beitrag von Oberst Emsig » 15. Juli 2007, 23:14

Hallo,

ich habe mal den Themennamen verändert und denke, dass er nun aussagekräftiger ist.

Auch habe ich dein "Myrmica rubra" in Myrmica sp." abgeändert, denn ich vermute mal ganz stark, dass du kein Taxonomie Fachmann für Ameisen bist, denn nur dieser ist mit entsprechenden Gerätschaften in der Lage eine Art zu bestimmen. Deshalb ist es sinnvoller "Myrmica sp." zu schreiben, da man den Artnamen nur vermuten kann.
(mal abgesehen davon, dass manche Shops auch unrichtig bestimmte Arten vertickern)
EDIT: Nach Absprache mit Michi lassen wir es auch bei Myrmica sp.

@Topic
Eine wirklich interessante Frage!
Ab wann differenzieren sich die Koloniedüfte von gespaltenen Kolonien?
Da weiß ich leider auch keine rechte Antwort. Würde einfach den Test machen. Immer eine Arbeiterin nach der anderen dazusetzen und sehen was passiert. Wenn es bei der ersten schon schief geht, dann natürlich sofort stoppen. ^^
Die Adoption der Arbeiterinnen aus dem Urnest kann man begünstigen, indem man die Agrressivität der Tiere mittels niedriger Temperaturen herabsenkt. Eier und Puppen nehmen aber bei Kühlschranktemperaturen Schaden! (Zeitfaktor ist mir dabei unbekannt)



Sahal
Halter
Offline
Beiträge: 1729
Registriert: 16. Februar 2006, 18:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Adoption - Ab wann ändert sich der Kolonieduft?

Beitrag von Sahal » 16. Juli 2007, 06:13

Hola,

der Kolonieduft ändert sich recht schnell, vor allem in einem neuen Nestsubstrat.

Der Kolonieduft setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, BRUN fuehrte 1913 die sogenannte Lokalkomponente ein, die nachfolgend mehrfach bestätigt wurde. Diese Lokalkomponente beinhaltet offenbar u.a. Nahrung, Nest-Umgebung und Nestsubstrat als Duftmerkmale.
Speziell zu Myrm... öhem, Deiner Art kenne ich keine diesbezueglichen Angaben.
Bei z.B. Formica polyctena (Namen bitte nicht in sp editieren, die war bestimmt sicher bestimmt) konnte durch LANGE gezeigt werden, das Subvölker sich noch nach monatelanger Separation als eigenes Volk erkannten und akzeptierten, wenn sie unter identischen Bedingungen gehalten wurden.
Wurde allerdings die Nahrung oder das Nestmaterial eines Subvolkes geändert, traten die ersten Reaktionen in Form eines eingeschränkten Nahrungsaustausches binnen weniger Tage ein! Kurze Zeit später betrachteten sich die Subvölker als Feinde.

Da Deine Kolonie Tiere (ich schreib mal Sicherheitshalber keinen Namen mehr, evtl hast Du ja Springbohnen :angst: ) nun 1,5 Monaten unter komplett anderen Bedingungen gehalten wurde, sehe ich die Wahrscheinlichkeit eines gleichen Kolonieduftes eher gering.


Nebenbei: die Produktion des Nachwuchses läuft doch schon an, warum also noch mehr Arbeiterinnen zusetzen? Es wird weder die Produktivität der Gynen großartig erhöhen, noch einen Umzug näher legen.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Neues Thema Antworten

Zurück zu „Einsteigerfragen“