Später sind wir umgezogen, in ein Grundstück mit einem richtig wilden 6000 Quadratmetergarten. Dort hatten wir allein schon drei Waldameisennester. Zumindest waren es hügelbauende. Damals schon haben wir als Mutprobe die Hand zwei Minuten reingehalten und gewartet was passiert. Aber Waldameisen können ja nicht stechen, die zwicken nur ein bissl und spritzen wie wahnsinnig ihre Säure rum. Die brennt aber auch nicht. Nur wenn man offene Wunden hat. Ich habe unsere Waldameisen oft gefüttert, mit Raupen, toten Mäusen, ect. Auch sonst war der Garten sehr naturbelassen, wir hatten einen Marder, Hornissen, Igel, 2 Wespenarten, einen Teich mit Molchen....
Nun interessiere ich mich schon seit einer Weile, so vielleicht 2 Wochen für die Ameisenhaltung von einheimischen Tieren. Ich wollte natürlich mit etwas unkomplizierten anfangen, aber auf meiner Suche nach
Kurz vorm losgehen entdecke ich dann am Waldrand , ca. 2 m im Wald drinn, einen morschen Baumstumpf einer Kiefer, gut zu erkennen an der schichtartigen Borke die sich "Schicht für Schicht" komplett abtragen lässt.
Da sah ich für einen moment eine winizige Bewegung, eine Ameise!
Winzig klein verschwand sie kurz darauf wieder einem Loch. Da brach ich das große Stück Rinde ab, nahm es mit. Das war kein Problem. Ab und zu schauten zwar ein paar Meisen raus, aber die verschwanden dann sofort wieder in den Löchern. Intressant ist dass sie zwar die Gänge benutzen, die garantiert jemand anders da reingefressen hat, die Larvenkammern aber in den zwischenräumen bauen, die entstehen wenn ein Mittelstück im inneren rausbröselt. So waren die Larvenkammern keine in dem Sinne sondern eher tiefe Spalten.
Zu hause angekommen, war mir klar dass die da freiwillig nicht rauskommen, zudem hatte ich auf die Schnelle kein so großes Gefäß.
Und Wassergraben, nicht bei diesen Winzlingen. Die können da ja schon mit einem Stück Fliegenschiss eine Kreuzfahrt machen.
Also habe ich die Borke stück für Stück zerbröselt, die herauskommenden Arbeiter vorsichtig mit einer Feder in das Reagenzglas gekehrt. Die waren übrigens so fleißig, und haben trotz Todesgefahr
Letzendlich kann ich behaupten wohl 80% der Arbeiter, ich schätze so 30-40 gerettet zu haben, und vielleicht 60% der Eier und
Ich denke, das sollte zum Ãœberleben reichen.
Ich habe nun ein kleines Formicarium vorbereitet, die Grundfläche beträgt ca. 20 x20 cm, es ist 10 cm hoch. Also ich denke, dass müsste reichen..
Das Formicarium ist eine kleine Plastischachtel, mit luftdicht schließendem Deckel. Als Bodengrund habe ich dünn Sand aus dem Sandkasten meiner Brüder gestreut. Ansonsten habe ich noch eine Deckglasscheibe als Stelle für das Zuckerwasser (verdünnter Zuckerrübensirup) und ein paar Blattläuse reingelegt, die können die fressen oder melken, je nach Bedarf ^^.
Die Bruthöhle habe ich aus zwei Objekträgern gebaut. Dazwischen findet sich zwei Eissstiehle aus Holz, ich dachte die sind auf jeden Fall lebensmittelecht. Die habe ich zurechtgefeilt, sodass zwei Kammern mit zwei Eingängen entstanden, die Höhe dürfte so 2,5 mm betragen, dass solte für die Zwerge reichen, denn die Fundortspalte war ungefähr genau so groß. Rote Folie habe ich nicht sofort gefunden, zum Kaufen hatte ich keine Lust, anstatt dessen habe ich einen roten Foliestift genommen und damit die Objektträger bemalt. Ich hoffe, das reicht. Die Meisen sind momentan voll auf Erkundungsgang, leben aber noch im RG wo das Nest unter drei Rindenblättchen ist, die ungefähr Briefmarkengröße haben. Die überraschen mich immer wieder. Den notwendigen Temperaturausgleich bekommen sie auch, sie stehen draussen im Garten.
Morgen früh werde ich mal schauen ob es beschlagen ist, ich werde sie sowieso in den Schatten stellen, müssen, ihre Stelle im Wald war schließlich auch schattig.
Nun, habe ich was falsch gemacht, bzw was könnte ich besser machen?