Ameisen ohne eigene Anwesenheit halten?

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Karl144
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#1 Ameisen ohne eigene Anwesenheit halten?

Beitrag von Karl144 » 24. Juni 2009, 18:18

Hi Leute,

glaubt ihr, es ist möglich Ameisen zu halten, obwohl man hin und wieder ne Zeit nicht bei ihnen ist und sie eine andere Person versorgt?

Warum diese euch sicherlich seltsam erscheinende Frage?

Weil es mir ab September so gehen wird. Ich muss entweder meine Ameisen jeweils für eine Woche pro Monat/ 2 Monate von einer anderen Person versorgen lassen oder sie abgeben :(. Ich möchte so viele Meinungen wie möglich dazu hören.

Speziell in meinem Fall ist es so, dass ich Blattschneider (Acromyrmex sp.) haben möchte. Ich habe jedoch Angst, dass meine Mutter mit der Situation für eine Woche nicht zurecht kommen wird. Füttern wäre ja kein Problem, aber wenn mal was mit der Temperatur oder der Feuchtigkeit nicht stimmt?
Temperatur wäre mit einer guten Zeitschaltuhr kein Problem (oder nicht?) aber die Feuchtigkeit? Vielleicht, dass ich das Formicarium mal 1 oder 2 Monate in realitätsnahen Umständen quasi testlaufen lasse. Dann würde ich ja sehen, welche Probleme entstehen

Also die konkrete Frage:

Denkt ihr, ich kann eine Blattschneider Kolonie unter den gegebenen Umständen halten? Denkt ihr, ich kann es schaffen, Temperatur und Feuchtigkeit nach einiger Übung ohne Fremdeinwirkung konstant zu halten? Welche anderen Probleme könnten noch auftreten, bei welchen ich, wenn ich Zuhause wäre, helfen könnte? Wie könnte man das ganze vereinfachen?

Falls es mit den Blattschneidern nix werden sollte, werden es Messor sein ( Messor minor hesperius ist am warscheinlichsten). Denkt ihr, ich kann eine Messor Art unter den gegebenen Umständen halten? Hier wären Temperatur und Feuchtigkeit wesentlich einfacher zu regeln (denke ich).

Hoffe ihr versteht mein Anliegen.
Danke im Vorraus
Mfg, Karl144


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TRIA
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#2 AW: Ameisen ohne eigener Anwesenheit halten?

Beitrag von TRIA » 24. Juni 2009, 18:56

Messor auf jeden fall. Ich hatte zwar noch keine große Kolo., aber ich seh ja bei Dirk das er sich so gut wie nie kümmern muß. Acromyrmex wird zwar später zum Selbstläufer, aber auch da kann was passieren. Bei Darki ist mal gleich ein ganzes Pilzbecken abgestürzt. Für den Anfang könnte dir da zB. das Hygro-Therm-HT-10 helfen. Das Teil regelt nicht nur Wärme, du kannst auch Lüfter steuern. Da ich keine Werbung machen möchte, schau einfach mal in den Shops rum, habs schon so um die 100 Euronen gesehen.


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Sajikii
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#3 AW: Ameisen ohne eigener Anwesenheit halten?

Beitrag von Sajikii » 24. Juni 2009, 20:15

TRIA schrieb eigentlich eh schon das wichtigste. Da du aber mehrere Meinungen lesen willst, schreibe ich was dazu bzw. bekräftige die Aussagen über mir. ;)

Wo ich mir am wenigsten Sorgen machen würde wäre eine Messor sp. Kolonie. Sie lagern nicht nur ihre Körner für lange Zeit vor, man kann auch problemlos in der Arena große Behälter mit Körnern gefüllt reinstellen wo sie ununterbrochen bei Bedarf sich was holen können. Was auch wichtig wäre sind Wasserquellen zum trinken als auch für das Nest zum befeuchten. Mit etwas Geschick könnte man durch Docht eine langanhaltende Wasserzufuhr gewährleisten. Aber eine Vogeltränke könnte auch jemand Zweiter nachfüllen. Wenn die Ernteameisen dann auch noch auf Blütenpollen abfahren, muss die Ersatzpflege nicht immer mit Futterinsekten arbeiten (falls sie sich ekelt, man weiß ja nie ^^). Ah ja, Zuckerwasser kann man ja genauso toll in Vogeltränke anbieten. Unterm Strich wirst du zum Entschluß kommen das Messor sp. wahrhaftig als nicht kompliziert erscheint.

Acromyrmex sp. spielt da natürlich in einer anderen Liga! Ich würde sagen, wenn die Kolonie gut "eingefahren" ist und optimal "läuft", die Anlage komplett ist (Futter-, Abfall- und Pilzbecken) und eine verlässliche Technik die Temperatur (eventuell auch die Luftfeuchtigkeit) kontrolliert, würde ich mit einem zugedrückten Auge sagen, dass es möglich wäre die Kolonie der Ersatzpflege zu überlassen ;). Wichtig wäre das die Anlage nicht im Licht steht, die Pilzkammer schön viel Substrat hat (Substraterde/Sand/Tongranulat Gemisch) und dabei schön Feuchtigkeit speichert. Sieht man ja gut am Tongranulat, wenn er schön dunkel ist. Bevor die Blätter in das Futterbecken kommen, sollten sie vorher noch gut mit Wasser abgewaschen werden (aber nicht abtrocknen, schön nass reinlegen, aber natürlich nicht so das die Ameisen baden gehen). Dies bewirkt, dass die Luftfeuchtigkeit im Pilzbecken zusetzlich erhalten bleibt. Naja, und den Wassertank bzw. Vogeltränke kann eh jeder Mensch nachfüllen, sowie Obst und Haferflocken zur Abwechslung mit reinlegen. Sollte kein Problem sein *gggg*.

Tja, müsste klappen! Bei Messor sp. hätte ich aber weniger Bedenken! Vorallem deswegen, weil sie im Winter eh weniger Pflege brauchen.


LG

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Karl144
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#4 AW: Ameisen ohne eigener Anwesenheit halten?

Beitrag von Karl144 » 24. Juni 2009, 20:16

Danke Tria. Edit: Danke Sajiki, hab den Beitrag erst jetzt gelesen.

Wird ein normale Zeitschaltuhr für eine Beheizung nicht ausreichen? Ich denke, wenn ich ein bisschen übe (1 Monat :D ), dann könnte ich es in den Griff kriegen die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur, durch regelmäßiges einsetzen einer Beheizung (durch Zeitschaltuhr) auf ein konstantes, passendes Maß zu bringen. Oder nicht?

Welche Probleme könnten noch entstehen?


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Imago
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#5 AW: Ameisen ohne eigener Anwesenheit halten?

Beitrag von Imago » 24. Juni 2009, 20:54

Hallo Karl144!

Ich finde es sollte nicht vergessen werden, wieviele Probleme schon allein bei Anwesenheit des Halters auftreten können. Wieviele Problemberichte und hilfesuchende Posts hier im Forum existieren. Gerade Acromyrmex sp. aber auch über Messor sp..

Natürlich wird es möglich sein. Natürlich werden aber auch Probleme auftauchen, wenn Du verstehst was ich meine.

Ob akute Probleme vom Pflegepersonal erkannt werden ist zu dem fraglich.

Auch Messor sp. kann aus Sicht des Halters aus unerklärlichen Gründen eine schlechte Entwicklung an den Tag legen, oder versterben. Diese Unerklärlichen Gründe könnten aber geklärt werden, wenn man stetige ("normale") Anweseheit gewährleisten kann und vermieden werden.

Acromyrmex sp. ist schon allgemein nicht leicht zu halten wie viele Berichte hier im Forum beweisen. Die Parameter in denen sich diese Ameisen wohlfühlen und existieren können lassen schlicht und ergreifend wenig Spielraum.

Alles in Allem denke ich, dass die Qualität und die Quantität der Kolonie fast schon entscheidender ist, als die Vorkehrungen die ein Halter in seiner Abwesenheit treffen kann, denn unerfahrenes mit der Materie nicht vertrautes Pflegepersonal ist auch nur höchstens für die Sicherung der Futtergabe zu befähigen und nicht für das Breite Band des Wohlergehens der Ameisen.

Wieviele Halter haben trotz Erfahrung und Anwesenheit Probleme mit diesen Ameisenarten, wenn auch weniger mit Messor sp. als mit Acromyrmex sp..

@Karl144!

Was für Aspekte, Gründe, Argumente könnten Dich den von dem Vorhaben abbringen, und welche bestärken?

Der Satz: Im Endeffekt musst Du selber wissen was Du Dir zutraust. Ist denke ich hier völlig fehlangebracht.

Primär wäre es wichtig für Dich das Pfelgepersonal etwas zu schulen, oder Dir Gedanken darum zu machen, wieviel Geld Du evtl. außerhalb Deines Verschuldens guten Gewissens in den Wind schießen kannst. Oder anderen Leuten das schlechte Gewissen anvertrauen kannst, wenn die Kolonie zeitens Deiner Abwesenheit zugrunde geht.

LG Imago



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Karl144
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#6 AW: Ameisen ohne eigener Anwesenheit halten?

Beitrag von Karl144 » 24. Juni 2009, 21:20

Naja, was heißt "Vorhaben"? Ich wollte ja erstmal wissen, obs möglich ist, deshalb die Frage. Von/ In meinem "Vorhaben" abbringen/bestätigen können mich alle Argumente, die gut sind ;)

Danke für deine Meinung Imago. Kannst dich hier gerne nochmal einbringen.

Ich werde über alle Argumente gründlich nachdenken und erst in ein paar Tagen/Wochen entscheiden. Also her mit den Meinungen ;)


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TRIA
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#7 AW: Ameisen ohne eigener Anwesenheit halten?

Beitrag von TRIA » 24. Juni 2009, 22:51

Ich denke, wenn ich ein bisschen übe (1 Monat :D ), dann könnte ich es in den Griff kriegen die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur, durch regelmäßiges einsetzen einer Beheizung (durch Zeitschaltuhr) auf ein konstantes, passendes Maß zu bringen.

Wenn das so einfach wäre, gäbe es solche Steurgeräte nicht ;) Das würde nur funktionieren, wenn du einen direkten Draht nach oben hast und das Wetter sich nie wieder verändert :D


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Fraaap
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#8 AW: Ameisen ohne eigener Anwesenheit halten?

Beitrag von Fraaap » 25. Juni 2009, 14:49

Messor können ohne Probleme einen Monat oder sogar mehr sich selbst überlassen werden. Ich hatte mich auch schon etwas mehr als einen Monat nicht um meine Messor-Kolonie gekümmert, und es gab keinerlei Probleme. Körner haben sie eh genug im Nest, nur für genügend Wasser musst du sorgen.

Imago, kannst du bitte etwas weniger geschwollen schreiben? Ich muss mir ständig deine Beiträge mehrmals durchlesen, um überhaupt zu verstehen was du meinst. Was du da in 'besondere Worte' verpackst kannst du auch ganz normal schreiben, dann wäre es für alle einfacher.



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