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Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
JohnnyLaser
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#1 Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Beitrag von JohnnyLaser » 26. Januar 2014, 20:49

Hey Leute hab mich grad neu in diesem Forum angemeldet weil ich ein paar Fragen hab an die Leute die sich mit Ameisen auskennen:)
Nun zum eigentlichen.
Wir haben vor in der Schule einen Ameisenbau ähnlich wie bei Globetrotter in Hamburg zu errichten. Also mit durchsichtigen Röhren etc.
Das ganze würde in einem großen überdachten nicht beheizten Innenhof stehen.
Nun wissen wir aber nicht womit wir überhaupt anfangen sollen. Was gibt es allles zu beachten und kann ich mir irgendwo so eine Anlage planen lassen? Sonst würde ich es auch machen aber weiß halt nicht genau was ich alles beachten muss etc . Würde mich über Hilfe freuen :)



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Bernerber
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#2 AW: Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Beitrag von Bernerber » 26. Januar 2014, 21:15

Hallo

ein großes Problem sehe ich an den Schülern selber. Ist es direkt zugänglich? Wenn ja, werden unter Garantie einige Erschütterungen die Kolonie eingehen lassen. Es muss also zu aller erst so geplant werden, das die Schüler nicht direkt an die Scheiben klopfen können.

Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass das Nest im starken Winter eine kleine Wärmequelle benötigt. Ameisen in der Natur ziehen weiter in das Erdreich wenn es doch zu kalt wird. Ich empfehle also dem Nest eine Wärmequelle hinzuzufügen, welches eintritt wenn die Temperatur unter z.B. 5 Grad sinkt und soll das Nest auf dieser Temperatur halten.

Bezüglich des Nestes ist das Wissen um welche Ameisenart es sich handeln soll von Vorteil.

Ich würde also erst einmal eine Ameisenart auswählen um das Nest der Ameisenart anzupassen.

Mit Röhrensystem ist eine hervorragende Wahl! Je nach Art kann man Plexiglasröhren mit einem Innendurchmesser von 3cm bis 10cm aufwählen. Wenn man Gärungsschneiden und den Umgang mit Plexiglaskleber beherrscht, kann man eine Menge erreichen.
Beispiel wäre ([url=http://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=plexiglasröhre&clk_rvr_id=578228839278&adpos=1t2&MT_ID=43&crlp=32603373299_109&device=c&geo_id=33421&keyword=plexiglasröhre&crdt=0]Plexiglasröhren[/url])


Wenn man den Ameisen eine Möglichkeit gibt in die Natur entweichen zu können, so würden diese es wahrnehmen, somit müsste man eine Arena bauen.
Eine Arena würde ich in diesem Falle als Insel bauen, außen herum 10-20 cm Wasser, in der Mitte eine große Insel. Zugang wäre dann durch das Röhrensystem z.b. von unten.



Eine entscheidene Frage vorerst wäre wohl, wie viel Geld kann die Schule dafür ausgeben?



Bernerber



Edit:

Um genauer zu helfen, müsst Ihr schon einiges an Informationen heraus geben. Es wird hier denke mal niemand dir das alles bis in das kleinste Detail Planen. Ich denke wir können euch Hilfestellungen bei gewissen Problemen geben sowie Denkanregungen. Aber keine Planung der gesamten Anlage.

Was habt ihr denn bis jetzt schon Geplant?
Habt ihr Zeichnungen, Informationen für uns?
Was von der Planung wurde bis jetzt schon Umgesetzt?
Finanzielle Mittel?
Wie viele Personen sind in dem Projekt involviert?
Welche Größe soll euer Projekt betragen?



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Antkönig
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#3 AW: Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Beitrag von Antkönig » 26. Januar 2014, 23:01

Hey JonnyLaser,

da nach meinem Wissen bei Globetrotter in Hamburg, Blattschneiderameisen ausgestellt sind, ist dein Projekt in einem unbeheizten Hof SO nicht machbar.
Da Blattschneideameisen aus den wärmen Regionen kommen, benötigen diese Temperaturen um die 25-30°C.

Es wär aber möglich z.B die Einsteigerameise Lasius niger zu wählen die mit den Temperaturen durchaus klar kommt. Diese jedoch hält wie alle einheimischen Arten eine ~5 Monate lange Winterruhe. In dieser Zeit gäbe es für Schüler und auch Lehrer sehr wenig zu beobachten.

Aber wie Bernerber schon angesprochen hat brauchen wir unbeding mehr Infos um genau helfen zu können.

LG Antkönig


LG Antkönig :)

Krabbeltierfan
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#4 AW: Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Beitrag von Krabbeltierfan » 27. Januar 2014, 10:12

Hallo JohnnyLaser,

willkommen im Forum. Solche Vorhaben in Schulen sind durchaus realisierbar. Nun kommt es natürlich darauf an, was für Ameisen eingesetzt werden sollen.

Persönlich favorisiere ich in solchen Situationen Ameisen der Gattung Formica. Besonders Formica sanguinea. Eine heimische Art, welche ohne zusätzliche Heizung ö.ä. zurecht kommt. Sie vermehren sich schnell und durch die Größe und Aktivität können die SchülerInnen leicht das Geschehen beobachten. Größer als F. sanguinea ist z.B. Camponotus ligniperdus. Diese Art braucht aber auch länger für ihre Entwicklung, weshalb besonders hier eine größere Kolonie in einer Schule zu empfehlen ist. (Also gleich groß kaufen).

Was gibt es sonst noch? Ja die Erschütterungen. Natürlich kann man die Tiere damit teilweise ganz schön nerven. Allerdings sind Ameisen hart im Nehmen, das wird nicht weiter schlimm sein. (Wie bei allen Tieren, unablässiges treten ist zu unterlassen).

Ich empfehle also dem Nest eine Wärmequelle hinzuzufügen, welches eintritt wenn die Temperatur unter z.B. 5 Grad sinkt und soll das Nest auf dieser Temperatur halten.

Zu dem Punkt wurde erst vor kurzen hier im Forum mit Hilfe von Literatur das Gegenteil dargelegt. Die wohl meisten heimischen Arten können Minusgrade ab, die F. sanguinea nach eigenem Test bis zu -15°C. Sollte reichen?

Auf dieser Seite ist zudem ganz viel Literatur für LehrerInnen angegeben. Eventuell auch etwas für dich.

Grüße
Krabbel



JohnnyLaser
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#5 AW: Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Beitrag von JohnnyLaser » 27. Januar 2014, 16:38

Hey Leute ich freue mich echt grad dass hier so viele Leute antworten und helfen :D Ja ich glaub es ist echt Sinnvoll sich zuerst für eine Art zu entscheiden.
Es handelt sich wie gesagt um einen überdachten nicht beheizbaren Innenhof in dem viele Pflanzen wie zum Beispiel Bananenbäume und Zitronenbäume stehen.

Ich werde ein paar Links einfügen ich denke dann könnt ihr euch ein besseres
Bild machen.

Ich würde auch denken, dass es Sinnvoll ist eine "heimische" Art zu nehmen, welche unter den hier herrschenden Wetterbedingungen einfach überleben kann. Und wie oft muss man die Ameisen denn ungefähr füttern, würde natürlich Sinn machen wenn die nicht täglich oder so gefüttert werden müssen. Sie sollen sich halt durch ein Röhrensystem bewegen können, damit die Schüler sie beobachten können von starken unruhestiftern gehe ich nicht aus, es gibt in der Mittagspause auch eine Aufsicht.... Eine Möglichkeit die Ameisen in die Natur zu lassen sieht schlecht aus.
Ich werde diese Woche noch versuchen rauszubekommen wie viel Geld zur Verfügung steht, der Schulleiter unterstützt das auf jeden Fall meinte er letztens :)
Hier nun 3 Links zu Bildern vom Innenhof :
http://www.gymfi.de/wp/wp-content/uploads/5cInnenhof-Pause.jpg http://www.gymfi.de/wp/wp-content/uploads/5aInnenhof-mit-Getr%C3%A4nkeautomat.jpg
http://www.gymfi.de/wp/wp-content/uploads/5bInnenhof-Nordseite.jpg



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Bernerber
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#6 AW: Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Beitrag von Bernerber » 27. Januar 2014, 17:55

Euer Schulinnenhof ist wirklich hübsch gestaltet, da habe ich schon ganz anderes erlebt.

Wenn wir die Art der Ameise wissen, so können wir dir nähre Informationen geben.

Für ein Schulprojekt würde ich eine Art wählen die Besonderheiten hat, um die Schüler auch dafür zu Interessieren.
Ein paar Arten würde ich auf jeden Fall empfehlen.

Camponotus lateralis (bilden "Honigtöpfe", sehr interessant zu beobachten)

Camponotus cruentatus (einer der größten Ameisen Europas)

Camponotus truncatus (Kastenbildung der Arbeiterinnen / Major/Minor)

Formica sanguinea (Äußerst robuste Art. Für Showeffekte kann man denen auch Brut anderer Formica geben und erhält eine Mischkolonie)

Manica rubida (Auffällige Farben, Robust, große Kolonien)

Allgem. Messor (Starke zahlreiche Kolonien, Kastenbildung, Ernteameise Sammelt Körner, Fütterung unproblematisch, kann auch mal mehrere Wochen nur von dem gesammelten Körnervorrat Zähren, im allgemeinen eine sehr hübsche Ameise)

Pheidole pallidula (äußerst zahlreiche Art, Starke Kastenbildung (Minor-Major-Soldat) äußert Robust)


Diese Arten fallen mir direkt aus dem Kopf ein die man verwenden könnte und sehr ansehnlich sind.



Bernerber




Edit:

Ihr müsst euch natürlich auch Schlau lesen und unter anderem dieses Forum durchstöbern damit ihr euch sicher seit das ihr diese Ameisenart wollt. Sagt euch bitte folgendes:

Warum diese Art?


So ein Schulprojekt geht natürlich nicht von Heute auf Morgen. Es brauchst viel Planung, Geduld und Zeit dazu.
(Auch Geld!)



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Antkönig
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#7 AW: Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Beitrag von Antkönig » 27. Januar 2014, 18:22

@Bernerber:
Da JonnyLaser bereits schrieb das er eine ,,heimische´´Art wählen würde, fallen einige, von dir gennaten Arten schon einmal weg:

Camponotus cruentatus (hält auf keinen Fall Temperaturen unter 0°C aus +Wärmequelle)

Allgem. Messor (benötigt zumindest im Nestberiech eine Wärmequelle)

Pheidole pallidula (hoher Ausbruchsschutz nötig, stell ich mir bei einer Schule kompliziert vor ;) und natürlich auch wieder eine Wärmequelle))

Ich schließe mich Krabbeltierfan an, eine Formicaart ist für dein Projekt wohl die attraktivste Variante.

Meine Frage ist noch wehr das Füttern übernimmt und vor allen Dingen wie die Tiere in den Ferien versorgt werden?

Denn eine große Kolonie (~1000-2000 Tiere) kann doch einiges an Futter verschlingen.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

LG Antkönig:)


LG Antkönig :)

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#8 AW: Ameisenbau in der Schule (Hilfe, Bau, Planung)

Beitrag von Gast » 27. Januar 2014, 18:28

@ JohnnyLaser,

??? Bananenstauden und Zitronenbäumchen in einem nicht beheizten Hof in Hamburg???
Durch die Überdachung ist er wahrscheinlich vor stärkerem Frost geschützt. Aber ich glaube, Du musst Dich zuallererst mal um die Temperaturbedingungen in diesem Hof kümmern! Und zwar ganzjährig, wenn die Ameisen in einer dauerhaften Installation (Röhrensystem) gehalten werden sollen. – Welche Temperaturen kommen maximal vor, welche minimal?

Mit tropischen Ameisen wie Blattschneidern oder Oecophylla dürfte da nichts zu machen sein.
In D heimische Arten, die in so einem Röhrensystem laufen, gibt es kaum. Waldameisen (Formica s.str.), die das evtl. tun würden, sind gesetzlich besonderes geschützt; da wird es keine Ausnahmegenehmigung geben.

Lasius fuliginosus würde ein solches System nutzen, aber als einheimische Art eben nur von etwa April bis September/ Oktober; dann benötigt sie eine Winterruhe bei niedrigen Temperaturen über 4-5 Monate.

@ Bernerber: Die Ameisen sollen doch in einem Röhrensystem über viele Meter laufen (vielleicht in Augenhöhe zwischen den Bäumchen?). Das bringt nur etwas bei Arten mit großen Völkern UND großen Individuen!

Die heimlich lebenden Camponotus truncatus und C. lateralis fallen da von vornherein weg (ich habe beide bei mir im Garten! Und sehe sie nur an wirklich heißen Sommertagen mal einzeln auf ihren Baumstämmen umher krabbeln).

Manica rubida ist eine am und im Boden lebende Art. Ob die sich in Röhren von Baum zu Baum bewegen mag?

Pheidole pallidula ist eine winzige Art, ebenfalls im Boden nistend, und über relativ kurze Strecken an der Oberfläche furagierend. Fällt weg.
Und so weiter…

Ich halte das Projekt für undurchführbar, es sei denn, der Innenhof hätte ein Klima wie ein tropisches Gewächshaus in „Planten & Blomen“, und man würde tatsächlich Blattschneider (Atta sp.) dort ansiedeln.....

Ich will Euch nicht „abwürgen“, nur vor letztlich zwecklosen Aufwendungen und vor Enttäuschungen bewahren!

MfG,
Merkur



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