Hallo

Ich stehe momentan am Anfang meiner Vertiefungsarbeit, im letzten Ausbildungsjahr zum Biologielaboranten, und möchte diese über Ameisen machen. Da auch ein praktischer Teil dazu gehört (und ich sowieso schon länger mit dem Gedanken spiele) möchte ich mir eine Ameisenkolonie zu tun. Beziehungsweise würde ich gerne eine Kolonie beim entstehen und Wachsen beobachten.
Ich habe gedacht ich hole mir eine Königin von Lasius niger mit 5-10 Arbeiterinnen (so vom Antstore angeboten). Allerdings ist die frage wie schnell diese Kolonie wächst und wieviel ich da wirklich im VA-Zeitraum beobachten kann. Der Abgabetermin ist in etwa einem halben Jahr. Daher meine Frage was ihr mir empfehlt mit was für einer Koloniegrösse ich starten sollte, ich würde schon gerne am Anfang eine möglichst kleine Kolonie haben.
Ebenfalls, was würdet ihr mir sonst noch für, bevorzugt Europäische, einfach zu haltende und Aktive Arten empfehlen?

Adesgran

Hast Du Dich also schon länger mit dem Thema Ameisen, Gründung, Wachstum befaßt?
So eine Gründerkolonie, mit 10 bis 15 Meisen wird es bis zum Winter so ca auf die 50 bringen, dann ist aber erst mal Ruhe bis zum Frühjahr. So gesehen fehlen Dir von Deinem halben Jahr schon fünf Monate, denn der August ist ja eigentlich auch schon rum.
Da wäre es ja fast noch interessanter, noch eine Gyne zu erhaschen und die Gründung an sich zu verfolgen, bis zum Winter.

Ich hab mich schon etwas eingelesen bei mehreren gelegenheiten. Ich habe auch nereits einige Erfahrungen in der Wirbellosen-Terraristik.
Ich denke es sollte möglich sein die Überwinterung erst nächstes Jahr (nach Abgabe) durchzuführen. Bei mir in der Wohnung herscht ja kein Jahreszeitenwechsel und somit kann ich die Überwinterung auch zu einem anderen Zeitpunkt durchführen, natürlich dann in Zukunft auch im Jahresrythmus. Oder ist das bei Ameisen nicht möglich? Ich hab das bei anderen Tieren auch schon so gemacht.

Bei Lasius ist das schon möglich, da deren Rhythmus exogen ist. Formica oder Camponotus würden Dir hier einen Strich durch die Rechnung machen, wenn sie durch sind mit ihrem "Sommerprogramm", dann ist erst mal Ruhe.
Auf Dauer wurden aber auch bei Lasius Fehlentwicklungen festgestellt, wenn sie ganz ohne WR gehalten wurden.

Willst Du die Ameisen regelmäßig zählen? Dann würde ich zu einem Acrylnest raten.

Versteh ich nicht.
Willst Du eine Arbeit über die Myrmekologie halten und seperat eine Kolonie als Haustier führen?
Eine Arbeit mit deren Verhalten und Wachstum unter individuellen Vorraussetzungen wirst Du keine 12 Sätze auf das Papier bringen ,denn Dir fehlen die Gegenbeispiele die Argumente des für und wider, ebenso, in einer so kurzen Zeit den tatsächlichen Einblick in den wechsel des Verhalten der Gattung aus der Gründungsphase in die Koloniealzeit der Einfluss von Wetter und Temperatur und Effekt von Futter und Platz.
Du solltest statt dessen die HB´s studieren -Schlüsse ziehen und Vergleichen und seperat das Ameisenhalten angehen.

mit all den HB´s über Lasius niger hier und anderen Foren biste gut mit einem halben Jahr lesen dabei und es würde Dir so eher helfen.
VG

Falls möglich kannst du ja auch bei einem Ameisenshop fragen ob eine Art Praktikum möglich wäre. So kannst du dir verschiedene Arten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien anschauen, und hast zugleich Fachpersonal das du löchern kannst

Was auch zu bedenken wäre:

Was passiert mit deiner Kolonie wenn deine Arbeit/Ausbildung abgeschlossen ist.
Eine Lasius niger Königin kann es wohl auf ~30 Jahre bringen, nur mal so am Rande, die mögliche Lebenserwartung sollte bei jedem Tier vor der Anschaffung auch mitbedacht werden.

(ich möchte dir keinesfalls von der Haltung abraten, nur ein paar hoffentlich hilfreiche Denkanstöße geben)

Selbst habe ich mir kürzlich eine Lasius niger Königin angeschafft und bereits viel Freude damit (inzwischen fast 20 Arbeiter)

Hallo

Ich würde die WR natürlich nicht dauerhaft aussetzten sondern nur bis nach der Arbeit verschieben.
Es ist so das für die Arbeit ein "praktischer Teil" verlangt wird, was allerdings einfach heisst das ein Teil auf persönlichen Erfahrungen basieren muss die man in dieser Zeit sammelt. Daher möchte ich lediglich das Verhalten und denn Wachstum der Kolonie beobachten, Ameisen zählen hab ich nicht vor Desweiteren machen wir die Arbeit im Allgemeinbildungsunterricht, sie muss also nicht extrem fachlich sein.
Ein Praktikum ist mir leider nicht möglich, da ich ja selber noch arbeite.
Das mit der Lebenserwartung ist mir schon klar, ich war ja auch eine weile lang Terrarianer.

Gruss
Adesgran

Hallo,


ich würde dir für dein Projekt nicht zu den eher langsam wachsenden einheimischen Arten raten, sondern zu schnell wachsenden Exoten ohne Winterruhe. Darunter fallen verschiedene Messor (die sind vermutlich am einfachsten zu halten), Pheidole (recht kleine Ameisen, daher schwierig beim Ausbruchsschutz) und auch diverse Camponotus (die sind dann meistens aber relativ teuer). Aber es gibt noch einige andere Gattungen, die in Betracht kämen. Am besten wäre es daher, dass du hier hinschreibst, was dir wichtig wäre bei der Kolonie.