Amphibiensterben, zweite Runde

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swagman
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#1 Amphibiensterben, zweite Runde

Beitrag von swagman » 23. September 2013, 22:01

Als ob ein Killerpilz nicht reichen wĂĽrde!

Jetzt wurde, erstmals bei Feuersalamandern in den Niederlanden, eine weitere Art der für Amphibien tödlichen Pilzgattung Batrachochytrium beschreiben.
Seit 2010 sterben in den Niederlanden massenhaft Feuersalamander, inzwischen lassen sich nur noch 4% (!) der ursprĂĽnglich Population nachweisen.
Dieses Jahr wurde nun ein neuer, fĂĽr das Massensterben verantwortlicher Pilz beschrieben, Batrachochytrium salamandrivorans, welcher obwohl nahe mit Batrachochytrium dendrobatidis verwandt, sich doch genetisch von diesem unterscheidet.
Der eine Pilz ist schon verheerend fĂĽr Amphibien weltweit, jetzt sind es schon zwei.

Auch der Versuch einer ex-situ Erhaltungszucht der Feuersalamander in den Niederlanden scheiterte, da fast 50% dieser Tiere durch den extrem ansteckenden und tödlichen Pilz dahingerafft wurden. Da die Haltung von heimischen Amphibien in den Niederlanden verboten ist, gibt es auch keine Population in menschlicher Obhut auf die man noch hätte zugreifen können.

Und zu allem Übel, wurde der Pilz nun wohl schon in Deutschland bei Feuersalamandern in Haltung nachgewiesen. Darüber soll es bald eine Veröffentlichung geben. Vermutlich wurde der Pilz durch Moos aus dem Wald in die Haltung eingeschleppt.



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#2 AW: Amphibiensterben, zweite Runde

Beitrag von Icon » 24. September 2013, 09:16

Hi swagman,

Trauriger Bericht!
Ich lebe in BaWĂĽ, sĂĽdwestlich von Stuttgart.
Sah man frĂĽher keine Salamander - at all - in dieser Gegend begegne ich seit etwa einem halben Jahr zunehmend Leichen des Feuersalamanders am Waldrand, oder unversehrt auf Feldwegen.
Da ich mit dem Hund immer andere Routen laufe nehme ich nicht an, dass das durch normalen Verschlag zu begrĂĽnden ist, aber ich will auch keine Verbindung suchen.
Als ich jedoch das Thema las wurde mir ganz Angst und Bange.
Ich werde mal die Kamera mitnehmen und versuchen die Situation festzuhalten...

LG
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#3 AW: Amphibiensterben, zweite Runde

Beitrag von Gast » 24. September 2013, 10:22

[font=Times New Roman]Zumindest für Batrachochytrium dendrobatidis wurde ja eine Einschleppung / Verschleppung mit exotischen Froschlurchen nachgewiesen. Wikipedia: "Die zum Froschtest verwendeten afrikanischen Krallenfrösche waren oft vom Chytridpilz befallen, der dadurch weltweit verbreitet wurde und heute als eine der Ursachen für das globale Amphibiensterben angesehen wird."[/font]

[font=Times New Roman]Ich denke seit Jahren darüber nach, was wohl geschieht, wenn mit den Hunderten von eingeführten und gehandelten Ameisenarten ein ähnlicher Organismus verteilt wird, der Ameisen befällt? [color=#0000ff]http://www.ameisenforum.de/wissensthreads/36335-infektionsgefahr-durch-exotische-ameisen-infektionsthread.html [/color][/font]

[font=Times New Roman]Aber ja, ich weiß doch, dass kein solcher Erreger bei Ameisen bekannt ist, und vor allem, dass niemals Ameisen aus der Haltung entkommen, oder gar absichtlich fahrlässig „in die Freiheit entlassen“ werden. :ironie:[/font]

[font=Times New Roman]Nur: Bis zum Amphibiensterben I war das bei Amphibien genau so! :mad:[/font]
[font=Times New Roman]Traurig....[/font]

[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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