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Unterthemenaufruf direkt mit Klick auf die Zahlenfolgen z. B. 1.4.1
- 1.4.1 Was für Nesttypen gibt es?
- 1.4.2 Wie groß (Kammern, Gänge) muss das Nest sein?
- 1.4.3 Welche Ausbruchsicherungen gibt es?
- 1.4.4 Welchen Bodengrund/welches Substrat soll ich verwenden?
1.4.1 Was für Nesttypen gibt es?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Ameisen ein schönes zuhause anzubieten, einige Halter bauen ihre Nester, die oft sehr ausgefallen und eindrucksvoll sind.
Die gebräuchlichsten Nester sollen hier kurz vorgestellt werden.
Beachte:
Nester alleine reichen nicht für eine ordentliche Ameisenhaltung aus, man benötigt zudem eine Arena (siehe unten).
Das Reagenzglasnest
von Erne
Dieses Nest wird meistens für Königinnen während der Koloniegründung und für kleine Völker verwendet.
Die Königinnen haben in den Nestern ihre Ruhe und können gleichzeitig beobachtet werden.
Für größere Kolonien ist dieses kleine Nest natürlich unbrauchbar.
Achtung: Reagenzglasnest unbedingt mit der Öffnung leicht schräg nach oben stellen, um ein Auslaufen des Wassertanks in den Nestbereich zu verhindern.
Das Wasser muss die Watte aber immer noch berühren, um sie feucht zu halten.
Das Ytongnest, liegende Variante
von Colohponius
Stehende Variante
Das Ytongnest ist aus Sicht vieler Ameisenhalter die beste Nestvariante, da man diesen Gasbeton/Porenbeton leicht befeuchten kann, er in Verbindung mit einer Glasscheibe und roter Folie eine sehr gute Beobachtung der Ameisen zulässt und kaum schimmelt.
Ytongsteine gibt es in jedem Baumarkt, oft besser bekannt als Gas- oder Porenbeton.
Man unterscheidet zwischen liegenden und stehenden Ytongnestern.
Liegende Ytongnester haben den Vorteil, dass man von oben auf das Nest schauen kann, die Bewässerung über einen Wassertank nimmt dem Volk aber etwas Platz weg.
Ein stehender Ytong steht zumeist an einer Glasscheibe, sodass man frontal auf das Ameisennest schauen kann.
Sollte der Ytong also in einem Terrarium stehen, wäre dies eine optimale Lösung.
Das Objektträgernest
von Diffeomorphismus
[Bauanleitung (Klick!)]
Schnell gebaut mit einfachen Mitteln.
2 Objektträgergläser und dazwischen ein Material für die Nestkammern, Holz, Kork, Gips ist dafür geeignet.
Als Unterbringung für kleinere Ameisenarten, die es nicht auf viele Arbeiterinnen bringen.
Auch geeignet für so manche Gründerköniginnen.
Die Insel
Kann aus verschiedenen Materialien bestehen, z.B. aus einem Erdhaufen, oder einem im Wasser stehenden Ytong.
Der Name "Ameiseninsel" kommt daher, dass immer ein Wassergraben um das eigentliche Nest herum ist.
Entweder weil das Nest direkt im Wasser steht, oder ein extra Untersetzer verwendet wurde, der mit Wasser gefüllt wurde.
Das Gipsnest
von Erne
Das Gipsnest ist eine ähnliche Nistvariante wie das Ytongnest, die Ameisen bekommen also ein fertiges Nest zur Verfügung gestellt, welches lediglich an der Kammerseite mit roter Folie abgedunkelt werden muss, damit sie ungestört sind (Ameisen nehmen rot überwiegend nicht wahr, sie denken also sie wären in Dunkelheit).
Allerdings kann das Gipsnest schneller schimmeln als ein Ytongnest.
Die Ameisenfarm
Die Ameisenfarm ist wohl unter den Laien die am besten bekannte Methode, Ameisen zu halten.
Es handelt sich hierbei um zwei Scheiben, zwischen denen sich ein schmaler (meist 1-2 cm breiter) Streifen Sand befindet, in dem die Ameisen graben können.
Da die Ameisen kaum in die Breite graben können, kann man sie recht gut beobachten, allerdings muss man das Nest sowohl gleichmäßig befeuchten können als auch eine Futterarena anschließen.
Oft ist eine Ameisenfarm auch unpraktisch, da die Sicht durch die Scheibe durch Sandkörner beeinträchtigt werden kann.
Da man im Gegensatz zum Ytong die Ameisen aber bei ihrer Grabaktivität beobachten kann, ist auch die Ameisenfarm eine sehr beliebte Nestmethode.
Das Holznest
Selbst gebaute Variante.
von Safiriel Bild: Erne
Mit Bewohnerinnen
Bild: Reber
Das Holznest ist für Ameisenarten bestimmt, die auch in freier Natur in Holz oder totem Holz zu finden sind.
Oft ist es zwar nicht notwendig, allerdings fühlen sich die Ameisen darin scheinbar wohler als z.B. in einem Gipsnest.
Die Ameisen können das Nest allerdings leicht bearbeiten, was als Vorteil, aber auch als Nachteil angesehen werden kann, da sie so die Möglichkeit haben, den neugierigen Blicken der Halter zu entkommen.
Größte Nachteile sind die schnelle Schimmelentwicklung und der umständliche Bau eines solchen Nestes.
Eine Holznestbauanleitung
Das Korknest
Selbst gebaute Variante
von Erne
Mit Bewohnerinnen
von Barristan
Es gibt mehrere Varianten, ein Korknest anzufertigen.
Bei diesen Beispiel handelt es sich um ein vertikales, Ameisenfarm ähnliches, Korknest.
Das Korknest ist für Ameisenarten bestimmt, die auch in freier Natur in Bäumen oder totem Holz zu finden sind.
Auch die Schwarz Graue Wegeameise (Lasius niger) wurde schon von einigen Haltern erfolgreich im Korknest gehalten.
Bei diesen vertikalen Variationen können die Ameisen sich den neugierigen Blicken der Halter nicht entziehen, da der Scheibenabstand mit etwa 5-8mm zu gering ist.
Größter Nachteil ist allerdings die Schimmelgefahr und der nicht zu verachtende Herstellungsaufwand.
Gänge und Kammern können vorab eingearbeitet werden, die Ameisen werden aber, falls nötig, selber weiterbauen.
Kork & Gips – Kombinest
Für manche Arten sinnvoll, ein Nestbau mit verschiedenen Materialien.
von JebetusvonWabern
Die Arena
Eine Arena ist im Grunde eine Fläche, auf der Ameisen "Auslauf" haben, also ein Platz an dem der Halter sie füttern und außerhalb des Nestes beobachten kann.
Das kann zum einen eine eigene Ameiseninsel mit festem Untergrund sein, in dem Ameisen nicht buddeln können (z.B. Gips), oder ein Behälter (Terrarium, Plastikbecken),
der mit einer Ausbruchssicherung versehen wird.
Durch eine Arena kann man Ameisen besser beobachten und sie sind aktiver.
Eine Arena ans Nest anzuschließen, sollte Pflicht für jeden Halter sein!
Arena und Nest gemeinsam ergeben übrigens das Formicarium bzw. Formikarium, also den gesamten "Lebensraum" der Ameisen in der Haltung.
Auch zu beachten, manche Arten sind überaus aktiv und belaufen lange Wege, hier Beispiele wie sich das einrichten lässt.
Vorschlag Harry4ANT Eine weitere, interessante Variante plexxy
Umfangreiche Anlage, aufgebaut mit Kunststoffnestern und mehreren Arenabecken für Ameisenarten die es auf viele Arbeiterinnen bringen.
Anlage von Wolfi91
1.4.2 Wie groß (Kammern, Gänge) muss das Nest sein?
Prinzipiell solltet ihr einer Jungkönigin eine einzelne, eher kleine Kammer zur Verfügung stellen, nicht ein großes Nest mit vielen Kammern, dadurch fühlt sich die Königin wohler.
Es empfiehlt sich, das Nest langsam zu erweitern/neue Nester anzubieten, d.h. wenn die eine Kammer zu 70% mit Ameisen ausgefüllt ist, sollte man ein neues Nest anbieten, das etwa 3 Kammern besitzt.
Ist dieses Nest auch wieder zu 70% ausgefüllt, kann man wieder ein größeres Nest zur Verfügung stellen, usw.
Warum kann man nicht gleich ein großes Nest zur Verfügung stellen?
Kann man sehr wohl, jedoch fühlen sich Ameisen in weiträumigen, unbenutzten Kammern nicht so wohl und es ist wahrscheinlich,
dass Ameisen unbenutzte Kammern als Müllhalde benutzen, sodass das Nest sehr schnell zu schimmeln beginnt.
Die Kammern und Gänge sollten auf die jeweilige Art ausgerichtet sein, die Gänge etwa so gestaltet sein, dass sie aneinander vorbei kommen, also mindestens doppelte Breite der Ameisen.
Die Kammern sollten 1-3 cm in die Tiefe gehen, die Höhe ist (zumindest für die Lagerung der Brut) nicht allzu ausschlaggebend und beträgt meist 2-4 cm.
Die Breite der Kammer ist recht variabel und kann von 3-10 cm oder darüber alle Größen beinhalten.
Zu beachten sind dabei der Vergleich mit der Natur (wie legen diese Ameisen ihre Nestkammern dort an?), die Volksgröße und die Größe der einzelnen Ameisen.
1.4.3 Welche Ausbruchsicherungen gibt es?
Weitere Informationen über die Notwendigkeit einer guten Ausbruchsicherung und über die verschiedenen Möglichkeiten gibt es hier: Ausbruchsicherungen - Überblick (Klick!)
1.4.4 Welchen Bodengrund/welches Substrat soll ich verwenden?
Weitere Informationen über die verschiedenen Bodengrund-Varianten gibt es hier: Bodengrund - Überblick (Klick!)
Autor: Antastisch/Erne
Ãœberarbeitet: Erne
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