Master001 hat Recht!
Bei Überflutungen, wie sie derzeit in Teilen von D, A oder Tschechien herrschen, überlebt keine Ameise (außer viell. ein paar arborikole Arten). Das Wasser dringt in jede Fuge und Ritze ein und alles wird mit einem erstickenden Schlamm bedeckt. Nicht zuletzt ertrinken ja auch Haustiere, Rehe, Hasen, Igel usw. ..auch ein paar Menschen. Haufenweise mitgeschwemmter Müll, Baumstämme etc. besorgen den Rest....
Ganz klar, wenn alles wieder trocken wird, erfolgt eine Wiederbesiedlung durch verschiedene Ameisenarten, aber es wird Jahre dauern, bis volkreiche Nester entstehen.
L. G. Boro

Boro hat geschrieben:Master001 hat Recht!
Bei Überflutungen, wie sie derzeit in Teilen von D, A oder Tschechien herrschen, überlebt keine Ameise (außer viell. ein paar arborikole Arten). Das Wasser dringt in jede Fuge und Ritze ein und alles wird mit einem erstickenden Schlamm bedeckt. Nicht zuletzt ertrinken ja auch Haustiere, Rehe, Hasen, Igel usw. ..auch ein paar Menschen. Haufenweise mitgeschwemmter Müll, Baumstämme etc. besorgen den Rest....
Ganz klar, wenn alles wieder trocken wird, erfolgt eine Wiederbesiedlung durch verschiedene Ameisenarten, aber es wird Jahre dauern, bis volkreiche Nester entstehen.
L. G. Boro

Hallo Boro,

danke für die Antwort So ähnlich hatte ich mir das auch vorgestellt
Und was ist nun mit dem Ökosystem? Ameisen spielen da doch eine große Rolle wie man immer liest. Das komplette Ökosystem ist ja nun zerstört oder?

Hallo.

So schlimm ist es auch wieder nicht, zumal ja nicht das komplette Ökosystem zerstört ist, sondern lediglich ein kleiner Teil davon.
Viele Pflanzen und Tiere überleben solche Naturereignisse ohne großen schaden, andere wiederum sind geradezu darauf spezialisiert solche Flächen sehr schnell zu besiedeln.

Dann kommt hinzu, dass die Natur in Europa dahingehend verändert wurde, dass sie vom Menschen beeinflusst ist und sich daran angepasst hat. Sprich an schnelle Veränderungen in unserer durch Agrarwirtschaft geprägten Umwelt. Unberührte Natur, gibt es nur noch inselartig in Europa.
Überschwemmt sind also nur Agrarland und menschliche Siedlungsgebiete, welche sowieso nur sekundäre Natur darstellen.
Was die meisten Menschen zum Beispiel als Wald bezeichnen ist in Wirklichkeit ein Forst, Wiesen und Weiden werden künstlich durch Mahd oder Beweiden erschaffen. Flüsse und Bäche besitzen keinen natürlichen Lauf mehr und genauso fehlen die Auwälder und Überschwemmungsflächen.

Ich wohne zum Beispiel auf einem natürlichen Höhenzug, auf welchem auch vor tausenden von Jahren schon Menschen gesiedelt haben. Eben weil der Lech, obwohl heute einige Kilometer entfernt, eben früher das gesamte Gebiet in Anspruch nahm und man bei Überschwemmungen nur hier oben sicher war. Klar hatten die damals ihre Felder auch in den fruchtbaren Niederungen, aber ihre Dörfer waren halt dort, wo es am sichersten war. Immerhin konnte Lech oder Wertach ihren Lauf schon mal um einige Kilometer hier oder dorthin ändern. Wäre heute nicht mehr vorstellbar.
Aus praktischen Gründen begannen die Menschen dann irgendwann ihre Siedlungen direkt an die Flüsse zu bauen und diese zu zähmen, das Ergebnis kann man aktuell wieder sehen.
Für die vielen Einzelschicksale natürlich verheerend, aber der Mensch hat letztlich selber schuld.



Edit: Immerhin stellt der Bund und der Freistaat Bayern jeweils 50 Millionen Euro Soforthilfe für die Flutopfer zur Verfügung. Ist zwar nicht viel, davon kann man sich ja nicht mal eine Kampf-Drohne leisten, aber immerhin besser als nichts.

Vielleicht gibt es hier jemanden, der in dem betroffenen Gebiet wohnt (hoffentlich unbeschadet), und das Verschwinden der Ameisen sowie die langsame Neubesiedelung dokumentieren kann?

Hallo Nuem,
ich denke erste Priorität haben andere Dinge (natürlich), auch wenn mir die Ameisen-Millionenopfer an den Elbterrassen schon ein kleines wehleidiges Gefühl geben. Heute früh war ich bei meinen Verwandten beim Keller freiräumen helfen,heute Abend treffen auch wir unsere Vorbereitungen, die Universität will auch besucht werden, aber morgen geh ich an die Elbe, Hilfe ist immer gebraucht, und schieß auch das ein oder andere Foto.
Zur Situation in Dresden... ich denke die Facebookgruppe gibt einen erschreckenden Einblick:
https://www.facebook.com/elbpegelstand?hc_location=stream
Ich habe das Glück, dass mein Ortsteil eine geringe Gefahr hat, überschwemmt zu werden, aber das Grundwasser kommt.
Einsatzkräfte und Feuerwehr aus allen Teilen Sachsens, Kräfte aus Hamburg helfen wo es nur geht.

Auch wenn es augenscheinlich aufgehört hat zu regnen, so laufen in Teilgebieten Dresdens schon der ein oder andere Damm über, in Tschechien regnet es weiter und bringt den Gebieten von Rathen bis Meißen und weiter unaufhörlich Wasser. Noch sind die Schleusen zum "Wasserablassen" der Staudämme in Tschechien geschlossen, doch auch sie sind bald am kapazitiven Maximum. Derzeitiger Stand 8m , Eindrücke davon findet ihr in der Gruppe. Erwartet werden rund 9m,wobei dies noch reichlich nach oben korrigiert werden kann, hoffen wir das Beste...

lg,Dyna

Hi zusammen,

Der neuangemeldete User St.pa hat dem AmeisenWiki soeben tolle Bilder einer Lasius cf. flavus-Kolonie zukommen lassen.
St.pa gibt als Beschreibung an, das Nest befände sich in Ufernähe und wäre ein paar Stunden überflutet worden.
Die Bilder findet ihr hier:
http://ameisenwiki.de/index.php/Datei:Lasius_flavus_Erdnest_nach_Hochwasser.jpeg

http://ameisenwiki.de/index.php/Datei:Lasius_flavus_Erdnest_nach_Hochwasser_(hochkant).jpeg

http://ameisenwiki.de/index.php/Datei:Lasius_flavus_fliehen_vor_Hochwasser.jpeg

Die Kolonie hat die Überflutung augenscheinlich überlebt.

Ich dachte das wäre hier vielleicht von Interesse.

Es wäre hervorragend, wenn sich eventuell noch mehr User aus den entsprechenden Gebieten (die es nicht so schlimm erwischt hat :/ ) auf die Jagd nach solchen Bildern machen würden.
Sollte es genug Informationen geben fasse ich diese im AmeisenWiki dann gerne unter einem entsprechenden Artikel zusammen.

LG
Icon

Dieses Erdnest befindet sich ca. 5m von der historischen Holzbrücke auf der Garteninsel unter der Burg in Camburg an der Saale und stand beim Hochwasserscheitel in der Nacht vom 2.6.'13 zu Montag 3.6. für höchstens ein paar Stunden unter Wasser. Bin mir nicht 100%ig sicher, um welche Art es sich handelt, würde aber mal sehr stark auf L. flavus tippen. Wie man sehen kann, ist der Boden klatschnaß.


Das gleiche Nest nochmal hochkant. Diese Kolonie wird wohl überleben.


Andere hatten nicht so viel Glück. Am Sonntag 1.6.'13 kriecht an dieser etwas tiefer gelegenen Stelle jeder soweit nach oben wie er kann. Später stand dieser Fleck tagelang komplett unter Wasser. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man etliche kleine gelbe Arbeiterinnen zwischen den Schnecken und Spinnen.

Ja, das war ich mit den Ameisenwiki-Bildern, dauert halt alles bei mir etwas länger wegens langsamer Leitung. Und der Beitrag eben ist auch leicht mißglückt, war nicht meine Absicht die Bilder in voller Auflösung zu verlinken ... naja was soll's, 's is' halt mein erster Beitrag hier. Mal sehen ob ich das Nest in den nächsten Tagen wieder finde, dann gibt's weitere Bilder davon.